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Die asiatische Hornisse mit den gelben Füßen
Vespa Velutina breitet sich aus

Vespa Velutina | Foto: Bildrechte: Thomas Beißel
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  • Vespa Velutina
  • Foto: Bildrechte: Thomas Beißel
  • hochgeladen von Stefania Herod

Zur Wachsamkeit aufgefordert! Imker und Imkerinnen beobachten ihre Bienenvölker genau. Jetzt ist noch größere Aufmerksamkeit nötig. Im vorigen Jahr hatten die Bickenbacher Imker vom Bienenzuchtverein Engelskirchen schon ihre Bekanntschaft gemacht. Die neu eingewanderte invasive Hornissenart Vespa velutina hatte ein Nest in den Bäumen gebaut. Thomas Beißel konnte mit Kollegin Yvonne Ilk mit entsprechendem Gerät das Nest mit ihrem Spezialwerkzeug eliminieren. Die Imker und viele Naturfreunde in unserer Region atmeten auf, denn durch das Abtöten konnte das Ausschwärmen von sogenannten Geschlechtstieren – also künftigen Königinnen – verhindert werden. Aber wir müssen auch in diesem Jahr aufmerksam beobachten, weiterhin wachsam sein, nicht nur wir Imker an den eigenen Bienenständen, auch Menschen, die im eigenen Garten oder beim Waldspaziergang Nester der Asiatischen Gelbfuss-Hornisse erkennen und denen die noch vorhandene Insektenwelt etwas bedeutet. Denn in diesem Jahr wurden in Deutschland viele Königinnen der Hornisse „Vespa velutina“ (Vv) gesichtet, viele gefundenen Nester wurden vernichtet. Vv baut das erste Nest in sichtbarer Höhe, im Garten oder an der Garage oder in einem Schuppen. Dann folgen zahlreiche Nester in großer Höhe, in einem Baum im Wald z.B..

Was tun wenn Sie eine gelbfüssige Hornisse sehen? Bitte rufen Sie sofort bei der zuständigen Stelle an, damit das jeweilige Nest der invasiven Art fachgerecht beseitigt werden kann. Vespa Velutina ist in Deutschland leider schon etabliert. Laut EU-Verordnung müssen Maßnahmen ergriffen werden. In Punkt 1 der EU-Verordnung steht: „Ein erheblicher Teil von gebietsfremden Arten kann jedoch invasiv werden und ernsthaft nachteilige Folgen für die Biodiversität und die damit verbundenen Ökosystemdienstleistungen sowie andere soziale und wirtschaftliche Auswirkungen haben, die verhindert werden sollten.“ Zur Zeit arbeitet man an einem Managementplan, die genaue Umsetzung wird jedem Bundesland selbst überlassen. Wir werden noch genauere Richtlinien bekommen in Zukunft. Zur Entfernung der Asiatischen Hornisse benötigt man eine Sachkunde, damit man mit guter imkerlichen Praxis in der Lage ist, die Entfernung der Vv-Nester zu erlernen und somit auch eine Erlaubnis erhält, um die demnächst zugelassenen Wirkstoffe einsetzen zu dürfen.
Eine Sichtung der Vespa velutina (Vv) ist immer aufregend und erfordert umsichtiges Vorgehen. Die asiatische Hornisse ist leider ein furchtbarer Feind für die heimischen Bienen und Insekten. Sie ist sehr gefräßig und verbreitungsfreudig. Im Frühjahr beginnt die Bruttätigkeit der Vv. Ist das Nest mit Brut gefüllt, kriegt man dieses nicht „mal eben so“ beseitigt“. Aber Vorsicht! Niemand sollte selbst die Vernichtung in die Hand nehmen, der ein Vv-Volk in der Nähe vom Haus oder im eigenen Garten oder gar in der Umgebung entdeckt. Die notwendigen Schritte, die man gehen muss, sind einzuhalten, hier finden Sie Infos zu Vespa Velutina

Aktuelle Informationen finden Sie unter
https://imkerverbandrheinland.de/category/vespa-velutina/
Hier der Einführungstext dazu: Die Vespa Velutina ist in Deutschland angekommen. Ursprünglich haben Menschen die asiatische Hornisse Anfang der 2000er-Jahre nach Europa eingeschleppt. Sie ist kleiner als die europäische Verwandte und eine äußerst geschickte Jägerin. Die heimische Honigbiene gehört zu ihrer bevorzugten Beute. Aktuell breitet sich die Vespa Velutina in Europa rasant aus. In jüngster Zeit gab es auch Sichtungen in Hamburg sowie vor allem im grenznahen Bereich zu Frankreich, wo sich die Vespa Velutina bereits flächendeckend niedergelassen hat.
Seit Anfang 2023 beobachtet die Ausbreitung der Vespa Velutina eine Task-Force, der auch der Imkerverband Rheinland e.V. angehört. Um die Imkerinnen und Imker in unserem Verbandsgebiet über die Entwicklung auf dem Laufenden zu halten, veröffentlichen wir an dieser Stelle eine Karte mit Sichtungen der Vespa Velutina. Das Datenmaterial erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Sollten Sie eine Population dieser invasiven Hornissenart entdecken, melden Sie diese bitte unserer Geschäftsstelle in Mayen per E-Mail an: info@imkerverbandrheinland.de

Infos: https://www.velutina.de/die-asiatische-hornisse-vespa-velutina/ + www.velutina.de.

