Notfalldosen
Schnelle Hilfe im Notfall

Alle Beteiligten sind sich sicher, dass die Idee der Rettungsdose ein guter Import aus dem Vereinigten Königreich ist und Leben retten wird. | Foto: Kirchenkreis An der Agger
  • Alle Beteiligten sind sich sicher, dass die Idee der Rettungsdose ein guter Import aus dem Vereinigten Königreich ist und Leben retten wird.
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Nümbrecht - Nur ein kleiner Aufkleber auf der Innenseite der Haustür ist nötig,
damit die Rettungskräfte sofort beim Eintreten sehen, dass dieser
Haushalt in der Innentür des Kühlschranks wichtige Informationen
bereithält. In einer Dose sind persönliche Daten zu Vorerkrankungen,
Kontaktpersonen und Risiken auf dem Beiblatt vermerkt. Dank dieser
Informationen kann die Situation vor Ort besser eingeschätzt werden
und verschafft lebenswichtige Zeit.

Bei einem Pressegespräch im evangelischen Gemeindehaus Nümbrecht
ging es darum, wie diese Idee aus England nach Nümbrecht kam, wie die
Dose funktioniert und wie sie verteilt werden. Teilnehmer waren Anja
Köhler, Geschäftsführerin der Diakonie Nümbrecht, Pfarrer Michael
Ebener, Vorsitzender des Gesellschaftsausschusses der Diakonie
Nümbrecht, Diakoniepfarrer Thomas Ruffler vom Evangelischen
Kirchenkreis An der Agger, Gerhard Dittich, stellvertretender
Nümbrechter Bürgermeister, für die Sponsoren Karina Tuttlies von
den Nümbrechter Gemeindewerken und für die Sparkasse der Homburger
Gemeinden Holger Friedrichs und Wolfgang Abegg.

Ab sofort wird mit der Verteilung der Rettungsdosen an die
Nümbrechter Haushalte begonnen. Mitarbeiter der Sozialstation und
Helfer der Kirchengemeinde, darunter Jugendliche aus dem CVJM, geben
diese persönlich ab. Als besonderer Service wird Hilfe beim
Ausfüllen des Informationsblattes angeboten, das in den Dosen liegt.
Anja Köhler: „Wir freuen uns, dass wir uns für die jahrelange
Unterstützung der Gemeinde bedanken können.“

Damit auch alle Rettungskräfte vor Ort informiert sind, hat Jörg
Ossenbach, Leiter des Rettungsdienstes des Oberbergischen Kreises,
Anja Köhler Anfang Oktober in die ärztliche Leiterrunde eingeladen,
um die Dose vorzustellen. Auf dem Infoblatt in der Dose kann auch
vermerkt werden, ob es einen Medikamentenplan gibt oder eine
Patientenverfügung und wo diese liegen.

Pro Haushalt wird eine Dose abgegeben, die mit mehreren Infoblättern
für mehrere Personen bestückt werden kann. Die Dose ist nicht nur
sinnvoll für Ältere und Alleinstehende, sondern auch für jüngere
Menschen mit Vorerkrankungen oder für Familien, die in einer
aufregenden Notsituation nicht gleich alle Informationen im Kopf
haben. Im Grunde kann jeder in eine Notsituation kommen, in der es
wichtig ist, persönliche Daten und Verfügungen schnell zur Hand zu
haben.

Das Potential dieser Dose habe Anja Köhler sofort erkannt, als ihr
Mann, der in England arbeitet, von dieser Idee erzählte. Anja
Köhler: „Ich habe in der Sozialstation häufig Situationen erlebt,
die schnelles Handeln notwendig machten, deshalb war mir sofort klar,
dass diese Infodosen für uns richtig sind.“ In England werden die
Dosen nicht kostenlos verteilt, sondern verkauft. Anja Köhler und
Pfarrer Ebener hingegen war es wichtig, die Dosen kostenlos abzugeben,
um sich bei den Gemeindemitgliedern für die vielfältige
Unterstützung ihrer Diakoniestation zu bedanken. „Die Gemeinde hat
ganz viel für uns möglich gemacht, jetzt geben wir etwas zurück.“

Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling hatte die Idee, die Dosen nicht
nur an die Klienten und die Kirchengemeinde abzugeben. „Das ist so
eine gute Sache, das müssen Sie für alle Nümbrechter Haushalte
anbieten.“ Die Diakonie Nümbrecht hat in den Gemeindewerken
Nümbrecht und der Sparkasse der Homburger Gemeinde finanzkräftige
Sponsoren gefunden, so dass eine Spendensumme von 7.200 Euro zusammen
kam. Holger Friedrichs: „Dass wir hier sitzen, entspricht der DNA
der Sparkasse. Wir unterstützen die Nümbrechter gerne in diesem
Projekt.“ Wolfgang Abegg ergänzte: „Die Idee war bestechend, wir
waren sofort voller Euphorie.“

Bürgermeister Hilko Redenius sei ebenfalls sofort ein Fürsprecher
des Projekts gewesen: “Wenn wir nur ein Leben mit dieser Dose retten
können, hat sich der Aufwand schon gelohnt.“

Diakoniepfarrer Thomas Ruffler, zugleich Assessor des Evangelischen
Kirchenkreises An der Agger, nannte die Idee „verblüffend
genial“. Sie entsprächen dem Motto der Diakonie: „Wir helfen mit
Rat und Tat.“ Über die Netzwerke der Diakonie will er prüfen, ob
die Idee noch stärker, über Nümbrecht hinaus, verbreitet werden
kann. Er lobte die Idee, die Dosen persönlich zu verteilen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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