Singen tut gut, in Resonanz gehen
Was man mit seiner Stimme alles machen kann
Singen, klingen, tönen, sich spüren, horchen, zuhören, lauschen, Körper klingen lassen…
Atem Stimme Körper Seele Psyche, sich spüren, sich ausdrücken, sich äußern zu einem Thema…
Wir können mit unserer Stimme andere Menschen berühren, mit ihnen in einen gemeinsamen Fluss kommen, Lieder singen, miteinander sprechen, miteinander summen, einen Klang erzeugen, wieder leiser werden, um dann wieder zu verstummen. In die Stille hinein hören, Töne aufnehmen, darauf aufbauen, ein Akkord erklingt. Singen ist ein psychisch-seelischer Prozess, miteinander oder auch solo erklingen…. Singe meine Seele, schwinge mein Klang-Körper, was stimmt und was stimmt nicht? Bin ich verstimmt? Stimmt was nicht bei Dir? Komm mit, wir machen uns gemeinsam auf den Weg zu Deiner Stimme. Im Körper können wir die Schwingungen unserer eigenen Stimme erspüren. Unseren Gefühlen können wir Ausdruck verleihen, spontan aus dem jetztigen Geschehen heraus aber auch den tieferen und den verschütteten, verdrängten Gefühlen, es ist als ob man ein Ventil öffnet. Wir erfinden uns neu, intensiv, ehrlich, ausbrechend, aus der Vergangenheit heraus schöpfend, wir sind auf einmal hörbar und sichtbar. Wir werden größer, nehmen Räume ein, werden gehört und gesehen, mit all unserem Talent, mit unserer Liebe, Trauer, mit unserem Schmerz, unserer Verletzbarkeit, wir können so sein, wie wir in Wahrheit sind. Der Stimme Ausdruck verleihen geht von selbst.
Und so ganz nebenbei heilt uns das Singen. Unsere Glückshormone werden ausgeschüttet, wir bekommen neue Kraft, sind wieder da, voll Kreativität und Freude. Depressionen? Angst? Schmerz? Weggepustet! Weggeatmet. Stattdessen Leichtigkeit, sich selbst spüren und wertig sein. Es muss nicht immer der perfekte Ton sein, nicht immer alles lupenrein „sauber“ gesungen sein, was ist schon richtig und was ist schon falsch?
Auch Stress lässt sich mit Singen vertreiben. Wie viele Menschen leiden unter Überlastungssymptome, unter Burn-Out, unter gefangen sein im eigenen Hamsterkäfig. Entspannung und Spannung wechseln sich ab.
Die Atmung fließt, der Körper wird fühlbar. Sogar Schmerzen können gelindert werden. Der Blutdruck sinkt, wenn wir singen und die Welt um uns vergessen. Wie schön ist es in einem Chor zu singen, Teil zu sein eines Klanges, der aus vielen Stimmen mit unterschiedlichem Timbre, d.h. die jeder Stimme eigenen besonderen Klangfarbe mit ihren Schwingungen, gebildet wird. Hören, auch die anderen Hören, auf den Dirigenten achten, im gemeinsamen Klang durch Achtsamkeit eintauchen. Dem Publikum ein Geschenk machen, mit ihm in Resonanz gehen. Man kann es spüren, es geht hin und her... es atmet.... es singt...
Viele von uns kennen und haben schon ein wenig Erfahrung gesammelt mit Klangtherapie, Gesangstherapie, Gesang in Gemeinschaft, Gesang mit Instrumenten, Gesang a cappella. Man kann so vieles versuchen, wozu man Lust hat, beim gemeinsamen Musizieren ist man kaum jemals zu laut, zu empfindsam oder zu eigen sein, hierbei ist es erlaubt, sich seinen Gefühlen hinzugeben, einer Improvisation freien Lauf zu lassen. Feedback erwünscht!
