Mittelalterlicher Markt auf Schloss Homburg
Trommeln, Pfeifen & Spektakel

Kurze Verschnaufpause für die „Marktweiber“. | Foto: Nadja Schwendemann
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  • Kurze Verschnaufpause für die „Marktweiber“.
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Nümbrecht - Von Pauken, Pfeifen und Tanz begleitet zog der Erste des Magistrats
aufs Podium um von dort sein Volk zu grüßen, die Werke seiner
Handwerksmeister zu prüfen und ihnen das Handelsprivileg zu
übergeben.

Die Stimmung am Fuße des Schlosses wurde langsam angeheizt, als
Luscinia Obscura begleitet mit geschmeidigem Tanz der Jorinde der
Biegsamen im feurigen Gewand mit Trommel, Dudelsack und Pfeifen
aufmarschierte. Bevor der Markt endgültig eröffnet werden konnte,
musste noch der Salat auf Gift geprüft werden und Fin de Filou der
sonst als Jongleur unterwegs ist, die Verträglichkeitsprüfung über
sich ergehen lassen.

Das Volk, das sich zahlreich zur Markteröffnung versammelte, hatte
seine Freude, als Lupus, der Meister der Jokulatoren an all seinen
Körperöffnungen zu schnüffeln hatte, um herauszufinden, ob die
Winde und Düfte in Ordnung seien.

Danach wurde der Markt mit feierlichem Wort eröffnet und die Besucher
konnten sich mit reichlich Talern in den Taschen, mit Met, Brot und
gebratenem Fleisch versorgt auf den Weg zum Staunen und Kaufen
begeben.

Pelze, Waffen, Seifen und Steingut, Holzspielzeug für die Kindlein,
die natürlich alle unterhalb des Schwertmaßes umsonst in den
Schlosshof durften, galt es zu begutachten aber auch Kleidung,
Geschirr und vielerlei Kram. Ein Karussell mit Holzpferd und
Wildschwein lud zum Spiel, auf das auch die Großen Leute Lust und
Laune zeigten.

Über drei Tage wurde am Schloss zu Homburg bei wilder Musici,
Konzerten, und beeindruckenden Umzügen und Feuerspielen die Pest
vertrieben und die warme Jahreszeit willkommen geheißen und vor allem
der Marktfrieden gehalten. Handwerksmeister führten eindrücklich
ihre Künste vor und auch die Kleinen konnten Hand anlegen und mit
stolzgeschwellter Brust das eigene kleine Meisterstück mit nach Hause
nehmen. Wie sich ein Bogen in der Hand anfühlt oder die Axt vor dem
Feind erhoben wird, konnte man im Ritterlager selbst ausprobieren.

Es waren die Zelte aufgeschlagen und gaben dem Volke einen Einblick in
das Lagerleben der hohen Herren, nebst Gefolge. Wer wollte, konnte
sich die Kampfkunst mit dem Schwert erklären lassen.

Schankwirte und Garküchen ließen auch des Volkes Gaumen Festtag
haben. Angeführt durch Gestalten des Waldes, zog bei Einbruch der
Nacht ein mystischer Fackelumzug über die Wege des Schlosses zu
Homburg.

Er kündete den Beginn der warmen Jahreszeit und den Anfang der
Fruchtbarkeit. Helles Feuer sollte Unheil und die bösen Geister
vertreiben und den Menschen Licht und Feuer bringen und so entfachte
das feurige Spektakel zur Beltane ein Glühen aus uralter Zeit.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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