Stromausfall - was nun?
Städte richten Infopunkte ein

Julian Seeger (Leiter Feuer- und Rettungsleitstelle/l.) und Kreisdirektor Klaus Grootens mit Info-Flyern und den geplanten Hinweisschilder für die Notfall-Infopunkte.  | Foto: OBK
  • Julian Seeger (Leiter Feuer- und Rettungsleitstelle/l.) und Kreisdirektor Klaus Grootens mit Info-Flyern und den geplanten Hinweisschilder für die Notfall-Infopunkte.
  • Foto: OBK

Oberberg. Der Oberbergische Kreis und die kreisangehörigen Kommunen verständigten sich auf die Einrichtung von rund 100 Notfall-Infopunkten im Kreisgebiet.

Notfall-Infopunkte dienen den Bürgerinnen und Bürgern im Falle eines längeren und großflächigen Stromausfalls (Blackout), bei dem auch das Mobilfunk- und Telefonnetz ausfallen würde, als Anlaufstellen.

An den Notfall-Infopunkten in den Städten und Gemeinden sollen Bürger einen Notruf absetzen können, Informationen zur aktuellen Lage erhalten und Grundlagen der Ersten Hilfe in Anspruch nehmen können.

„Mit dem Ausfall von Fest- und Handynetzen kann kein Notruf über die 110 und 112 mehr abgesetzt werden. Lediglich der Analogfunk und Satellitentelefone stellen eine Alternative dar. Kreis und Kommunen werden hierauf an den Notfall-Infopunkten im Krisenfall zurückgreifen“, erklärt Kreisbrandmeister Wilfried Fischer. Die Absetzung eines Notrufes in Richtung der Feuer- und Rettungsleitstelle des Oberbergischen Kreises sei damit gesichert.

Auf www.obk.de/notfall-infopunkte gibt es Flyer zu den jeweiligen Punkten der einzelnen Kommunen. Auf der Internetseite wird noch eine interaktive Karte der Notfall-Infopunkte in den Kommunen ergänzt. Gedruckte Exemplare sollen in den Rathäusern und im Kreishaus ausgelegt werden.

„So wenig wahrscheinlich ein vollständiger Blackout einerseits scheint, so gravierend wärenmandererseits die Auswirkungen. Der Oberbergische Kreis setzt sich deshalb investiv mit dem Thema auseinander“, sagt Landrat Jochen Hagt. Dazu gehöre es auch, die eigenen Kommunikationswege unter die Lupe zu nehmen: „Auch die Kreisverwaltung ist natürlich abhängig von der Stromversorgung. Deshalb haben wir notwendige Maßnahmen ergriffen, um die wichtigsten Arbeitsprozesse auch im Krisenfall autark aufrechterhalten und den Kontakt zu den Ordnungsbehörden gewährleisten zu können.“

Eine verbindliche Regelung, die Kreis und Kommunen nun vorliegt, stellt einen weiteren Baustein dieser Vorbereitung dar. Neben den Notfall-Infopunkten werden damit auch die Zusammenarbeit und Kommunikationswege zwischen den einzelnen Bereichen geregelt.

Kreisdirektor Klaus Grootens macht deutlich: „Kreis und Kommunen stehen schon allein aufgrund der rechtlichen Vorgaben in der Verantwortung, Vorsorge zu treffen. Es gibt viele Dinge, die bedacht werden müssen, wenn die Kommunikation ausfällt, die uns vertraut ist. Der Oberbergische Kreis hat das Themenfeld deshalb umfangreich betrachtet und in den zurückliegenden Wochen und Monaten viele Gespräche zum Beispiel mit Energieversorgen, den Kommunen und vielen Weiteren geführt.“

Die Waldbröler Bürgermeisterin Larissa Weber stellt als Sprecherin der oberbergischen Bürgermeister*innen fest: „Es ist wichtig, dass Kreis und Kommunen bei diesem Thema abgestimmt vorgehen. Unser gemeinsamer Auftrag ist es, die grundlegende Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.“

Die Ordnungsdezernentin des Oberbergischen Kreises, Birgit Hähn, sieht die bereits seit 2017 bestehende „Ordnungspartnerschaft Sicherheit“ als gute Voraussetzung für die interkommunale Zusammenarbeit: „Insbe
sondere bei partiellen Stromausfällen, bei denen nicht alle Kommunen gleichzeitig betroffen sind, können sich die Kommunen durch die Ordnungspartnerschaft gegenseitig unterstützen.“

Private Notfallvorsorge

„Nicht alles kann der Staat und können die Kommunen im Falle eines großflächigen Stromausfalls sofort regeln. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie man sich in Krisensituationen selbst helfen kann. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass jede und jeder Einzelne im Rahmen der Selbsthilfe Vorsorge trifft“, macht Kreisbrandmeister Wilfried Fischer darauf aufmerksam, dass auch alle Bürgerinnen und Bürger eine private Notfallvorsorge betreiben sollten.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt zum Beispiel, immer einen gewissen Notvorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser sowie notwendigen Medikamenten vorrätig zu haben.

Empfehlungen gibt das BBK - unter anderem für einen Stromausfall - in einer Broschüre. Diese kann unter www.bbk.bund.de heruntergeladen werden. Die Broschüre liegt zudem im Kreishaus zum Mitnehmen aus.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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