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Urlaub in Italien
Die Nacht der Wünsche – La Notte di San Lorenzo

Notte die San Lorenzo | Foto: Bildrechte: Stefania Herod
  • Notte die San Lorenzo
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Wie wäre es mit einer himmlischen Urlaubsplanung? Jedes Jahr in der ersten Augusthälfte geschieht es wieder, der Meteoritengürtel der Perseiden wird von der Erde durchquert, es ist ein wiederkehrendes Ereignis an den Tagen um den 10. August herum. In den Nächten von San Lorenzo kann man vom 17. Juli bis zum 24. August rund um jährlich immer wieder besonders viele Sternschnuppen sehen. Der Höhepunkt wird auch in diesem Jahr so um den 10. August herum erwartet. Man kann sie mit einem Teleskop aber auch mit bloßem Auge erkennen. Die vielen Sternschnuppen am Laurentiustag entstehen durch einen Kometen, der zu diesem Zeitpunkt unsere Sonne umkreist und dabei viele kleine Teilchen verliert. Wenn man sich so ab 22.00 Uhr in einen Liegestuhl setzt und in den Himmel schaut kann man ca. 90 bis 200 Sternschnuppen pro Stunde sehen und das bis ca. 4.00 Uhr morgens, dann verblassen die funkelnden Schnuppen.
Sternschnuppen sind Glücksbringer, auch wenn in der italienischen Tradition zur Notte di San Lorenzo von seinen Tränen gesprochen wird. Eine wunderbare Notte die San Lorenzo kann man in Italien erleben, am Gardasee am Lungolago oder in Ligurien, am Strand von Varigotti, den Geschmack von Meer auf den Lippen spürend und den frischen Wind, oder in der Toskana, den Duft der Pinien einatmend. Da kann man überall die Sternschnuppen sehen, die durch die klare Nacht sprühen und sich im Dunkeln verlieren.
In Italien nennt man sie die Tränen des Laurentius, warum? Wer war Laurentius? Ein Märtyrer, ein junger Diakon, der in Rom lebte und Gutes im Sinn hatte, indem er sich um alte, schwache kranke Menschen kümmerte. Man verhaftete ihn dafür, beschuldigte ihn, Gelder der Kirche unter die Armen zu verteilen. Am 10. August 258 nach Christus wurde er vom römischen Kaiser Valerian verurteilt und somit auf einem glühenden Eisenrost mit brennenden Holzstücken zu Tode gefoltert. Da sein Todestag auf dem 10. August datiert wird, gedenken viele Italiener den Heiligen mit der „Notte di San Lorenzo.“ Der Sternschnuppenregen wird in dieser Nacht auch als „Le Lacrime di San Lorenzo“, die „Laurentiustränen“ bezeichnet, die als Sterne vom Himmel fallen. Die Legende sagt, dass seitdem der Heilige Laurentius im Himmel jedes Jahr wieder an diesem Tag feurige Tränen regnen läßt.
Bereits im frühen Mittelalter war Laurentius ein bedeutender Heiliger und ist Schutzpatron vieler Berufsgruppen. Den Kult um Laurentius erkennt man auch in vielen Stadtwappen, die das Eisenrost als Attribut des Laurentius zeigen. Ach ja, in Wahrheit sehen wir in dieser magischen Nacht Fragmente, die von Swift Tuttle hinterlassen werden, dem jährlichen Kometenschwarm der Perseiden, die aus den Sternbild Perseus stammen sollen. Swift Tuttle war ein Komet, der 1992 an uns vorbeizog und von dem man erwartet, dass er im Jahre 2126 zu uns zurückkehren wird.
In Italien, z.B. am Gardasee, kann man die Sternschnuppen in den lauen, wolkenfreien Augustnächten besonders gut beobachten. Ein schöner romantischer Brauch ist es daher sich ein stilles Plätzchen in der Natur zu suchen, um in kuscheliger Stimmung das Himmelsschauspiel zu erleben. In der Nacht der Wünsche kann man in Garda die „Sardellata“ al Chiar di Luna erleben, überall am Lungolago wir das traditionelle Volkfest zu Ehren der Sardinen jedes Jahr einige Tage lang gefeiert. Die Gardasee-Sardine wird frisch gefangen und bis in die späten Abendstunden kann man sie genießen. Dazu gibt es musikalische Unterhaltung, oder Poeten, die einen Lorbeerkranz tragend, einem ihre Werke vortragen. Die Sardellen werden frittiert oder mit Sardellenrisotto oder Spaghetti verspeist.
Zur „Sardellata“ gibt es natürlich auch eine Geschichte. Sie wurde in den in 20er Jahren geboren. Otorino Mazza Gardesano, Berto Barbarani und Angelo Dall'Oca Bianca frittierten in einer Vollmondnacht Fische an Bord der Marol. Dazu gesellten sich Sardinenfischer und Edelleute aus Verona. Inzwischen organisieren die Gemeinde, Provinz- und Fischereikooperative das Sardinenfest. Hmmm, sehr lecker sage ich nur!

