Mittelalterlicher Markt
Zwischen Vagantenwirrwarr und Zunftordnung
Nümbrecht - Zwischen Vagantenwirrwarr und Zunftordnung gaben sich die Kumpaney
(Kramer Zunft und Kurtzweyl) ihr jährliches Stelldichein im Hofe zu
Schloss Homburg.
Kauffahrtschaft und Handwerksmeister gaben Groß und Klein manch einen
Einblick in die Geheimnisse ihrer fast vergessenen Künste.
Schankwirte und Garküchen ließen drei Tage lang den Gaumen Festtag
halten.
Sei gegrüßt Volk, so hieß es, als der Erste des Magistrats aufs
Podium zog um von dort sein Volk zu grüßen, die Werke seiner
Handwerksmeister zu prüfen und ihnen das Handelsprivileg zu
übergeben. So war der Steinmetz beauftragt, ein Dreipassfenster für
die Notre Dame zu fertigen, der Schmied zeigte seine Axt und bekam
damit seine Meisterschaft anerkannt. Griselda die Puppenspielerin
stellte sich vor und lud alle Kindlein ein, ihren wundersamen
Geschichten zu lauschen. Cyrano der Gaukler hypnotisierte sein
Felltier Packo, das daraufhin hellsehen konnte und so manch delikates
Geheimnis verriet. Lupus der Jongleur ließ dem staunenden Volk den
Atem stocken. Beim Drechsler konnte man das alte Handwerk erlernen.
Vor dem Feuerofen versammelte sich das Marktvolk sich, um genauestens
zu prüfen, ob die Thüringer Rostbratwurst auch frei von allem Gift
war. Begleitet von Fabula die mit Pauke, Dudelsack und Horn die Runde
auf dem Schlosshof drehten und dem Volke ordentlich den Marsch
bliesen, wurde der Markt von der Obrigkeit eröffnet.
Danach war es allen vergönnt, Handel und Wandel zu treiben, zu
fressen und zu saufen und sich an vielerlei Programm zu erfreuen.
Es gab allerlei zu kaufen, von Gewändern, Holzwaren, Leder- und
Fellzeug bis hin zu Schmuck für die Weiber. Die Kindlein konnten
Bogenschießen, drechseln und sich die Gesichtchen bemalen lassen.
- Nadja Schwendemann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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