Ausstellungseröffnung
„gülden trog“: Kunst mit regionaler Prägung
Nümbrecht - (eif) Der Kunstverein Nümbrecht lädt am Sonntag, 23. August, 15 Uhr,
zur Ausstellungseröffnung ein. Unter dem Titel „gülden trog“
zeigt der Künstler Christian Hein seine Werke bis zum 13. September
im Haus der Kunst. Es gilt die coronabedingte Schutzmaskenpflicht und
der Mindestabstand muss eingehalten werden. Mit der Ausstellung
„gülden trog“ zeigt Christian Hein Bilder, Zeichnungen und
Skulpturen, sowie eine Video Installation und eine „besitzbare“
oberbergische Lese-Ecke. Der gebürtige Nümbrechter ist Architekt,
lebt und arbeitet in Düsseldorf und beschäftigt sich in
zyklusartigen Nächten mit Malerei in seinem Atelier im Haus seiner
Eltern in Bierenbachtal.
„Güldentrog“ - die Gemarkungsbezeichnung eines Flurstückes in
Nümbrecht Bierenbachtal verleiht der Ausstellung ihren Titel.
Die Bezeichnung „goldener Trog“ und das dazugehörige Land war
schon früh Inspiration für Christian Hein, dessen Vater und
Großvater das Stück Land nach dem Zweiten Weltkrieg mit viel
Phantasie und Kreativität terrassenartig verändert, gerodet und mit
Bachläufen und Teichen gestaltet haben. Eben dieser gestalterische
Drang, sowie der heimatbezogene Kontext zeigt sich auch in den
Ausstellungsstücken.
In seiner Studienzeit an der RWTH Aachen konnte Christian Hein durch
die Ausbildung bei renommierten Künstlern wie Günther Beckers,
Künstler in Aachen und Warwick Butterfield, britischer Maler am
Lehrstuhl für bildnerisches Gestalten, sein Talent entfalten. Durch
Heiner Hoffmann, der Freihandzeichnen an der Hochschule lehrte, ließ
er sich zur Leichtigkeit und Unbeschwertheit des Zeichnens
inspirieren.
Diese Einflüsse lassen sich in den Bildern und Zeichnungen erkennen.
Abwechslungsreiche Motive und Maltechniken verleihen den Arbeiten von
Hein, der meist an mehreren Bildern gleichzeitig arbeitet, ihre
Eigenständigkeit.
Neben monochromen Arbeiten, fiktiven Portraits und Tiermotiven
beschäftigt sich Hein intensiv mit Landschaften. Diese können
kritisch, aber unpolitisch – oft erst auf den zweiten Blick –
gelesen werden. So entpuppt sich zum Beispiel eine vermeintliche
Winterlandschaft als sommerliches Motiv dessen „Schnee“ in
Wirklichkeit eine Kunststoff Siloplane ist.
Die Portraitstudien blicken teils ernst und fragend – die Antworten
darf sich der Betrachter selbst geben.
Die Ausstellung „gülden trog“ zeigt einen Querschnitt und lassen
die regionale Prägung erkennen. Zudem laden zahlreiche Zeitdokumente
aus dem Oberbergischen Land von Christian Heins Vorfahren dazu ein, zu
schauen, zu reflektieren und in die Welt vor 100 Jahren einzutauchen.
Dazu können die Besucher auf einem 150 Jahre alten Stuhl aus dem Haus
der Großeltern vor einem 30 Jahre alten „Brionvega“ Fernseher
sitzen.
Der Künstler zielt darauf ab, dass durch Assoziationen der Besucher
von Blicken, Personen und Landschaften eine ästhetische, subjektive
Wahrnehmung und Korrespondenz mit den Ausstellungsstücken entsteht.
In der „oberbergischen Leseecke“ kann in Katalogen und
Reiseskizzenbüchern geblättert werden. Für Christian Hein ist
Bierenbach, das Oberbergische ein gülden Trog.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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