Die Weichen auf Zukunft gestellt
Barrierefreier Overather Bahnhof feierlich eingeweiht

Freuen sich über weitere Investitionsmittel: v.l. Dr. Norbert Reinkober (NVR-Geschäftsführer), Stefan Betz (DB-Netz), Landrat Stephan Santelmann (NVR-Verbandsvorsteher) sowie Bürgermeister Jörg Weigt. | Foto: Marjan
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  • Freuen sich über weitere Investitionsmittel: v.l. Dr. Norbert Reinkober (NVR-Geschäftsführer), Stefan Betz (DB-Netz), Landrat Stephan Santelmann (NVR-Verbandsvorsteher) sowie Bürgermeister Jörg Weigt.
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Overath - Über mehrere Jahre mussten Nutzer des Öffentlichen
Personennahverkehrs in Overath, bedingt durch den umfassenden Umbau
des Bahnhofs, mit zum Teil erheblichen Einschränkungen leben. Aber
das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist wohl der Mühen wert.

Das hob auch Bürgermeister Jörg Weigt während seiner Ansprache vor
geladenen Gästen im Kulturbahnhof anlässlich der offiziellen
Einweihung hervor: „Es ist uns gelungen, die Sanierung des
Bahnhofs zu einem guten Abschluss zu bringen. Heute ist das Areal ein
wirkliches Schmuckstück im Herzen unserer Stadt.“

Der Haus- und Mittelbahnsteig wurden auf 170 Meter verlängert und
auf eine Höhe von 76 cm angehoben, um einen ebenerdigen Einstieg zu
ermöglichen, alle drei Bahnsteige mit einem Blindenleitsystem
ausgestattet, die bestehende Unterführung um etwa 20 Meter
verkürzt, um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu erhöhen.

Der nördliche sowie der Zugang zum Mittelbahnsteig wurden
behindertengerecht gestaltet und mit Treppe und Rampe an die
Unterführung angebunden. Erneuert wurden die Fußgängerbrücke von
der Park & Ride-Anlage über die Gleise sowie die
Bahnsteigüberdachung.

Mit zum Gesamtprojekt gehörte ebenfalls die Umgestaltung des
Busbahnhofs mit einer Anhebung der Bussteige um 18 cm, der Anbringung
eines Blindenleitsystems sowie dem Bau einer neuen Überdachung.
Insgesamt wurden acht Millionen Euro verbaut, wovon der NVR
(Nahverkehr Rheinland) sieben Millionen Euro übernahm.

Eine Million Euro steuerte die Stadt aus ihrem eigenen Haushalt bei.
Zuvor hatte Jörg Weigt kurz die Geschichte des Gebäudes angerissen
und ein wenig stolz bemerkt, dass er erst der zweite Bürgermeister in
der Ortsgeschichte sei, der einen Bahnhof einweihen darf. Lediglich
einem seiner Vorgänger im Amt, nämlich Jakob Noever, war dies im
Jahre 1884 anlässlich der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Siegburg -
Ründeroth vergönnt.

Dann aber blickte er wieder voraus und mahnte, dass weitere Schritte
unerlässlich seien, um den wachsenden Anforderungen an die Mobilität
gerecht zu werden. Ein zweiter Bahnhof eventuell in Vilkerath, die
Elektrifizierung der Bahntrecke, die Reduzierung der Fahrzeiten sowie
die Verdichtung des Zugtaktes nannte er als Beispiele. Dies alles
könne dazu beitragen, den Individualverkehr einzuschränken und damit
auch die Schadstoffbelastung in Overath zu reduzieren.

Anschließend ergriff NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober das
Wort. Er zeigte anhand von Pendlerzahlen, wie stark der
Schienennahverkehr in der Aggerstadt genutzt wird. Werktäglich wurden
nach aktuellen Erhebungen 1.270 Einsteiger und 1.210 Aussteiger
gezählt.

Er nannte es außergewöhnlich, dass eine Kommune schon vor zehn
Jahren erkannt hat, was an fahrgastfreundlicher Infrastruktur
notwendig ist und dafür eigenes Geld in die Hand genommen hat. Der
neue Bahnhof habe Overath zur „Boomtown“ gemacht. „Sie liegen
nicht mehr irgendwo im Bergischen, sondern direkt hinter der
Stadtgrenze zur Köln.“

Das vorhergesagte Bevölkerungswachstum von 20 Prozent für die
Region mache weitere Investitionen unerlässlich. Nachdem schon bisher
80 Millionen Euro in den Ausbau der Oberbergischen Bahn geflossen
seien, werden weitere für die beiden kommenden Jahre weitere 15
Millionen investiert, unter anderem für den zweigleisigen Ausbau der
Strecke bei Dieringhausen.

Zu Gast war auch der Landrat des Rheinisch-Bergischen-Kreises, Stephan
Santelmann. Er ist gleichzeitig NVR-Verbandsvorsteher und hatte in
dieser Funktion gute Nachrichten im Gepäck. Für die Modernisierung
der Infrastruktur entlang der Bahnstrecke übergab er symbolisch zwei
Förderbescheide über insgesamt 625.000 Euro an Stefan Betz, der als
Vertreter des Streckenbetreibers DB Netz anwesend war. Mit diesem Geld
werden drei neue Signalanlagen an den Bahnhöfen Overath,
Hoffnungsthal und Rösrath mitfinanziert.

- Peter Marjan

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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