Wenn die Eltern krank sind
„Lebensfarben“ bietet Kindern kostenlos Hilfe

Filmpremiere im Wuppertaler Kino mit Filmemacher Tim Gontrum (vorne l.), allen Akteuren sowie dem Lebensfarben-Team Sandra Karsten (r.), Martina Gramm (vorne 3.v.l.), Dennis Balzano (hinten 3.v.l.) 
sowie Ehrenamtlerin Claudia Braun (vorne r.). | Foto: Karsten
  • Filmpremiere im Wuppertaler Kino mit Filmemacher Tim Gontrum (vorne l.), allen Akteuren sowie dem Lebensfarben-Team Sandra Karsten (r.), Martina Gramm (vorne 3.v.l.), Dennis Balzano (hinten 3.v.l.)
    sowie Ehrenamtlerin Claudia Braun (vorne r.).
  • Foto: Karsten

Oberberg. Unterstützungsangebote des Vereins „Lebensfarben - Hilfen für Kinder und Jugendliche“ wurden in der Filmreihe „Unsichtbar“ des Medienprojektes Wuppertal von dem Filmemacher Tim Gontrum verfilmt.

Drei Filme wurden über die Arbeit des in Wiehl ansässigen, aber in ganz Oberberg tätigen Vereins gedreht und geben einen wertvollen Einblick in die Arbeit, sagt Lebensfarben-Geschäftsführerin Sandra Karsten.

Patenschaft

„Ich häng‘ an dir“ berichtet über eine real existierende Patenschaft. Chiara wächst bei ihrer alleinerziehenden, alkoholabhängigen Mutter auf. Sie erinnert sich an eine erschöpfte Mama, ungerechte Regeln, unverhältnismäßige Bestrafungen und Gewalt. Im Teenie-Alter konsumiert sie bereits selbst Drogen. Chiara bekommt eine Schwester, die sie fortan beschützt. Als Streit und die Gewalt zu Hause eskalieren, reißt Chiara aus. Die Mutter schafft es daraufhin, trockene Alkoholikerin zu werden. Die Schwester findet Hilfe bei einer Schulpsychologin und nimmt verschiedene Unterstützungen an. Chiara versöhnt sich mit ihrer Familie. Heute können sie offen über alles reden und Konflikte lösen.

Jugendgruppe

Die Jugendgruppe des Vereins Lebensfarben wird ebenfalls in einem eigenen Beitrag thematisiert. Für junge Menschen aus psychisch- oder suchtbelasteten Familien bietet der oberbergische Verein eine Jugendgruppe an. Merle, Xenia und Niklas erzählen, was sie an der Gruppe schätzen und welchen Halt sie ihnen gibt.

Die seelisch kranken oder suchtmittelabhängigen Eltern sind teilweise gestresst oder sogar gewalttätig sowie mit sich selbst und ihrer Elternrolle überfordert. In der Jugendgruppe lernen die Jugendlichen, dass sie keine Schuld tragen, die Erkrankungen weder heilen noch kontrollieren und wie es möglich wird, die seelischen Belastungen ihrer Eltern besser verstehen und verkraften zu können.

Die Jugendgruppe ist ein wichtiges Unterstützungsangebot im Reigen der Hilfsangebote. Dort können die Kinder und Jugendlichen frei heraus erzählen, wie es bei ihnen zu Hause läuft, was und sie erleben, wie sie damit klarkommen - oder eben auch nicht. Vor allem wissen sie, dass sie mit ihrer Situation nicht alleine sind - und aus der Jugendgruppe wird nichts nach außen getragen. Es ändert noch nichts an der Situation der Kinder und Jugendlichen im häuslichen Umfeld, aber es erleichtert sie, Einblicke in ihre belastende Situation mit den erkrankten Eltern zu gewähren.

Filmreihe

Von den vielen Facetten und Problemen im Leben mit erkrankten Eltern berichten Jugendliche in „Unsichtbar“, einer Filmreihe des Medienprojektes Wuppertal über Kinder mit psychisch- und suchtkranken Eltern, die von der LVR-Initialförderung in der Kinder- und Jugendhilfe mitfinanziert wurde.

Der Filmemacher Tim Gontrum und sein Team vermitteln bewegende Einblicke in belastete Kindheiten, ohne jedoch zu stigmatisieren.

„Niemand von uns sucht sich seine Familie aus. Wir als Gesellschaft sollten mehr für benachteiligte Kinder und belastete Familien tun“, so Gontrum.

Betroffene Jugendliche berichten vom angespannte Alltag, geben Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, berichten aber auch von Hilfsangeboten, wie sie vom Verein Lebensfarben für Kinder und Jugendliche angeboten werden.

Hilfe für betroffene oberbergische Kinder & Jugendliche

Im Film kommt auch die Geschäftsführerin von Lebensfarben, Sandra Karsten, zu Wort. Sie lädt Kinder und Jugendliche, aber auch die betroffenen Erwachsenen ein, sich einfach zu melden.Die Filme sind über das Medienprojekt Wuppertal erhältlich (www.medienprojekt-wuppertal.de).

Kontakt

Lebensfarben e.V., Mühlenstraße 7 in Wiehl, Telefon 0 22 62/

7 94 95 46 oder per E-Mail an: kontakt@lebensfarben-oberberg.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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