Die Herkulesstaude
Ein Überlebenskünstler

Der Einsatz mit der speziellen Machete. Foto: Karl Schlamilch
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  • hochgeladen von Angelika Koenig

Overath. Dieser Tage sah man sie überall blühen, majestätisch groß ragen an Gewässern, Wiesenrändern und Straßen ihre Blüten zum Himmel. Manchmal sieht man sie in kleinen Gruppen, manchmal kommt man an ganzen Wäldern vorbei. Der Riesen- Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, will ihre bis zu 100.000 Samen reifen lassen und hat dann ihr Lebenswerk erfüllt und stirbt ab. „Zu dieser Zeit sind wir mit einer Spezial-Machete unterwegs, um die noch blühenden Pflanzen vor der Samenbildung unschädlich zu machen", berichtet Marion Oettinger vom Herkulex Team Overath. Dabei geht es nicht nur darum, die Blüte abzuschlagen, sondern auch darum, dafür zu sorgen, dass sich keine Notblüten bilden.
Da zeigt sich der Überlebenskünstler: Blütenstände, die noch am abgeschlagenen Stiel hängen, ziehen daraus noch genügend Kraft, um Samen zu entwickeln. An den Stielen müssen die Blätter entfernt werden, da sich aus den Blattachsen Notblüten bilden können, ähnlich wie bei den Trieben von Tomatenpflanzen. In einem Workshop des NABU hat das Herkulex Team gelernt, wie man mit der „Macheten"-Technik die Herkulesstaude nachhaltig zerlegt. Diese Technik kann aber nur in der etwa vier Wochen andauernden Blühphase angewendet werden, da hier der Saftdruck der Pflanze ausgenutzt wird. Die Erfahrungen mit dieser Technik, zeigten leider, dass bei 80 Prozent der so bearbeiteten Herkulesstauden doch noch Notblüten gebildet wurden, so dass in einem weiteren Arbeitsgang diese noch entfernt werden mussten. „Der Einsatz dieser Technik eignet sich nur für unwegsames Gelände und steinige Untergründe“, ist das Fazit von Karl Schlamilch vom Herkulex Team, der in Vilkerath und Overath damit gearbeitet hat. Das Fazit: Die effektivste Methode ist das Ausgraben der Vegetationskegel. Die Gruppe verzichtet auf einen aufwendigen Abtransport der „geernteten“ Pflanzenteile, sondern legt auf den Arbeitswiesen Sammelstellen an, auf denen die Vegetationskegel und Blüten verrotten. Diese Sammelstellen werden regelmäßig nachkontrolliert, falls es dieser Überlebenskünstler schafft, wieder eine neue Herkulesstaude wachsen zu lassen. Wer Interesse an der ehrenamtlichen Mitarbeit im Herkulex Team hat, wendet sich an Marion Oettinger, Telefon 0160/ 54 68 119 oder E-Mail herkulex-overath@gmx.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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