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Der Frühling, die Tiere und wir
Was ist los im Frühling?

Hund im Frühling | Foto: Bildrechte: Stefania Herod
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  • Hund im Frühling
  • Foto: Bildrechte: Stefania Herod
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Im Frühling erwacht die Natur. Es blühen Blumen, Sträucher, die Welt wird bunter. Die Sonne scheint schon mal länger zu uns runter, es wird wärmer. Wir Menschen freuen uns darüber, aber wir werden auch etwas müde, haben schon mal Kopfschmerzen oder Kreislauf und Schwindel. Spüren Sie denn auch eine Frühjahrsmüdigkeit? Damit sind wir nicht allein, meine Katze spürt sie auch, auf jeden Fall, sie schläft sich rund im Körbchen und genießt noch die Heizung wenn es draussen nass und üsselig ist. Sie spürt auch den Wetterumschwung und kommt mit der Zeitumstellung nicht so gut zurecht. Ja auch die Tiere haben einen Stoffwechsel, der sich umstellen muss auf die neue Jahreszeit, der „normale“ eigene Rhythmus kommt etwas durcheinander. Die auf uns Menschen angepassten „Zeiten“ verändern sich um eine Stunde. Ich kann nach meiner Katze die Uhr stellen, wann sie frißt, wann sie muss, wann sie spielen möchte oder schlafen. Etwas Winterspeck ist auch angesammelt, der muss wieder runter, dann verliert sie auch noch Haare, denn das Winterfell weicht dem leichteren Frühlingsfell. Also viel spielen, gutes Futter reichen mit Vitaminen, schöne sonnige Entspannungsplätzchen schaffen. Zur Zeit mag sie noch gar nicht viel rausgehen, nö, lieber kuscheln. Sie hat es gut, sie kann es sich aussuchen ob sie drinnen oder draussen sein will aber was machen die Tiere im Wald und auf den Wiesen?

Das Leben tobt kann ich nur sagen. In der Tierwelt ist viel los im Frühling. Die grosse Kälte ist vorbei, o.k., die Nächte sind noch ziemlich kalt und halt nass. Aber wir wissen ja, die Tage werden jetzt so langsam wärmer, länger, das macht die Tierwelt aktiv, sie scharren schon mit den Füßen und schlagen mit den Flügeln und singen uns schon was vor. Nach der Kälte genießen die Vögel den Frühling in vollen Zügen. Besonders frühmorgens geben sie schon ein Konzert. Schön ist es mit ihnen aufzuwachen. Wie wäre es mit einer Vogeltränke, da kann man die kleinen gefiederten Freunde beobachten. Es reicht eine rauhe Schale mit einem Stein in der Mitte. Die Tränke sollte so stehen, dass keine Katze die Vögel beim Baden überraschen kann. Es ist gut, wenn ein Baum nah dran steht, dann können die Vögel nach dem Bad sich trocknen.

Bald schon erblühen die Obstbäume, die Vögel singen und die Schwalben werden zu uns zurückkehren. Noch habe ich keine Schmetterlinge im Garten entdeckt, aber heute war die erste dicke Hummel unterwegs und sammelte Pollen an den Blüten einer Mahonie. Manche Tiere wachen aus dem Winterschlaf auf, z.B. die Fledermäuse und die Siebenschläfer. Die Zugvögel kehren schreiend zurück von ihren langen Reisen. Und jetzt wird nach Vogelherzenslust gebalzt und gebrütet und dann folgen erfahrungsgemäß die Tierkinder, die kleinen, niedlichen. Ach was sind die süß! Man kann bald Igelmammas sehen mit ihrer Kinderschar. Im April werden sie dann so richtig aktiv, denn sie müssen ja was essen. Bin mir gar nicht mehr so sicher, ob die Eichhörnchen so richtig schlafen im Winter, ich denke sie ruhen. Bei uns haben sie sich immer was aus dem Futterkasten geholt, rote, braune Eichis wie ich sie nenne. Rossini und Brauni und Freches, sie alle holten sich alle Nüsse und Kerne und auch an die Vogelfutterknödel gingen sie ran und haben so richtig randaliert und sogar Stäbe verbogen, um an die Leckereien ranzukommen. Jetzt sind sie so richtig kräftig und stürmisch und waghalsig und springen von Ast zu Ast schnell wie der Wind.

Wir warten auf Frösche, hoffentlich kommen sie dieses Jahr wieder, dann könnten wir wieder das gute alte Froschkonzert in C-Dur genießen. Wo Frösche sind da leben auch gerne Schlangen. Sie kommen aus der Kälte- bzw. Winterstarre und schlängeln sich wieder durch die Natur. Wenn es wärmer wird kommen sie wieder hervor und sonnen sich auf Steinen und wärmen sich so glücklich.

Ja und da ist wieder eine lebendige Vogelwelt im Frühling, die Zugvögel kommen aus dem Süden zurück, sie möchten hier brüten. Es sind Kraniche, Störche, Kuckuck und Mauersegler dabei und Stare und viele andere. Schon im Februar beginnen die Vögel mit der Balz. Die Blaumeisen sind bei uns schon richtig aktiv. Wir können die Waldkäuze hören, manchmal einen Uhu. Es ist Männertanz angesagt, Aufplustern, schöne Posen zeigen, singen, tanzen, drehen und hüpfen, Federn leuchten lassen und verzaubernde Laute von sich geben.

