100 Jahre SSV Nümbrecht
„Ihr seid die Diamanten“

Die Geehrten. | Foto: Michael Kupper
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Nümbrecht - Pünktlich um 19.19 Uhr eröffnete Markus Lang den Festkommers in der
GWN-Arena anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums des SSV
Homburg-Nümbrecht. Die merkwürdige Uhrzeit habe keinen
karnevalistischen Hintergrund, erklärte er, sondern soll an das
Gründungsjahr 1919 erinnern.

Sein Bruder Roger, Vorsitzender des SSV, betonte, dass diese lange
Zeit auch 100 Jahre ehrenamtliches Engagement bedeute und das sogar
sehr erfolgreich: „Früher habe ich nur Bezirksliga für möglich
gehalten und jetzt spielen wir schon seit fünf Jahren in der
Landesliga.“ Er führt das auf das enorme Zugehörigkeits- und
Mannschaftsgefühl im SSV zurück: „Dieser Geist im SSV soll auch in
den nächsten Generationen erhalten bleiben.“

Bürgermeister Hilko Redenius freute sich, dass der SSV den
Jugendlichen in der 17 000 Einwohner großen Gemeinde eine wirkliche
Heimat gebe: „Ihr seid die Diamanten, die das Dorf zum Leuchten
bringen.“ Auch Landrat Jochen Hagt betonte die besondere
Gemeinschaft im Verein:

„Hier entstehen lange, intensive Freundschaften.“ Als Geschenk
überreichte er ein Foto einer Spielszene von 1978 gegen den TuS
Untereschbach.

Markus Müller, Vorsitzender des Verbandsspielausschusses im
Fußballverband Mittelrhein, wies auf die zahlreichen Angebote des
Verbands hin, die die Arbeit im Verein wesentlich erleichtern können,
um sich besser auf den Sport selbst zu konzentrieren: „Fußball ist
Leidenschaft und Leidenschaft bewegt das Leben.“ Zur Würdigung des
Jubiläums überreichte er Roger Lang die Urkunde und die Plakette des
DFB.

Auch der Vizevorsitzende des Fußballkreises Berg hatte etwas
mitgebracht, einen „Fußball mit Gewinngarantie“. Michael Richter,
Vorsitzender des Gemeindesportverbandes Nümbrecht, erinnerte sich
schmunzelnd an die Zeit, als seine Sprösslinge im SSV zu spielen
begannen: „Ich war einer der typischen Fußballväter, die sich
über den Trainer manchmal mehr aufgeregt haben als über den
Schiedsrichter.“

Nach „Highland Cathedral“ vom Musikverein Heddinghausen, der den
Abend musikalisch begleitete, applaudierten die zahlreichen Gäste
Markus Ritterbach, der bis vor kurzem Vizepräsident des 1. FC Köln
war. „Pöstchen kommen und gehen, aber Freundschaften bleiben. Mit
diesem Gefühl bin ich ausgeschieden“, meinte er. „Fußball ist
eine Frage von Leben und Tod – ich kann ihnen versichern, es ist
noch viel ernster.“ Allerdings hätten Gewaltverstöße für ihn
nichts mit Fußball zu tun.

Seine Einladung sah er als Wertschätzung gegenüber seiner Person und
dem 1. FC Köln, der in der Region tief verwurzelt sei: „Ihr seid
ein Club, der sich für die Gesellschaft einsetzt.“

In einem anschließenden Fußballquiz stellte er das Fachwissen von
FC-Fan Roger Lang und der Schatzmeisterin Sabine Arnds auf die Probe.
Nach einigen einfachen Fragen wie dem Namen des Kölner Maskottchens
wurde spätestens bei der Frage nach der Mitgliederzahl des FC klar,
welches Spiel hier gespielt wurde, denn Arnds „schätzte“ die
genaue Anzahl auf 109 872. Lang nahm den Spaß mit Humor und
überließ ihr das als Preis ausgesetzte Trikot des Bundesligisten.

Nach einer kurzen Pause und begeisternden „Moments of Morricone“
und einigen Hits der 80er vom Musikverein ging die Veranstaltung mit
einer Chronik der verflossenen hundert Jahre in die zweite Halbzeit,
die Markus Lang mit Anekdoten und Interviews von Spielern der letzten
Jahrzehnte kurzweilig moderierte. Hervorgegangen 1919 aus dem
„Jünglingsverein Niederbierenbach“, der noch in Straßenschuhen
und langen Hosen gespielt und mit dem Fahrrad oder einem
Pferdefuhrwerk zu Auswärtsspielen gefahren war, wurde Nümbrecht nach
dem Zweiten Weltkrieg der erste Kreismeister Oberbergs. Die
Erfolgsserie setzte sich, wenn auch mit einigen Einbrüchen, bis heute
fort und der jetzige Trainer Torsten Reisewitz erklärte:
„Landesliga ist echt schwierig, aber enorm wichtig für uns.“

Für besondere Verdienste im SSV ehrte Vizevorsitzender Berthold
Specht den „stillen Star im SSV“ Claudia Radtke, die Fredi
Hennecken auch als „das Herz von Nümbrecht“ bezeichnete sowie
Markus Lang für seinen herausragenden Einsatz. Nach 14 Jahren
Amtszeit als Vorsitzender wurde Roger Lang die Ehrenmitgliedschaft
verliehen. Als langjährige Mitglieder wurden geehrt: Karl Dickel (74
Jahre), Werner Krämer (70 Jahre), Wilfried Stranzenbach (69 Jahre),
Helmut und Otto Schmidt (67 Jahre), Paul-Gerhard Stöcker (65 Jahre),
Egon Kohlmann (63 Jahre), Werner Drees (62 Jahre), Werner Putzig (60
Jahre) sowie Ehrenvorsitzender Gerd Grümer und Fredi Hennecken für
besondere Verdienste.

- Michael Kupper

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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