Da Vinci auf Schloss Homburg
Mechanik bewegt die Welt

Freuen sich über die Gelungene Ausstellung auf Schloss Homburg: (v.l.) Dr. Gudrun Sievers-Flägel, Klaus Grootens, Jana Kende, Kerstin von Scheidt (Bildungsnetzwerk Oberberg), Yannick Bucklitsch (Metabolon, MINT-Labor). | Foto: Nadja Schwendemann
  • Freuen sich über die Gelungene Ausstellung auf Schloss Homburg: (v.l.) Dr. Gudrun Sievers-Flägel, Klaus Grootens, Jana Kende, Kerstin von Scheidt (Bildungsnetzwerk Oberberg), Yannick Bucklitsch (Metabolon, MINT-Labor).
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Nümbrecht - Dass die Mechanik die ganze Welt bewegt, davon war der weltbekannte
Maler und Wissenschaftler Leonardo da Vinci zu seiner Zeit überzeugt.
Was sich im Kopf eines solch außergewöhnlichen Genies abgespielt
haben könnte, kann man jetzt auf Schloss Homburg nicht nur sehen,
sondern auch miterleben. Museumsdirektorin Gudrun Sievers-Flägel
holte die Ausstellung, die noch bis 13. Mai zu sehen ist, in
Kooperation mit dem Institut für Kulturaustausch Tübingen ins
Schloss.

Gezeigt werden aufwändige Faksimiles nach Aufzeichnungen und Skizzen
des Meisters, die von Entwürfen zu unterschiedlichen Maschinen,
Kriegsgerät, Brücken und Bauten über geometrische Studien bis hin
zu anatomischen Zeichnungen reichen. Die meisten kennen da Vinci als
Schöpfer der Mona Lisa oder des Salvator Mundi. Dass der Künstler
jedoch die meiste Zeit seines Lebens der Wissenschaft und Erforschung
von Naturphänomenen und deren mechanischen Funktionen gewidmet hatte,
wissen die wenigsten. Kreisdirektor Klaus Grootens spannt einen Bogen
zur Oberbergischen Kunststoffindustrie und der letzten Ausstellung im
Schloss zum Thema Plastik und dessen Geschichte. 566 Jahre
zurückgedacht, war Leonardo da Vinci seiner Zeit weit voraus und
viele seiner Ideen finden sich in heutiger Technik wieder, bemerkt
Grootens. Über 100 Drucke und 25 nachgebaute Modelle des Meisters
stehen zur Besichtigung bereit. Die Originale der Zeichnungen und
Schriften befinden sich größtenteils in Italien unter Verschluss um
sie vor dem Verfall zu schützen, beschreibt die Kunsthistorikerin
Jana Kende vom Institut für Kulturaustausch Tübingen. Doch in
aufwendiger Nachfertigung wurden da Vincis Arbeiten originalgetreu vom
Papier bis hin über die alten Drucktechniken nachempfunden. Wahrhaft
erstaunlich sind die funktionsfähigen Nachbauten der aufgezeichneten
Gerätschaften und Bauten. Insgesamt sind rund 4000 Zeichnungen dieser
Art bekannt, Einzelblätter sowie vollständige kleine Notizbücher,
die er meist in einer geheimen Spiegelschrift dokumentierte. Einige
seiner Arbeiten, wie das Sezieren von rund 30 Leichen sollte im
Verborgenen bleiben und die Dokumentation nicht für jeden zugänglich
sein. Begleitet wird die Ausstellung von einem spannenden und
pädagogisch hochwertigen Rahmenprogramm, bei dessen Projekten das
Bildungsnetzwerk Oberberg, Metabolon, MINT-Labor und die Hans
Herrmann-Voss-Stiftung beteiligt sind. Den ersten Spaß erlebten die
Kinder der Johanniter Kindertagestätte in der Erfinderwerkstatt im
„White Cube“ des Schlosses beim Basteln von kleinen Fallschirmen,
die über die Schlossmauern heruntersegeln durften. Es locken
Ferienspaß für kleine Forscher, ein Workshop „Crazy Maschines“,
Spezielle Angebote für Schulklassen, am 18. und 29. März ab 12.00
Uhr der Kulturhappen mit Mittagsführungen und Leonardos
Geburtstagsfeier am 15. April ab 14.00 Uhr mit Geburtstagskuchen und
Finissage. Infos und Anmeldungen bei Museumspädagogin Miriam Klein
Tel: 02293 9101-18, Mail: muspaed@obk.de

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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