Auf den Spuren der Hexen
Einmal quer durch Hexenohnder

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Odenthal - Odenthal (jr). Die Gemeinde Odenthal ist das ideale Ziel für
Ausflügler und Wanderer. Das Tor zum Bergischen besticht durch seine
Landschaft, die von Wäldern und Wiesen geprägt ist. Das lockt auch
viele Wanderer aus anderen Orten, in die beschauliche Gemeinde zum
Spazieren und Entdecken.

www.odenthal.de

Ein gut ausgebautes Wegenetz bietet Wanderern die verschiedensten
Kombinationsmöglichkeiten. Sei es ein barrierefreier Aussichtsweg,
ein Themenwanderweg mit interessanten Sehenswürdigkeiten, ein
Rundwanderweg durch die Stille der Natur oder eine Tagestour entlang
der großen Dhünntalsperre. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Die ungefähr 11,5 Kilometer lange Hexenroute befasst sich mit einer
Reihe von Hexenprozessen, zu denen es Anfang des 17. Jahrhunderts in
Odenthal gekommen ist. In deren Verlauf wurden unzählige Frauen der
Hexerei beschuldigt und auf dem Scheiterhaufen zu Bensberg verbrannt.
Katharina Güschen, die letzte Verurteilte, wurde im Jahre 1613 als
vermeintliche Hexe hingerichtet. Die bis heute erhaltene Prozessakte,
zeigt wie grausam die damalige Rechtsprechung war.

Die Hexenroute beginnt am Wanderparkplatz des Schulzentrums
Odenthal, der sich direkt an der Bergisch-Gladbacher-Straße (L 270 in
Richtung Bergisch Gladbach) befindet. Von hier aus folgt man dem
Wegzeichen Hexe (siehe Foto), welches meist an Laternenmasten zu
finden ist. Zuerst führt der Weg ins historische und charmante
Dorfzentrum, in dessen Mitte der Hexenbrunnen steht. Der sprudelnde
Kupferkessel wird von fünf finster dreinblickenden Fabelwesen
getragen. Bei genauerem Hinsehen, kann man ein Reliefband auf dem Rand
des Kessels erkennen. Dort werden die Stationen des Hexenprozesses,
von der Anklage bis zum Tod auf dem Scheiterhaufen, bildlich
dargestellt.

In unmittelbarer Nähe des Hexenbrunnens befindet sich die
katholische Pfarrkirche Sankt Pankratius. Die romanische
Pfeilerbasilika stammt aus dem 11. Jahrhundert und zählt zu den
ältesten Kirchen des Bergischen Landes. Im Turm der Sankt Pankratius
schlägt zudem die älteste Glocke des Rheinlands. Weiter geht es
jetzt aus dem Dorfzentrum raus und hinauf in den Ortsteil Glöbusch,
an dessen Ausgang sich auf der rechten Seite ein Spielplatz befindet.
Glaubt man alten Hexenlegenden, trafen sich auf genau dieser Wiese
einst die Hexen, um den Hexensabbat zu feiern.

Ab hier führt der Weg eine Zeit lang die Hauptstraße entlang. Man
passiert die Ortsteile Erberich und Holz, bis man schließlich in
Blecher angelangt ist. Ein Stück hinter Blecher liegt die Straße
Eichenplätzchen. Auch hier trafen sich der Legende nach, die Hexen
zum Tanz. Einige hundert Meter weiter führt die Route nun vorbei an
Gut Edelrath, hinein in den Wald. Durch einen Siefen geht es runter
ins Eifgental. Hat man die Furt im Tal erreicht, wendet man sich nach
rechts.

Der weitere Weg geht jetzt immer am Ufer des Eifgen entlang, bis man
schließlich den Märchenwald erreicht hat. Nur wenige Zeit später
steht man auch schon im barocken Eingangstor des ehemaligen Klosters
Altenberg. Der restliche Weg läuft dann durch die Dhünnaue und
führt zurück nach Odenthal.

Der Anfangspunkt, welcher auch zugleich der Endpunkt des Wanderweges
ist, liegt sehr zentral und ist auch mit dem Bus gut zu erreichen. Wer
von weiter herkommt oder mit dem Auto unterwegs ist, kann seinen Wagen
direkt auf dem Parkplatz abstellen. Auch wenn ein großer Teil des
Wanderweges über asphaltierte Straßen führt, sollte nicht auf
gutes, festes Schuhwerk verzichtet werden.

Auf der gesamten Wegstrecke ist ein breites Angebot an
Einkehrmöglichkeiten zu finden. Im Ortsteil Altenberg befindet sich
beispielsweise das Hotel-Restaurant Wisskirchen, der Altenberger Hof
und das Märchenwald-Restaurant. Neben leckerer, regionaler Küche
erwartet die Besucher mit den Wasserspielen im Märchenwald-Restaurant
ein besonderes Highlight.
Im Ortskern von Odenthal hat der Wanderer dann ebenfalls die Qual der
Wahl. Hier kann er sich unter anderem für gutbürgerliche, bergische
Küche im Herzogenhof entscheiden. Alternativ kann man sich aber auch
selber etwas Leckeres einpacken und dann bei einem gemütlichen
Picknick genießen.

Auf der Wegstrecke liegen übrigens noch weitere Sehenswürdigkeiten
wie beispielsweise der Altenberger Dom, die zwar nichts mit der
Hexenroute zu tun haben, jedoch den einen oder anderen Blick durchaus
wert sind.

- Jasmin Rottländer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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