Gesang ist ein Weg in die Freiheit, durch Improvisation, mit der Freiheit seiner selbst Ausdruck zu verleihen und Teil zu werden eines Ganzen in der Unendlichkeit der Klang-Möglichkeiten. Der Körper wird zum Klangkörper, die Stimme ist unser ureigenstes Instrument. Das Schönste ist: wir haben unser Instrument immer dabei, können wann immer wir wollen damit spielen, erklingen, uns und andere erfreuen, uns mitteilen da wo andere still oder sogar sprachlos sind. Mit einer starken Stimme können wir auf uns aufmerksam machen, für uns viel erreichen und unsere Bedürfnisse ansprechen und ausleben. Lieder aus der ganzen Welt bergen die Heimat in sich, laden uns auf Reisen ein, damit wir bei uns ankommen können.
Viele Menschen haben großartige Stimmen, ohne dass sie selbst es wissen. Volkslieder kennt man, singt sie automatisch mit, selbst an demenz erkrankte Menschen erinnern sich und bewegen lächelnd die Lippen zum Gesang. Mantras entspannen uns und führen uns in Meditationen. Ob es nun afrikanische Lieder sind oder Native American Songs, sie reißen uns mit, wenn wir uns auf sie einlassen. Mit Healing Songs, Kraft- und Trostlieder, Klage- und Wiegenlieder bleiben wir lebendig und schöpfen neue Kraft daraus, sie zu singen. Fröhliche Tanzlieder reißen uns mit aufs Parkett, sei es in einem Tanzsaal oder auf einer Wiese in Achtsamkeit mit uns selbst vereint.
Singen verbindet und schafft Gemeinschaft miteinander. Wußteßt Du dass beim Singen eine vermehrte Ausschüttung vom Kuschel-Hormon Oxytocin erfolgt? Deshalb fühlen wir uns beim Singen so wunderbar wohl und geborgen, selbst wenn wir seufzen oder Gähnen oder Brummen oder Voice-Percussion machen. Egal was in uns schwingt und klingt, unser authentisches Selbst steht dabei im Vordergrund. Hören wir unseren Klängen zu, die wir gemeinsam erzeugen. Schauen wir die inneren Bilder, die durch die Resonanz der einzelnen Töne entstehen können. Schwingungen berühren unsere Körper, wir erleben Entspannung.
Wir alle können die Kraft unserer Stimme nutzen, dabei entlasten wir uns von Sorgen und negativen Vibrations.
Wie schon gesagt... das Lieder-Repertoire aus aller Welt ist groß, da findet bestimmt man bestimmt sein eigenes Kraft-Lied. Anleitungen dazu findet man auch bei Gesangs-PädagogInnen, SängerInnen, bei vielen Menschen aus Sozial- und Heilberufen, die mit ihrem Wissen eine ganzheitliche Stimmarbeit anbieten. In einer Stadt wie Köln findet man bestimmt viele Angebote, aber auch auf dem Land gibt es vielerlei Möglichkeiten seiner Stimme freien Lauf zu lassen. Taizé-Lieder vereinen Menschen die verschiedene Sprachen sprechen, alle können miteinander singen, ein Phänomen?
Nicht vergessen! Die Stimme ist das Instrument der Seele, pflegen wir sie, die Sprech- oder Singstimme und lassen sie frei Tönen, profitiert unser Körper auch davon. Das Gehör wird geschult, wir regulieren und trainieren unsere Atmung, verbessern u.a. die Sauerstoffaufnahme dadurch. Nicht nur, dass wir gesünder leben dadurch dass wir singen, wir verbessern auch unsere Selbstvertrauen. Wir vergessen negative Erlebnisse in der Kindheit oder Jugend: Es ist egal ob man uns sagte „du bist zu laut“ oder da stimmt ja kein Ton bei Dir“ oder „sei mal lieber leise“ oder so…. viele sind verstummt durch die vor Jahren, vielleicht schon während eines großen Teils unseres Lebens erfahrene Ablehnung unserer Stimme. Egal wie alt wir sind.
Lebe Deinen Traum, Sing! Einfach so! Viel Freude dabei.
LeserReporter/in:Stefania Herod aus Nümbrecht |
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