Gefährliche Schönheit
Die Herkulesstaude wird zurückgedrängt

Die Gruppe konnte auf vielen Flächen am Ufer der Agger, von Gut Eichthal bis zur Brücke an der Mucher Straße, die Stauden erfolgreich zurückdrängen. | Foto: Marion Oettinger
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  • Die Gruppe konnte auf vielen Flächen am Ufer der Agger, von Gut Eichthal bis zur Brücke an der Mucher Straße, die Stauden erfolgreich zurückdrängen.
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Overath - (red) Das Herkulex-Team Overath bleibt trotz Corona Pandemie
erfolgreich im Kampf gegen die schöne, aber gefährliche
Herkulesstaude, auch Riesen-Bärenklau genannt.

Die Bürgerinitiative startete Anfang März mit einem Aufruf zur
gemeinsamen Bekämpfung der Pflanze an der Agger im Stadtgebiet von
Overath. Dann kam die Corona Pandemie und alle Treffen für diese
Aktionen konnten nicht mehr durchgeführt werden. Doch das Herkulex
Team startete trotzdem, einzeln ging man mit den Spaten gegen die
Pflanze vor. Am Ufer und auf den anliegenden Wiesen wurden die
Vegetationskegel (Teil der Wurzel, etwa zehn Zentimeter unter der
Erdoberfläche) ausgegraben. Dieses ist die nachhaltigste Methode der
Bekämpfung. Notwendige Absprachen der Gruppe erfolgten über einen
Messenger-Dienst. Die Gruppe legte jeweils Sammelstellen auf den
Flächen an, kennzeichnete diese und deponierte dort die
Vegetationskegel. Mit diesem neuen Vorgehen konnte der Einsatz von
Müllsäcken erheblich reduziert und die gesamte Entsorgungslogistik
eingespart werden. An den Sammelstellen wird regelmäßig
kontrolliert, ob die Pflanzenteile auch verrotten oder
Vegetationskegel wieder anwachsen. Diese Sammelstellen nutzten auch
weitere Overather Bürger, die vor ihrer Haustür zu graben begannen.
Bei Arbeiten am Ufer des Gut Eichthals traf man auch auf Mitglieder
des Angelvereins Lohmar, und auch sie sorgten mit einem Arbeitseinsatz
für die Dezimierung der Staude. Bedingt durch die Auswirkung der
Corona-Pandemie hatten viele Menschen mehr Zeit und Overath nun viele
Herkulespflanzen weniger. Jetzt kann man schon mal sehen, wie auch nur
Blüten und Samen geschnitten werden. Das geschieht, um die Anzahl der
Samen zu dezimieren, denn jede große Pflanze kann bis zu 100.000
Samen produzieren. Aber die Pflanze reagiert auf den Verlust der
großen Blüten mit einer kleineren Notblüte innerhalb von etwa zwei
Wochen. Dieses ist somit keine nachhaltige Bekämpfung der Pflanze.

Die Stadt Overath unterstützte das ehrenamtliche Team, dass
mittlerweile im dritten Jahr die Herkulesstaude bekämpft, mit einer
Materialspende in Form von Spaten und Handschuhen. So konnte die
Gruppe auf vielen Flächen am Ufer der Agger, von Gut Eichthal bis zur
Brücke an der Mucher Straße, die Stauden erfolgreich
zurückdrängen. Hinter dieser Brücke beginnt dann das Gebiet des
neuen „Anti-Bärenklau-Teams“: zottelig, vierbeinig und hungrig
kümmern sich vier Highland-Cattle-Rinder darum, die Ausbreitung der
Herkulesstaude einzudämmen.

Die Herkulex-Gruppe kann immer noch Unterstützung gebrauchen. Da die
Samen der Pflanze zehn Jahre im Boden keimfähig bleiben können und
jedes Jahr in der Überschwemmungszeit neue Samen hinzukommen, wird
man alle Gebiete immer wieder nacharbeiten müssen. Nähere
Informationen gibt Marion Oettinger, 0 160-54 68 119 oder
herkulex-overath@gmx.de.

Die Gruppe konnte auf vielen Flächen am Ufer der Agger, von Gut Eichthal bis zur Brücke an der Mucher Straße, die Stauden erfolgreich zurückdrängen. | Foto: Marion Oettinger
Unterstützt wird das Herkulex-Team von vier Highland-Cattle-Rindern. | Foto: Marion Oettinger
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