Erster Braille-Führer im Altenberger Dom
Leichtere Erkundung für Sehbehinderte
Odenthal - Bei Ausflügen oder dem Besuch von Sehenswürdigkeiten wie
historischen Bauwerken oder Kirchen sind die Möglichkeiten für
Menschen mit einer Sehbehinderung oftmals leider stark eingeschränkt.
Denn bisher sind die Angebote häufig nicht auf Menschen mit einer
Beeinträchtigung ausgerichtet. Der erste Braille-Führer für den
Altenberger Dom soll dies nun ändern.
Entstanden ist der Braille-Führer als ein gemeinsames und bislang
einzigartiges Projekt des Rheinisch-Bergischen Kreises und der
Domführungsgesellschaft. Damit soll unter anderem ein wichtiger
Beitrag zur Inklusion geleistet werden. Zudem soll der Altenberger Dom
auf diese Weise für blinde und sehbehinderte Menschen erlebbarer
gemacht werden.
Sie können nach einer Führung durch den Dom so etwas mitnehmen und
die Informationen zu Hause noch einmal im eigenen Tempo nachlesen.
Die Entstehung des Braille-Führers war jedoch nicht ganz einfach und
stellte alle Beteiligten vor die ein oder andere Herausforderung.
Zuallererst wurden zusammen mit Katrin Riebel von der
Domführungsgesellschaft Inhalte und Darstellung erarbeitet, bevor die
daraus entstandenen Texte in Braille-Schrift übersetzt werden
konnten. „Es gibt so viele Aspekte zu bedenken, die bei anderen
Texten gar keine Rolle spielen“, erklärt Katrin Riebel.
Die Broschüre erhält aber nicht nur Informationen in reiner
Textform, sondern gibt im sogenannten Taktil-Druck auch Informationen
zu den verschiedenen Grundrissen des Doms. Als Testleserin holte man
sich Angelika Ramm, die Telefonistin des Rheinisch-Bergischen Kreises
mit ins Boot. Sie ist selbst von Geburt an blind und konnte somit
wertvolle Tipps geben.
Letztlich konnte der Braille-Führer in einer Druckerei in Österreich
gedruckt werden und steht nun sehbehinderten Menschen bei Führungen
durch den Altenberger Dom kostenlos zur Verfügung. Wer den Dom
eigenständig erkunden möchte, kann die Broschüre im i-Punkt
Altenberg gegen eine geringe Schutzgebühr erwerben.
„Für Anregungen und Verbesserungen sind wir sehr dankbar“,
sagt Dirk Jäckel, Leiter des Amtes für Inklusion und Integration
des Rheinisch-Bergischen Kreises, der mit der Einführung des
Braille-Führers für den Altenberger Dom Barrieren abbauen sowie
Sehende und Nicht-Sehende zusammenführen möchte.
- Jasmin Rottländer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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