Kreistag gegen Regelfinanzierung
Verein braucht Spenden

Sie lenken den Verein „Lebensfarben“: Michaela Döhl-Becker (l.), stellvertretende Vorsitzende, Sandra Karsten, Vorsitzende und Geschäftsführerin, Hubertus Vierschilling, stellvertretender Vorsitzender.  | Foto: © Lebensfarben
  • Sie lenken den Verein „Lebensfarben“: Michaela Döhl-Becker (l.), stellvertretende Vorsitzende, Sandra Karsten, Vorsitzende und Geschäftsführerin, Hubertus Vierschilling, stellvertretender Vorsitzender.
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Oberberg. Der Kreistag hat den Antrag auf Regelfinanzierung für den Verein „Lebensfarben - Hilfen für Kinder und Jugendliche“ mehrheitlich mit 33:25 Stimmen abgelehnt.

Damit muss der Verein seine Arbeit für Kinder psychisch kranker und suchterkrankter Eltern weiterhin auf der Basis von Spenden, Sponsoren-Geldern und Stiftungsmitteln fortführen. Vorstand und Geschäftsführung des Vereins bedauern die Entscheidung, da die angestrebte dauerhafte finanzielle Absicherung der Arbeit des Vereins durch die öffentliche Hand gescheitert ist.

„Im Koalitionsvertrag sowohl der Landes- als auch der Bundesregierung ist die Unterstützung von Kindern psychisch kranker und suchtkranker Eltern verankert, nur leider existieren noch keine gesetzlichen Grundlagen“, bedauert Lebensfarben-Geschäftsführerin Sandra Karsten.

„Unsere Arbeit wird durch den Landschaftsverband Rheinland und die Jugendämter im Oberbergischen Kreis fachlich anerkannt und gilt als Leuchtturmprojekt in NRW, aber leider gibt es durch Bund und Land keine Fördermöglichkeit - noch nicht“, sagt Hubertus Vierschilling, stellvertretender Vorsitzender von Lebensfarben.

Der Vorstand sei enttäuscht, dass die präventiv-Leistungen des Vereins nicht durch den Kreis für die nächsten zwei Jahre finanziert werde, aber die Hoffnung, dass Landes- und Bundesregierung sich an ihre Koalitionsvereinbarungen erinnern, besteht weiterhin. „Bund, Land und Kommunen sind angesichts von Krieg, Energiekrise und Inflation im Krisenmodus, das ist uns klar“, sagt Sandra Karsten. Sie betont jedoch: „Die Nöte von Kindern, deren Eltern aufgrund ihrer Erkrankung nicht die Kraft haben, sich wie gesunde Väter und Mütter um ihre Familie zu kümmern, dürfen gerade in diesen Krisen nicht vergessen werden.“

Aus gutem Grund, wie Michaela Döhl-Becker, stellvertretende Vorsitzende von Lebensfarben, erläutert: „Es ist statistisch belegt, dass jedes dritte bis vierte Kind psychisch und/oder suchterkrankter Eltern ohne Unterstützung im Laufe seines Lebens selber psychisch erkrankt. Die präventiven Maßnahmen von Lebensfarben reduzieren und verhindern sehr hohe Folgekosten, die sich in der Gesundheits- und Jugendhilfe abbilden werden.“ Aktuell unterstützt der Verein kreisweit 56 Kinder und Jugendliche durch eine Patenschaft. Weitere elf Patenschaften sollen Anfang des Jahres starten. 52 weitere Kinder und Jugendlichen stehen auf der Warteliste.

Der Verein sorgt für Ausbildung und fachkompetente Unterstützung der Paten, die den Jungen und Mädchen als verlässliche Partner regelmäßig Zeit und Aufmerksamkeit widmen. 86 Ehrenamtliche sind zurzeit aktiv. 

Kontakt

Der Verein Lebensfarben bietet Beratung und Vernetzung von hilfesuchenden Familien in die Präventionskette und das Hilfenetz des Oberbergischen Kreises. Die Angebote werden an allen Standorten (Wiehl, Lichtenberg, Gummersbach, Wipperfürth, Radevormwald) sehr gut angenommen. Um diese Arbeit fortsetzen zu können, ist der Verein weiterhin auf Spenden angewiesen. Näheres unter www.lebensfarben-oberberg.de oder Telefon 0 22 62/7 94 95 46.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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