Jahreskonzert
Musikalisch bunt mit den Geiningern
Nümbrecht/Grötzenberg - Beim dritten Jahreskonzert in Grötzenberg bewiesen „Die
Geininger“ einmal mehr, dass sie für ihr Publikum bereit sind über
ihren eigenen Schatten zu springen. Einerseits begeisterten die
Musiker aus Waldbröl Geiningen ihre Fangemeinde in diesem Jahr wieder
mit vielen Hits und Favoriten aus dem Oberkrainer Stimmungslieder
Repertoire, den Polkas und getragenen Melodien sowie den bekannten,
anspruchsvollen solistischen Beiträgen.
Andererseits machten sie - wenn auch wohl dosiert - an einigen Stellen
auf der Bühne Platz für befreundete Musiker. Gut gelaunt verknüpfte
Moderator Hansgünther Schröder die unterschiedlichen Beiträge der
Akteure.
Traditionelle Titel von Florian Michlbauer präsentierte Axel
Hachbarth als Solist auf der steirischen Harmonika. Das
Bläserquartett des Siegtaler Bläsercorps Dattenfeld, bei dem auch
der Moderator aktiv als Trompeter mitwirkte, landete mit dem 1927
komponierte Instrumentalstück Skoda Lasky - im Deutschen bekannt als
„Rosamunde“ - einen Volltreffer beim Publikum.
Mit Musik wenig am (blumengeschmückten) Hut hatte dagegen Helga
Heine, die als Tante Mizzi in einem witzigen Vortrag, trockenen
bergischen Humor auf Oberberger Platt präsentierte: „Ich sinn zwar
en ahl Möhn, aber ich kann mer nit helfen, ich fingen mich schön!“
Zeit für einen Flirt mit Daniel Vorländer, dem Chef der Geininger,
hatte sie nicht, denn schließlich sei sie zum Arbeiten und nicht zum
Flirten gekommen.
Weder zum Arbeiten noch zum Flirten, sondern zum Hören und Genießen
war Klaus Meißner, als absoluter Fan der Geininger, 350 Kilometer aus
Erfurt angereist.
Dafür gab es von den Musikern ein Spezial. „He Klaus“, rief das
Publikum im Refrain dem Erfurter zu. Dass die Musiker aus Geiningen
das Oberkrainer Gen in die Wiege gelegt bekommen haben und auch in
Grötzenberg den Oberkrainer Sound von Slavko Avsenik (gest. 2015)
authentisch und originalgetreu auf höchstem Niveau ablieferten,
bedarf eigentlich keiner weiteren Worte.
Dass das sechsköpfige Ensemble sich dabei auch zu sympathischen,
professionellen Entertainern weiterentwickelt, macht ihre Konzerte
kurzweilig und bunt.
Was will ein Künstler letztlich mehr, wenn am Ende der gewohnte
Applaus eines sachkundigen Publikums mit begeisterten „Bravo“
Rufen komplettiert wird.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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