Auch in Peschiera del Garda oder Castelnuovo, Peschiera, Bardolino, Torri del Benaco, ja am Gardasee wird überall kräftig gefeiert. Wer dort Urlaub macht wird dazu eingeladen. Die Feste finden ihren Höhepunkt in einem Feuerwerk am Seeufer. Die Stilleren unter uns suchen sich ein romantisches Fleckchen, genießen die Natur, riechen den See und naschen ein Picknick mit einem schönen Glas roten Wein. Schnell noch einen Wunsch in den Himmel geschickt, wenn eine Sternschnuppe fällt, denn Wünsche werden in dieser Nacht erfüllt, wie schön kann so eine Nacht sein für Urlauber am Gardasee.
Zum Abschluss der Events gibt es größere Feuerwerke am See, die in verschiedenen Ortschaften stattfinden.
In Italien gibt es an diesem Tag überall Veranstaltungen, mit vielen gastronomischen Ständen, größere Volksfeste mit Musik und gastronomische Stände. Mit Live-Musik von den Bühnen und den lokalen Spezialitäten der einheimischen Küche wird den Touristen und Besuchern ein breites Rahmenprogramm zur Sternschnuppen-Nacht geboten. Auch viele Parkanlagen öffnen zur späten Stunde ihre Tore, damit Besucher ein passendes Plätzchen zum Sternegucken finden. In Grosseto in der Toskana kann man einen großen Umzug sehen, auch sie feiern ihren Schutzpatron, den Heiligen Lorenzo.
Bis zum 27. August kann man noch bei klarem Himmel viele Sternschnuppen sehen in Bella Italia. Und dann wieder im nächsten Jahr…
Wie wäre es mit einem Urlaub am schönen Gardasee dieses Jahr? Er befindet sich in der Lombardei und gilt als der größte See Italiens. Zwischen Alpen und Po-Ebene liegt er malerisch mit seiner Fläche von ca. 370 Quadrat-Kilometer.
Was kann man dann dort tun? In Sirmione Eis essen, das Monte Baldo Massiv besteigen und wilde Orchideen schauen, entspannen und eine Auszeit genießen. Dann Fischerorte besuchen, die mit ihren bunten Hausfassaden in die Sonne strahlen; Olivenbäume bestaunen mit ihren knorrigen Stämmen, würzige Zypressen riechen, Oleanderduft schnuppern, im Schatten von Palmen einmal „dolce vita“ genießen. Gaumen-Genüsse zu sich nehmen in Cafés, Bistros und Restaurants, Es werden Spezialitäten angeboten, z.B. frisch gefangener Seefisch mit Polenta. Im Gardasee leben Hechte, Forellen, Barsche und die kleinen Aole. Dazu leckere Beilagen genießen, Antipasti, schöne Weine aus der Region… Die Italiener sind richtige Genießer, sie lieben es essen zu gehen und sie lassen sich Zeit dabei; vorab einen Aperitif, dann Antipasto vor dem „primo“, den ersten Gang. Risotto, Pasta, Fisch oder Fleisch samt Beilagen, Käse, Obst, ein Eis vielleicht, eine Cassata? Ein tirami sú? Un bel Café, vielleicht ein Grappino oder ein Likörchen?
Bardolino ist für Weinanbau bekannt, mal durch die Altstadt schlendern, shoppen. Das Strandbad Lido Mirabello lädt ein, oder die Piazza Matteotti zu einem Kirchenbesuch in der Kirche Santi Nicolò e Severo. Im Restaurant „Il Giardino delle Esperidi“ erwartet Sie die Gastgeberin Susi mit ihrem Team, lassen Sie sich von ihr verwöhnen und einen guten Wein empfehlen. In Bardolino gibt es ein Olivenöl-Museum, hier kann man viel über die Geschichte des Olivenbaums erfahren und lernen wie Olivenöl hergestellt wird.
Die schöne „Riviera degli Olivi“, überall am Ufer vom Gardasee kann man Olivenhaine, Zitronenbäume und Weinreben sehen und das mediterrane Klima genießen. Olivenöl extra vergine wird angeboten. In Torri del Benaco gibt im Scaligeri-Schloss eine „Limonaia“, was für ein Zitronenblütenduft!

Was sollten Autofahrer beachten? An gelb markierten Bordsteinen ist parken verboten, während zeitlimitierte Parkplätze blau markiert sind. Auch tagsüber ist die Nutzung des Abblendlichts auf Autobahnen und außerhalb geschlossener Ortschaften vorgeschrieben. Hohe Geldbußen zahlen Falschparker und Geschwindigkeitsübertreter. Auch andere Verkehrsdelikte werden mit hohen Geldbußen geahndet. Die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen beträgt 130 km/h, auf zweispurigen Schnellstraßen 110 km/h und auf Landstraßen 90 km/h.
Man kann auf dem Gardasee Windsurfen, z.B. in Riva del Garda, seine Winde sind bekannt, Ora ist ein Südwind, der von mittags bis abends weht, der Pelér (auch Vento genant) pustet in der zweiten Nachthälfte bis zum Vormittag hinein. Der Gardasee hat submediterranes Klima mit milden Temperaturen. Er ist ca. 350m tief.
Ob im Hotel oder auf dem Campingplatz, für jeden Gusto ist was dabei, Tennisplätze, Wassersport, Tauchgänge, Wanderungen, der Gardasee ist und bleibt ein ideales Urlaubsparadies, auch für die, die einfach nur in der Sonne relaxen und ein kühles Bad im klaren Wasser nehmen wollen.

LeserReporter/in:

Stefania Herod aus Nümbrecht

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