Meldung bei Sichtung:
Tatjana Puchberger (NABU Oberbergischer Kreis Artenschutz) Tel.: 02261 / 88 6722

Beseitigung Sachverständiger: Thomas Beißel, Wespenberater und Imker, Newsletter und Fachlicher Ansprechpartner für Vespa Velutina. Kontakt: Telefon: 0157809673943
E-Mail: thomas.beissel@velutina.de E-Mail: thomas@der-honigdachs.de

Yvonne Ilk, Wespenberaterin und Imkerin Telefon: +49 (0) 178 3059084
E-Mail: yvonne.ilk@velutina.de

Was geschieht bei einer Sichtung von Vv? Nach Anruf beim Umweltamt Gummersbach, wir die zuständige Naturschutzbehörde eingeschaltet, von dort aus schickt man Fachleute zur Sichtung vorbei.
Kontaktaufnahme Umweltamt: Moltkestraße 42, 51643 Gummersbach,
Telefon: 02261 88-0 Oberberg amt67@obk.de.
Die entsprechenden Fachleute sind mit einer Schutzausrüstung ausgestattet, die Nester werden ausfindig gemacht und fachgerecht entfernt.

Bis jetzt können wir leider noch nicht davon ausgehen, dass der Mensch und die asiatische Hornisse sowie die übrige Insektenwelt (Wildbienen, Schmetterlinge und alle anderen Bestäuber) in Frieden miteinander leben werden. Hornissen haben grundsätzlich einen hohen Bedarf an Eiweiß, das sie für die Brutaufzucht (Hornissen-Kinder) benötigen, das wissen wir schon vom Zusammenleben mit unserer einheimischen Hornisse.
Die Ernährung der Hornissen-Brut umfaßt fast alle überwindbaren Insekten. Ein gut entwickeltes Hornissenvolk benötigt täglich ca. 500 g Insekten, dazu gehören Honig- und Wild-bienen, Fliegen, Heuschrecken, Wespen, Libellen, Raupen, Käfer, Raupen, Spinnen. Die erwachsenen Hornissen ernähren sich dagegen von Baum- und Pflanzensäften, sie nagen dazu an jungen Ästen. Im Spätsommer nuckeln sie auch gerne an Fallobst.
Wir Imker erleben schon mal einen Hornissen Überfall auf unsere Bienenstöcke. Vespa velutina ist noch viel agressiver, sie verbreitet sich stärker und braucht somit viel mehr Nahrung. Dabei geht sie nicht gerade zimperlich mit ihrer Beute um, von ihnen entdeckte Bienenstöcke werden gnadenlos ausgeräubert. Dazu kommt, dass sie deren Lebensraum vernichten und die darin lebenden Insekten. Wir Imker erleben es „hautnah“, daher versuchen wir, der invasiven neuen Art möglichst keine Chance zu geben, sich hier bei uns häuslich niederzulassen. Vv ist übrigens auch für Menschen nicht ungefährlich, ihre Stiche sind schmerzhaft und können Allergikern große Probleme bereiten.
Imkervereine und deren Mitglieder sollten besonders aufmerksam sein. Augen und Ohren auf und nicht selber in den Imkeranzug steigen und versuchen, das Nest zu beseitigen. Und erst mal sicher sein, dass es sich wirklich um die Asiatische Hornisse handelt, die gelbfüssige Hornisse unterscheidet sich durch ihre Färbung von unserer heimischen Hornisse. Die Sekundärnester befinden sich meist in Baumkronen in ca. 10 m Höhe. Vespa velutina ist ca. 2 cm kleiner als unsere Vespa crabro, der Körper ist schwarz gefärbt und ihre Füße gelb. Vv lebt ca. von April bis Dezember, also deutlich länger als Vespa Crabro und noch einmal, ihre Vermehrungsrate ist viel höher.

Hornissen sind tag- und nachtaktive Tiere. Bei Dunkelheit kann es passieren, dass sie vom Licht angezogen, durch geöffnete Fenster und Türen zu uns ins Haus hereinfliegen. Wie bei allen Insekten werden Hornissen durch Kunstlicht in ihrer Navigation gestört. Sie finden unser Licht „anziehend". Sind sie einmal drin Licht ausschalten und Fenster weit aufmachen. Schon sind die Brummer wieder draussen. Ein Fliegengitter lohnt sich auf jeden Fall, um auch andere Insekten und Mücken fernzuhalten. Kinder und natürlich auch Erwachsene sollten ruhig reagieren, wenn eine Hornisse ihren Weg kreuzt. Wenn wir ihr zu nahe kommen kann sie ein Sekret spritzen und auch mal stechen. Also nicht zu nahe an das Nest heran gehen!

Ach ja, noch einen Tipp: Die Behörden müssen die Sichtungen überprüfen, es ist also hilfreich, ein Foto beizufügen zur genauen Angabe und Beschreibung des Fundortes. Noch einmal ganz wichtig: Bitte nicht selbst aktiv werden bei der Bekämpfung eines Hornissennestes der Vv. Es besteht Risiko von Hornissen-Stechattacken sowie Verwechslungsgefahr mit der streng geschützten Europäischen Hornisse oder gar mit harmlosen Wespen.

Vespa Velutina | Foto: Bildrechte: Thomas Beißel
Hornissennest Vespa Velutina | Foto: Bildrechte: Thomas Beißel
LeserReporter/in:

Stefania Herod aus Nümbrecht

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