Breitband für Nümbrecht
Schnelles Internet im Vormarsch
Nümbrecht - „Wir brauchen hier die Datenautobahn, ohne geht es nicht“, meint
Bürgermeister Hilko Redenius. Seiner Ansicht nach wird Arbeit
zukünftig mehr und mehr von zuhause aus erledigt und dafür sei eine
schnelle, stabile Internetanbindung absolute Voraussetzung. In dieser
Hinsicht ist die Gemeinde bereits recht weit fortgeschritten. Das kann
der Altennümbrechter Bodo Löttgen, CDU-Fraktionsvorsitzender im
Landtag, nur bestätigen: „Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo ich
mit zwei bis drei Megabit zurechtkommen musste.“
Nach dem Fördermittelbescheid über 17,4 Millionen Euro im August
2017 erfolgte schon zwei Monate später in der Ortschaft Haan der
erste Spatenstich für das Nümbrechter Breitbandnetz „Luzie“.
Nach Angaben von Stefan Muth, dem Technischen Geschäftsführer der
Gemeindewerke Nümbrecht (GWN), fehlen jetzt noch rund 15 Kilometer
Glasfaser bis zum Abschluss der sechs Bauabschnitte in etwa acht
Wochen. Dann werden 5720 Wohnungen an das schnelle Netz angeschlossen
sein, von denen schon knapp die Hälfte einen Vertrag mit der GWN
abgeschlossen habe, berichtet die kaufmännische Geschäftsführerin
Karina Tuttlies. „Mehr als 1 800 Kunden telefonieren und surfen
bereits mit der schnellen Luzie im Internet.“
Insgesamt wäre sogar der Anschluss von weiteren 3 000 Wohneinheiten
möglich gewesen, doch der Breitbandatlas spricht eine andere Sprache.
Rund 1 500 Anschlüsse in den Ortschaften Elsenroth, Stockheim,
Bierenbachtal, Oberbierenbach und Rommelsdorf gelten mit einer
Downloadgeschwindigkeit von mehr als 30 Megabit pro Sekunde als nicht
förderfähig. Umfassende Einzelmessungen haben jedoch das Gegenteil
bewiesen und so muss der Atlas jetzt umgeschrieben werden.
Für den Ausbau dieser Ortschaften in einer „Phase 7“ stehen
bereits rund 5,2 Millionen Euro zu gleichen Teilen von Bund und Land
bereit. Redenius freut sich: „Der Förderbescheid ist uns einen Tag
vor Weihnachten ins Rathaus geflattert.“ Nümbrechts
Breitband-Koordinator Jan Foerster schätzt, dass aufgrund der hohen
Auslastung der Tiefbauunternehmer die Arbeiten erst im Herbst
aufgenommen werden können, mit der Fertigstellung sei 2021 zu
rechnen.
Weitere 1 500 Wohnungen befinden sich in einer seit Jahrzehnten für
den Hauptanbieter reservierten „Bannmeile“ von 550 Metern rund um
die Hauptverteilerkästen, gelten automatisch als gut versorgt und
werden daher nicht an das Glasfasernetz angeschlossen. Bürgermeister
Redenius appelliert daher an Oberbergs Bundestagsabgeordneten Dr.
Carsten Brodesser, diese Richtlinie zu ändern und auch den
Breitbandatlas zu überarbeiten.
- Michael Kupper
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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