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Selbsthilfegruppen & Ärzte
Zusammenarbeit im Dienste der PatientInnen

Dr. med. Dr. rer. nat. Heinz Albert Dürk  | Foto: Bildrechte: Stefania Herod
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Die moderne Selbsthilfe – als Baustein in der Gesundheitsversorgung - versteht sich einerseits als Interessenvertretung von Betroffenen, andererseits aber auch als Kooperationspartner und Bindeglied zwischen Ärzten und Patienten.
Selbsthilfegruppen haben heute als Informations- und Kontaktstelle einen festen Stellenwert. Im Zuge immer komplexer werdender Diagnostik, Therapie und der interdisziplinären Behandlungsansätze im Bereich bösartiger Bluterkrankungen (Leukämien und Lymphome) wird die Zusammenarbeit von Ärzten aus Klinik und Praxis mit Patientenvereinigungen immer wichtiger.

Am Samstag, 15. April 2023 von 13.00 bis 17.00 h, veranstaltet die Leukämie- und Lymphomhilfe e.V. Selbsthilfeverband in NRW (LLH) ein Symposium, Tagungsort: Krawinkelsaal, Kölner Str. 260, 51702 Bergneustadt, Thema: „Krebs auf dem Weg zur chronischen Erkrankung – immer weniger die tödliche Gefahr.“
Zu diesem vielseitigen Patiententag laden herzlich ein: Michael Enders, 1. Vorsitzender (LLH) und Dr. med. Dr. rer. nat. Heinz Albert Dürk, Wissenschaftlicher Leiter. Der Krebsspezialist und Chefarzt der Hämatologie/ Onkologie/ Immunologie der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen hatte einst das Berufsziel Pharmakologe und Toxikologe. Daher das Doppelstudium in Biochemie, Physiologischer Chemie und Humanmedizin.
Dr. Dr. Dürk erwarb an der Universitätsklinik Tübingen Facharztqualifikationen für Hämatologie, Onkologie, und Rheumatologie. Später noch die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. Als Oberarzt der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Immunologie an der Universitätsklinik Tübingen wechselte er 1996 als Leitender Oberarzt zum St. Franziskus-Hospital Flensburg und gründete dort maßgeblich das Onkologische Zentrum. 1998 kam er nach Hamm, wo er die Fachabteilung am St. Marien-Hospital erheblich weiterentwickelte und das Onkologische Zentrum Hamm e.V. gründete, deren Vorsitzender er ist.

Im Rahmen des neuen Gesundheitsverbundes wurde er Jan. 2016 Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Evangelischen Krankenhaus im Hamm. 2018 wechselte er mit seinem Team zur St. Barbara-Klinik, Hamm-Heessen, wo optimale Strukturqualität gegeben ist (Brustzentrum, Darmzentrum, Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie , Urologie, Pulmonologie, Nephrologie und Invasive Radiologie). Er ist aktives Mitglied in allen wichtigen nationalen und internationalen Fachgesellschaften, Kurator der Leukämie- und Lymphomhilfe sowie ärztlicher Beirat des Hammer Kreises und einiger Selbsthilfegruppen.
BesucherInnen des Symposiums können Informationen einholen über die neuen Gesundheitspolitischen Entwicklungen zur Versorgung Hämatologischer-Onkologischer PatientInnen. Vorgestellt werden u.a.: Große Fortschritte durch Neue Antikörper in der Behandlung von Krebserkrankungen (Hämatologie).

Der langjährig erfahrene Onkologe und Hämatologe, Chefarzt der Onkologie Paracelsus Harzklinik Bad Suderode, PD Dr. med. Dietmar Söhngen, wird einen Vortrag halten zum Thema: „Sozialmedizin, Rehabilitation und Soziale Sicherung. Welche Hilfen gibt es?“
Als Chefarzt der Abteilung Onkologie/Pneumologie im Reha-Zentrum MediClin Reichshof-Eckenhagen war er elf Jahre lang tätig. Dr. Söhngen studierte Humanmedizin in Gießen, absolvierte nach seiner Approbation 1984 weitere Facharztprüfungen und Qualifikationen auf dem Gebiet der Hämatologie und Onkologie. Weitere berufliche Stationen waren u.a. die Universitätskliniken Marburg, Düsseldorf und Köln. In leitender Funktion war er im Klinikum Altenburger Land tätig. Als Chefarzt vereint Dr. Söhngen hohe Fachkompetenz und mehrjährige Leitungserfahrung. Sein Ziel: „Die erreichten Rehabilitationsergebnisse durch optimierte Nachsorgeprogramme über einen langen Zeitraum beizubehalten bzw. stabilisieren zu können“.

Prof. Dr. Freerk Baumann, Leiter der AG Onkologische Bewegungsmedizin an der Uniklinik Köln, untersucht wie Bewegung klinisch relevante Nebenwirkungen von Krebsbehandlungen samt Auswirkungen der Erkrankungen verhindert oder reduziert werden können.

Aber nicht nur für KrebspatientInnen ist es wichtig zu erfahren, wie sich Bewegung auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt. Bewegung tut kranken und gesunden Menschen gut. Die Diagnose „Krebs“ verändert das Leben allgemein. Therapien sind lebenswichtig, die Ernährung wird neu durchdacht, neue Lebensmodelle werden erarbeitet. Ganz wichtig ist es, lt. Prof. Dr. Freerk Baumann, Bewegung einzubauen, denn sie kann Nebenwirkungen lindern, ja verhindern, z. B. das Erschöpfungssyndrom bei einer Chemotherapie. Auch bei anderen Krankheiten kann Bewegung Ausdauer und Kraft steigern. Z.B. bei Lymphödemen hat sie sogar heilende Wirkung, etwa bei nach Operationen entstandenen Wasseransammlungen im Körper. Die Gesundheit der Knochen kann günstig beeinflusst werden. Ängste und Depressionen können gut behandelt werden. Lebensqualität verbessern, Heilung fördern, der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Freerk Baumann bedauert, dass es in diesem Zusammenhang noch zu wenig Fachkräfte gibt.
Negativ wirken sich Stillstand bzw. Bewegungsmangel aus, PatientInnen sollten sich – so gut es geht – so bewegen, wir es ihnen vor der Krebsdiagnose möglich war. Leider tun das nur wenige PatientInnen von sich aus. BewegungstherapeutInnen können den PatientInnen ein individuelles Programm erstellen, um Nebenwirkungen zu verhindern oder zu reduzieren.
Der international anerkannte Experte für Bewegungswissenschaften in der Onkologie konnte in klinischen Studien erstmals zeigen, dass selbst unter einer Knochenmarktransplantation ein körperliches Training sicher und effektiv ist. Der Leiter der Abteilung für Onkologische Bewegungsmedizin an der Uniklinik Köln ist als Sportwissenschaftler international anerkannter Experte für Sport- und Bewegungstherapien. Seine Arbeit hat das Ziel, eine Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatienten zu erreichen. Dies lässt sich durch körperliche Aktivität und gezielte Übungen erfahrungsgemäß erheblich steigern. Interessant ist, dass dies auch für ein Leben auf dem Land gültig ist. Der vielbeschäftigte Mediziner und Autor behandelt in seinem Buch „Und jetzt aufs Land“ das Thema: „Wie die Natur unsere Gesundheit fördert". Der Autor erklärt darin die positiven Effekte des Landlebens auf Körper und Psyche, übrigens ein Leben, das er selbst gerne führt.

LeserReporter/in:

Stefania Herod aus Nümbrecht

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