Unfallentwicklung 2016 vorgestellt
Motorradunfälle um mehr als 23 Prozent gestiegen

Polizeidirektor Gerhard Wallmeroth (Leiter der Abteilung Polizei), Dr. Erik Werdel (Kreisdirektor des Rheinisch-Bergischen Kreises) und Polizeihauptkommissar Markus Fischer (Leiter des Direktionsbüros Verkehr) geben detailliert über die Verkehrsunfallentwicklung des vergangenen Jahres Auskunft (von links). | Foto: Rottländer
  • Polizeidirektor Gerhard Wallmeroth (Leiter der Abteilung Polizei), Dr. Erik Werdel (Kreisdirektor des Rheinisch-Bergischen Kreises) und Polizeihauptkommissar Markus Fischer (Leiter des Direktionsbüros Verkehr) geben detailliert über die Verkehrsunfallentwicklung des vergangenen Jahres Auskunft (von links).
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Odenthal - Dr. Erik Werdel (Kreisdirektor des Rheinisch-Bergischen Kreises),
Polizeidirektor Gerhard Wallmeroth (Leiter der Abteilung Polizei) und
Polizeihauptkommissar Markus Fischer (Leiter des Direktionsbüros
Verkehr) informierten über die Verkehrsunfallentwicklung des letzten
Jahres.
„Manches ist erfreulich, andere Entwicklungen machen uns hingegen
Sorgen“, sagte Dr. Erik Werdel gleich zu Beginn der Pressekonferenz.
So ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Kreis zwar insgesamt
zurückgegangen, jedoch gab es einen Anstieg bei den Verletzten zu
verzeichnen. Bei 930 Verkehrsunfällen kam es im vergangenen Jahr zu
Personenschäden. Damit ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit
Personenschäden fast so hoch wie zuletzt 2011. Im Jahr 2015 lag die
Zahl noch bei 887 und somit deutlich darunter. Zu den Ursachen von
Auffahrunfällen mit oft nur leicht verletzten Personen zählen
häufig Baustellen und Umleitungen. Mit dem Landesschnitt verglichen
liegt der Rheinisch Bergische Kreis (RBK) bei Verkehrsunfällen, bei
denen Personen zu Schaden gekommen sind, jedoch darunter. „Das ist
recht gut“, betonte Dr. Eric Werdel.
Besonders bedauerlich ist die Tatsache, dass bei fünf
Verkehrsunfällen im Jahr 2016 sieben Menschen ums Leben gekommen
sind: zwei Fahrradfahrer, ein Motorradfahrer und vier PKW-Fahrer. Um
die Zahl der Todesopfer im Verkehr zu reduzieren, appellierte der
Kreisdirektor auch an alle, die als Bei- oder Mitfahrer im Auto
unterwegs sind. Sie sollten ebenfalls darauf achten, dass der
PKW-Fahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht überschreitet und den
Verhältnissen entsprechend fährt. Zudem kann es hilfreich sein, wenn
der Beifahrer beispielsweise auf das Navigationsgerät schaut oder
anstelle des Fahrers ans Mobiltelefon geht.
Die Zahlen verunglückter Jugendlicher und Senioren sind rückläufig,
wohingegen das Unfallrisiko bei jungen Erwachsenen sehr hoch ist.
Oftmals lässt sich das erhöhte Unfallrisiko in der Altersgruppe der
jungen Erwachsenen auf eine eher extrovertierte Fahrweise und die
Vorliebe für höhere Geschwindigkeiten zurückführen. Während
Senioren häufig für Sachschäden verantwortlich sind. Ein Grund für
die über die Jahre immer weiter fallende Tendenz der verunglückten
Jugendlichen ist sicher das begleitete Fahren ab 17 Jahren, da dies
längerfristig zu weniger Unfällen führt. Leider wirkt sich das,
aber bisher noch nicht auf die Gruppe der jungen Erwachsenen aus.
Mit 92 verunglückten Kindern liegt der RBK unter dem
Landesdurchschnitt. Die Stadt Bergisch Gladbach verzeichnete 44
verunglückte Kinder, die Gemeinde Kürten nur ein verunglücktes
Kind. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Kommunen lassen sich
jedoch nicht erklären. Positiv zu verzeichnen ist der Rückgang der
Verkehrsunfälle mit Unfallflucht. Die Aufklärungsquote in diesen
Fällen stieg zudem an. Von 1.814 Unfällen bei der eine Flucht
begangen wurde, konnten 879 aufgeklärt werden. Damit liegt die
Aufklärungsquote bei 48,5 Prozent und ist 2,2 Prozent höher als noch
im Jahr 2015.
Einen deutlichen Anstieg gab es im vergangenen Jahr bei Unfällen mit
Motorrädern. 105 Motorradunfälle wurden verzeichnet, das sind 20
Unfälle mehr als noch 2015. Eine große Rolle spielt dabei
überhöhte und unangepasste Geschwindigkeit. Vor allen Dingen in
Kurven wird diese dem Fahrer schnell zum
Verhängnis.
„Unser Ziel ist es die Anzahl der Verkehrsunfälle und die der
Verletzten zu reduzieren“, erklärte Polizeidirektor Gerhard
Wallmeroth. Deshalb werden zum Bespiel die zehn unfallträchtigsten
Strecken immer häufiger kontrolliert, Geschwindigkeitsüberwachungen
sowie Alkohol-und Drogenkontrollen durchgeführt. Auch den
Fahrradfahrern widmet man sich intensiv. Im Idealfall „sollte aber
die Verständlichkeit des Verkehrsraumes“ vor Unfällen
schützen.

- Jasmin Rottländer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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