„Overath is lovely“
Ehepaar aus Melbourne zu Gast beim Overather Frühling
Overath - Sie hatten wohl den weitesten Weg zurückgelegt, um den 35. Overather
Frühling zu erleben - Rita und Giuliano Raspa aus dem australischen
Melbourne. Etwa 16.500 Km beträgt die Entfernung zwischen ihrer
Heimat und der Aggerstadt.
Hier lebt ihr Sohn, den sie zurzeit besuchen. Auf die Frage, was ihnen
an Overath denn gut gefalle, kam die spontane Antwort in ihrer
Muttersprache: „Einfach alles. Die Stadt ist wundervoll, sie ist
sauber und die Menschen sind freundlich und entspannt“.
Das wäre sicher auch Musik in den Ohren von Bürgermeister Jörg
Weigt gewesen, der die Veranstaltung kurz zuvor auf der Bühne am
Steinhofplatz offiziell eröffnet hatte. Mit ihm am Mikrofon stand
Alexander Bücken, 1. Vorsitzender der Händlergemeinschaft
„Einkaufen in Overath“, die als Ausrichter des Overather
Frühlings fungiert. Bücken dankte der Stadtverwaltung ausdrücklich
für die gute Zusammenarbeit bei der Organisation des Festes.
Milde Temperaturen, ein fast wolkenloser Himmel und nicht zuletzt das
abwechslungsreiche Programm sorgten dafür, dass sich die Festmeile
recht bald mit Besuchern füllte. Wie schon im Vorjahr standen zwei
Bühnen für Musik- und Tanzvorführungen lokaler und überregionaler
Gruppen bereit.
Rund um den Bahnhof hatten zahlreiche Trödler ihre Stände aufgebaut
und luden zum Stöbern und Feilschen ein, auf dem Bahnhofsplatz sorgte
ein vielfältiges kulinarisches Angebot dafür, dass manch heimischer
Herd an diesem Sonntag kalt blieb.
Hauptanziehungspunkt war auch in diesem Jahr die Automeile. Längs der
Hauptstraße und auf dem Steinhofplatz präsentierten die Händler
ihre aktuellen Modelle. Großes Thema hierbei die Elektromobilität.
Für Norbert Kuhl, Chef des gleichnamigen Overather Autohauses, ist
die Ausstellung ein absolutes Muss. „Auch in Zeiten von Internet
und Digitalisierung ist das persönliche Gespräch mit potentiellen
Kunden unentbehrlich. Nirgendwo kann ich meine Modelle so attraktiv
präsentieren wie hier und nirgendwo so intensiv in Kontakt kommen.
Nicht zu verachten ist die Langzeitwirkung solcher Gespräche.“
Dass die Fahrradbranche in Sachen Elektromobilität schon ein ganzes
Stück weiter ist, beweisen die zahlreichen Zweiradmodelle, die Stefan
Wester vom Overather Fahrradladen auf seiner Ausstellungsfläche
präsentierte. Breitgefächert wie die Modellpalette sind auch die
Preise. Sie reichen von unter 2.000 bis zu über 5.000 Euro.
Einem ganz anderen Thema widmet sich Frank Salgert. Er warb an seinem
Stand mit der Maßanfertigung von Hemden und war erstaunt über das
große Interesse. „Nur Internet, das reicht nicht“, sagte
auch er. Seine Geschäftsidee: In einer Art „Shop-in-shop-System“
kann der Kunde sich in ortsansässigen Geschäften oder auch zu Hause
vermessen lassen und erhält wenige Wochen später sein
maßgefertigtes Hemd von einem deutschen Produktionsbetrieb mit Sitz
in Thailand. Und das ganze zu recht moderaten Preisen.
„Waidmannsheil“ hieß es am Stand des Hegering Overath, wo
Altbürgermeister Andreas Heider über die Artenvielfalt in den
hiesigen Wäldern informierte.
„In Overath hat Strom bald eine neue Farbe“, erfuhr man am
Stand der Stadtwerke Overath, und zwar Orange. Entsprechend trugen die
Mitarbeiterinnen des Unternehmens Orangen im Haar und verteilten die
Früchte an interessierte Besucher. „O-Saft“ soll die
umweltfreundliche Energie heißen. „Ab 1. Juli können Kunden
über umweltfreundlich erzeugten Strom aus Blockheizkraftwerken
beziehen“ erläuterte Geschäftsführer Christoph Schmidt. Somit
soll Overath wieder ein Stück sauberer und lebenswerter werden,
gemäß dem Satz, den Bürgermeister Jörg Weigt schon während seiner
Eröffnungsansprache zitierte: „Overath ist da, wo andere Urlaub
machen.“
- Peter Marjan
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.