Musikprojekt
Wenn Hua Mulan loslegt

Begeisterndes Mulan-Projekt in der Aula des Homburgischen Gymnasiums. | Foto: Friederike Klein
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Nümbrecht - In das ferne und alte China, in die faszinierende Welt zur Zeit der
nördlichen Wei-Dynastie entführten mehr als einhundert Schüler der
Nümbrechter Ortsschulen ihr Publikum in der Aula des Homburgischen
Gymnasiums. An zwei Abenden vor vollem Haus spielten sie sich mit dem
„Mulan-Projekt“ in die Herzen der kleinen und großen Zuschauer.
Denn wer kennt sie nicht, die alte chinesische Erzählung vom tapferen
Mädchen Hua Mulan, das an Stelle ihres Vaters in den Krieg zieht und
im Kampf gegen die Hunnen zur Nationalheldin wird?

Zig Mal in China verfilmt und als Disney-Film weltbekannt? Doch die
Nümbrechter gaben der Geschichte ihre eigene Note. Geplant war
eigentlich das Musical. Aber dem standen verschiedene Rechte und
Verbote im Weg.

So entstand das Musik-Projekt „Mulan“ rund um die ursprüngliche
Sage mit verschiedenen Musikstücken chinesischen Hintergrunds.
Orchesternoten gab es allerdings nicht. Aus dieser Not heraus hat
Lehrerin Jovanka Macht „über Hören die Noten selbst geschrieben“
und alles musste selbst arrangiert werden. Sie unterrichtet am
Homburgischen Gymnasium Deutsch und Musik, und hatte die
Gesamtleitung. Als sie im letzten Sommer eine Chinesisch-Fortbildung
in Taiwan machte, lernte sie Kuo Ming-Long kennen, einen alten
Taiwanesen mit wunderbarer Erzählstimme. Im Radiostudio dort las
dieser die Mulan-Sage ein.

Diese Aufnahme gab den Aufführungen eine ganz besondere Note. Und
dann ging es in Nümbrecht richtig los. Proben über Proben, Schüler
der Grundschule, Sekundarschule und des Gymnasiums auf dem
Nümbrechter Campus zogen mit Lehrern und Eltern an einem Strang,
unterstützt von den Schulleitern. Chor- und Solostücke, KungFu-,
Akrobatik- und Tanz-Choreographien, Kostüme schneidern, Instrumente
lernen, Chinesisch üben, Schattenfiguren herstellen für den parallel
laufenden Schattenspielfilm – ein riesiges Jahres-Gesamtprojekt.

Der Chinesische Karnevalsverein lieh den großen Drachen aus, der
Förderverein finanzierte den dreitägigen Aufenthalt mit intensiven
Proben in der Jugendherberge „Panarbora“, die wiederum die
Seminarräume kostenlos zur Verfügung stellten.

Und was alle gemeinsam innerhalb eines Jahres dabei auf die Beine
stellten, war mehr als beeindruckend. Für die vier Solistenrollen gab
es zwei Besetzungen, die „kleine“ aus den Klassen 5 und 6 und die
„große“ aus den Klassen 9. Herausragend hierbei Viola Lenzing mit
grandiosem Gesang.

Thorgai Wilmsmann, Schulleiter des Homburgischen Gymnasiums, strahlte
und ist „schon ganz schön stolz. Kinder zeigen Talente und
Fähigkeiten, die sie im Schulalltag nicht zeigen können“.
Besonders beeindruckend sei auch die Kooperationen von Klein und
Groß.

Jovanka Macht hat ein lachendes und ein weinendes Auge. Lachend, weil
es „total toll“ war, weinend, weil es nur zwei Aufführungen
waren. Tosender Applaus war der Dank der Zuschauer an die vielen
Akteure, und sicherlich auch der Antrieb für: Weiter so!

- Friederike Klein

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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