Schlag gegen Drogenhändler
16 Festnahmen bei Durchsuchungen
Gummersbach - Im September 2015 nahm die oberbergische Kriminalpolizei mit einer
Ermittlungskommission im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln die
Ermittlungen gegen eine Gruppe von Tatverdächtigen auf. Die Gruppe
stand im Verdacht, dass sie größere Mengen Marihuana aus im Ausland
betriebenen Plantagen in die Bundesrepublik Deutschland einführte und
hier damit Handel trieb.
Die aus unterschiedlicher Nationalitäten bestehende Tätergruppe
handelte den polizeilichen Recherchen zufolge im Wesentlichen auf
Anordnung eines zunächst nicht identifizierten 44-jährigen
türkischen Staatsangehörigen, der seinen Wohnsitz in Belgien hatte.
Die Ermittlungsergebnisse belegen, dass in seinem Auftrage
Marihuanapflanzen in den Niederlanden gekauft und durch Kuriere zu
einer Aufzucht-Plantage nach Polen gebracht wurden. Die Ernteerträge
verbrachten wiederum Kuriere in den Bereich des Oberbergischen
Kreises, wo Mittäter sie verkauften.
Nach Identifizierung des Hauptbeschuldigten stellte die Polizei fest,
dass gegen ihn ein Haftbefehl wegen schweren Raubes vorlag. Im
Dezember 2016, während eines Kurzaufenthalts des Mannes in
Gummersbach, konnte er festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt
werden.
Im Zusammenhang mit der Festnahme führte die Polizei zahlreiche
Durchsuchungen im Oberbergischen Kreis, dem benachbarten Märkischen
Kreis sowie in Köln durch und nahm weitere sechs Tatverdächtige
fest. Weiterhin stellte die Polizei größere Mengen an Kokain,
Amphetamin und Marihuana sicher und der Betrieb einer
Marihuana-Plantage in Polen sowie der Einfuhrschmuggel einer Ernte mit
einem Ertrag von ca. 100 Kilogramm Marihuana konnte belegt werden.
Diesen Erfolg hielt die oberbergische Polizei zum damaligen Zeitpunkt
aus ermittlungstaktischen Gründen noch geheim.
Aus diesem Verfahren ergaben sich Hinweise zu einer im Gummersbacher
Stadtgebiet ansässigen Personengruppe unterschiedlicher
Nationalitäten, die im Gebiet des Oberbergischen Kreises einen
umfangreichen Handel mit verschiedenen Betäubungsmitteln, Marihuana,
Amphetamin und Kokain im Kilogrammbereich betrieb.
So konnte ermittelt werden, dass diese Tätergruppe bei dem
44-Jährigen aus Belgien 30 Kilogramm Marihuana bestellt hatte.
Darüber hinaus konnten weitere Straftaten wie gewerbsmäßiger
Betrug, Hehlerei, Produktfälschungen, Delikte zur
Falschgeldverbreitung und Verstöße gegen das Waffengesetz
festgestellt werden.
In diesem Verfahren ergingen gegen zehn Beschuldigte Haftbefehle und
zahlreiche Durchsuchungsbeschlüsse, die die Polizei wie bereits
vermeldet mit einem Großaufgebot am vergangenen Dienstag
vollstreckte.
Acht der mit Haftbefehl gesuchten Beschuldigten konnten festgenommen
und dem Haftrichter vorgeführt werden. Zwei Beschuldigte konnten
nicht angetroffen werden - nach ihnen wird weiterhin gefahndet.
Von den weiteren acht festgenommenen Personen kamen sieben nach
Vernehmung wieder auf freien Fuß; gegen den achten Festgenommenen
verkündete der Haftrichter Untersuchungshaft.
Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten Marihuana, Kokain und
Amphetamin im Kilogrammbereich, größere Mengen Bargeld, gefälschte
Ausweisdokumente, Falschgeld, Chemikalien zum Herstellen von
Amphetamin, verbotene Gegenstände sowie eine größere Menge von
entwendeten Fahrzeugteilen sicher.
Die Ermittlungsergebnisse ergeben weiterhin, dass einige Mitglieder
der Bande bei einem Einbruchsdiebstahl im Gummersbacher Stadtgebiet
eine professionell geführte Marihuana-Plantage "abgeerntet" haben.
Gegen die Betreiber dieser Plantage wird gesondert ermittelt.
Die "Ernte", ca. 80 Kilogramm Marihuana, konnte seinerzeit in einer
Wohnung in Gummersbach ausfindig gemacht und sichergestellt werden.
Hierbei stellten die Beamten auch zwei scharfe Schusswaffen sicher.
Das Foto zeigt einen Teil der letztlich von der Polizei
sichergestellten Ernte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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