Renaturierung und neues Filterbecken
Lachse sollen wieder laichen

Axel Triphan (v.l.), Marc Gorres, Francisco Almeida und Hubert Scholemann vom Aggerverband zeigen die jetzige Einlaufstelle des gereinigten Wassers in die Bröl und das nahe liegende Wehr. | Foto: Nadja Schwendemann
  • Axel Triphan (v.l.), Marc Gorres, Francisco Almeida und Hubert Scholemann vom Aggerverband zeigen die jetzige Einlaufstelle des gereinigten Wassers in die Bröl und das nahe liegende Wehr.
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Nümbrecht - Große Veränderungen stehen der Kläranlage in Homburg Bröl und
somit auch dem Brölbach bevor. Nötig scheinen die vom Ingenieurbüro
Reinhard Beck geplanten Baumaßnahmen allein schon deshalb, weil das
Gebiet um die Kläranlage und der Bröl als FFH (Fauna-Flor-Habitat)
von der EU 2007 ausgewiesen wurde und daher einem besonderen Schutz
bedarf. Anschaulich erklärt Abteilungsleiter Bau und Planung für
Talsperren und Fließgewässer Hubert Scholemann vom Aggerverband,
anhand eines Bebauungsplanes den jetzigen Verlauf der Bröl, in die
das gereinigte und aufbereitete Wasser der Kläranlage zurückgeführt
wird.

Der Bachlauf führt in Richtung der stillgelegten Papiermühle, die
lange Zeit mit dem Zufluss versorgt wurde. Die alte Abwasserleitung
verläuft zur Zeit noch durch das geschützte Gebiet. Da die Bröl als
zielartenorientiertes Gewässer gilt und mittlerweile Lachse und Aale
und viele andere wertvolle Kleinstlebewesen enthält, ist es nötig,
den Bach, der heute noch durch ein Wehr eine unüberwindbare Barriere
für die Wassertiere darstellt, in seine einstige Ursprungsform
zurückzuführen.

Um gleichzeitig, die Wasserqualität zu verbessern, die aus dem
Klärprozess in den Bach gelangt, hat man nun ein
Retentionsbodenfilterbecken (RBF) geplant, welches Wasser aus einem
Regenüberlaufbecken, mit Hilfe von natürlichem Filtermaterial und
Schilf reinigen soll. Im Regenüberlaufbecken wird Mischwasser, das
bei starkem Regen von unseren Straßen und Dächern abfließt und
durch die Kanalisation zum Klärwerk gelangt, aufgefangen.

Dieses Wasser soll dann in dem RBF von gröberem Schmutz und
Schwebeteilchen gereinigt werden, bevor es dann wieder der Bröl
zugeführt werden kann. Insgesamt rechnet der Aggerverband als Bauherr
mit Kosten von rund 3,8 Millionen Euro. 80 Prozent davon wurden als
Bauzuschuss vom Land beantragt, den Rest von rund 610 000 Euro
finanziert der Aggerverband.

Mit den Bauarbeiten beauftragt wurde die Firma Horst Klapp aus
Gummersbach. Der erste Schritt ist die Neuverlegung einer
Abwasserdruckleitung mittels druckstabiler PE-Rohre vom Pumpwerk
Elsenroth bis zum Klärwerk entlang der Homburger Straße.

Die ersten Ausschachtungen haben bereits begonnen. Verkehrsteilnehmer
müssen hier mit leichten Einschränkungen der Verkehrsführung für
die Bauzeit rechnen. Die nächsten Bauabschnitte sind dann die
Renaturierung und Zurückverlegung der Bröl in die Talsohle und der
Bau des Retentionsbeckens.

Da die Renaturierung der Landschaft und des Gewässers auch im
Interesse des Landes NRW liegt, rechnet man fest mit der
Bereitstellung der beantragten Gelder.

Den Aalen und Lachsen, die auch zum Laichen in der Bröl unterwegs
sind, wird dann nichts mehr im Wege stehen. Die gesamten Bauarbeiten
für die neue Abwasserdruckleitung, die Renaturierung der Bröl und
den Bau des ca. 3500 Kubikmeter großen RBF werden rund zwei Jahre
festgesetzt, 2020 soll die gesamte Anlage fertig gestellt sein.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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