Ganz toll sind die Stare, die fertigen kunstvolle Nester an, damit Starfrau angelockt wird. Ja, sie stehen am Nesteingang und frohlocken, nein anlocken heißt das wohl. Ja, die Weibchen, die schönen, dann können sie eine Familie gründen. Manchmal kann man Fasanen sehen, wie sie mit ihren Flügeln wirbeln und laut Rufen. Die Hähne sind dominant und kämpfen miteinander um ein Revier. Ja und da sind noch die Raubvögel, die Bussarde, sie balzen, fliegen und miauen in der Luft. Sie lesen richtig, es ist dann nicht Ihre Katze, die Flugversuche unternimmt. Es sind balzende Mäusebussarde. Wenn sie erfolgreich Weibchen beglückt haben, folgen im April Nest und Eier. Die Brutzeit der Vogelwelt ist laut Bundesnaturschutzgesetz vom 1, März bis zum 30. September geschützt, da ist das Schneiden von Hecken, Sträucher und Gehölzen, Bäumen, verboten, ja Bäume dürfen auch nicht gefällt werden. Geschnitten wird nur in Ausnahmefällen, wenn z.B. ein Baum gesund erhalten werden soll. Amphibien legen ihre Eier in die Gewässer aus denen sie geschlüpft sind. Daher gehen Frösche auf Wanderung (Achtung Krötenwanderung Schilder beachten liebe AutofahrerInnen) und gehen die Straßen entlang, die zu „ihrem Teich“ oder „ihrem Bach“ oder „ihrem Wasser“ führen. Die Molche tun es ihnen gleich und legen dort ihre Eier hinein. An den Krötenzäunen entlang, an den Straßenrändern kann man sie sehen, die freiwillige Helfer und Naturschutzorganisationen aufstellen. Leider werden immer noch viele Tiere überfahren. Wenn sie aber brav an den Krötenzäunen entlang gehen, fallen die Tierchen in Eimern und werden so „eingesammelt“ und über die Straße getragen. Das ist sicherer.
Wildschweine bekommen ihre Frischlinge von März bis Mai. Pro Wurf bis zu einem halben Dutzend. Die Rehe werden im Mai bis Juni geboren, sie sind entweder Einzelkinder oder haben noch ein Geschwisterchen. Übrigens, wenn Sie ein Kitz sichten, nicht anfassen! Die Mütter riechen den Menschengeruch und verlassen dann ihre Kitze. Und bitte den Hund beim Spaziergang durch die Natur anleinen! Es ist manchmal schwierig einen Hund zu halten, der Witterung aufgenommen hat. Ich erinnere mich da an meine Freunde Marcello und Gitta, beide mit ihrem Labrador unterwegs und mir im Wald. Plötzlich sahen die Hunde ein Reh, sie liefen los, natürlich Leinen über Kreutz und meine Freunde stolperten, rannten, fielen hin und wurden noch etwas über den Waldboden gezogen. Es dauerte etwas bis sie sich alle vier wieder „entwickelt“ hatten und wieder standen. Dachse bekommen ihre Kinder ab Ende Februar bis April. Es können 2,bis 5 Jungdachse sein. Dann bekommen die Mardermütter und Füchse ihre Babys von März bis April.

Die heimische Tierwelt können wir Menschen gut mit einfachen Mitteln unterstützen.
Wir können Nistkästen bereit stellen, Achtung auf einen geeigneten Standort achten, z.B. Katzensicher! Lassen wir doch einfach mal was liegen, Blätter, Ästchen, ja so eine richtig verwilderte Gartenecke bietet viel Lebensraum, z.B. für Igel. Vogelnester sollten in den Hecken bleiben, nicht zu früh schneiden. Wie wäre es mit einem Biotop? Ein schöner Gartenteich? Da wird es lebendig zugehen! 
Lebendige Natur, Frühlingszeit! Beim Spaziergang lauschen, versuchen, zu erkennen, wer oder was piept oder brummt oder schnurrt. In den frühen Morgenstunden ist viel los, aber auch abends kann man Tieren begegnen oder ihnen zuhören. Ihre Kinder werden es spannend finden, Natur pur zu erleben. Bauen Sie mit ihnen ein Insektenhotel, eine Hummelburg, ein Igelhaus.

Wer weiß wie lange unser Frühling noch so bleibt wie wir ihn kennen. Vielleicht werden sich die klimatischen Bedingungen drastisch ändern. In der afrikanischen Savanne ist jetzt der Beginn der Regenzeit. Nach langer Trockenheit freuen sich Menschen und Tiere auf Wasser. Zu Beginn der Regenzeit im März bis April wandern Gnus mit ihren neugeborenen Kälbern von der Serengeti in den Nordwesten, die Paarungszeit beginnt wieder. Der Kreislauf beginnt wieder in einem anderen Kontinent und auch hier bei uns, the circle of life!

LeserReporter/in:

Stefania Herod aus Nümbrecht

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