Ein Lesebuch in leichter Sprache
Von der Haselnuss und dem Zauberbaum

Gemeinsam stellen sie das neue „Lese-Buch Landschaft, Die Landschaft im Bergischen Land in Leichter Sprache“ vor. Mit dabei die stellvertretende Landrätin Ursula Mahler. | Foto: Nadja Schwendemann
  • Gemeinsam stellen sie das neue „Lese-Buch Landschaft, Die Landschaft im Bergischen Land in Leichter Sprache“ vor. Mit dabei die stellvertretende Landrätin Ursula Mahler.
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Nümbrecht - Schnell, abstrakt und mehrdeutig kommt die alltäglich gebrauchte
Sprache daher und überflutet das normale Denkvermögen. Was Menschen
ohne Einschränkungen oft schon schwer fällt, stellt für Menschen
mit Behinderung eine unüberwindliche Hürde dar. Hürden stehen
bekanntlich dem Ziel im Wege und grenzen Menschen aus einer
Gemeinschaft aus.

Diese Ausgrenzung wird mit dem „Lesebuch Landschaft – die
Landschaft im Bergischen Land in Leichter Sprache“ aufgelöst.
Entwickelt und finanziert wurde die Idee im Rahmen des LVR-Projektes
„Freizeit und Lernen inklusiv gestalten – Natur für alle“.

Auf 36 Seiten wird in einfach gehaltenen Sätzen und Worten erklärt,
was Kulturlandschaft ist, wie ihre Elemente im Bergischen aussehen,
wie man sie erhalten, für sich selbst erfahren und nutzen kann. Hier
lernt man, wo der Unterschied zwischen einem Baum und einem Strauch
liegt, oder welche Tiere besonders gerne Haselnüsse fressen.

Was macht man mit Holunderbeeren und ab wann beginnen Brombeeren zu
schmecken? Erklären können das die Umweltassistenten, wie zum
Beispiel Christopher Bourbones aus den Behinderten Werkstätten
Oberberg. Er und seine Mitstreiter haben zur Themenvielfalt und der
Textbearbeitung des Buches beigetragen. Die Bildgestaltung stammt aus
der Hand des Graphiker Axel Helmus. Für die „Leichte Sprache“ war
Anna Schnau von der Lebenshilfe Witten zuständig. Wortwahl und
Satzzusammenstellung zielen auf leichte Verständlichkeit ab. Die
Sätze sind kurz.

Jeder Satz enthält nur eine Aussage. Binde-Striche erleichtern das
Lesen von zusammengesetzten Wörtern. Leichte Sprache ermöglicht es
Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen komplexe Texte nicht
erfassen, Sachverhalte nachzulesen und zu verstehen. Ursula Mahler,
stellvertretende Landrätin des Oberbergischen Kreises, Jens Kämper,
Geschäftsleiter der Behinderten Werkstätten Oberberg und Christina
Wosnitza von der biologischen Station Oberberg sind sich einig, dass
diese gemeinsame Arbeit eine in die Tat umgesetzte Inklusion
darstellt. Allerdings lohnt es sich auch für Menschen ohne
Einschränkungen, sich diesem Lesebuch zu widmen.

Es schafft Raum zwischen den Zeilen und gibt Zeit, Sachverhalte mit
eigenem Verständnis zu füllen, sicher ein spannender Versuch. Wer an
einem solchen Lesebuch Interesse hat, kann es sich gegen eine
Einreichung eines adressieren und mit 1,45 Euro vorfrankierten A4
Briefumschlag kostenlos bestellen: Biologische Station Oberberg, Rotes
Haus, Schloss Homburg 2, 51588 Nümbrecht. Infos:
www.BioStationOberberg.de

Tel. 0 22 93/9 01 50.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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