Roter Teppich für neuen Dienstwagen
Feuerwehr hat modernes Tanklöschfahrzeug
Overath - Langsam öffnet sich das große Rolltor an der Feuerwache Overath in
der Propsteistraße. Dumpfe Glockenschläge schallen aus Lautsprechern
über den Vorplatz, Nebelschwaden dringen aus der Halle und werden von
farbigen Scheinwerfern zerschnitten.
Meter für Meter rollt unter einsetzenden Gitarrenriffs und
Schlagzeugklängen aus dem Dunst das neue Tanklöschfahrzeug 3000
(kurz TLF 3000) über einen roten Teppich auf den Hof. Da steht er
nun, 14 Tonnen schwer und 290 PS stark, der ganze Stolz der Frauen und
Männer der Freiwilligen Feuerwehr Overath, ein Multitalent im Bereich
Brandbekämpfung, besonders im Gelände und bei Gefahrgutbränden.
Ehe sich Feuerwehrmitglieder und geladene Besucher nach dieser
gelungenen Inszenierung hautnah über das neue Gerät informieren
können, erbitten der katholische Pfarrvikar Michael Maxeiner sowie
die evangelische Pastorin Martina Palm-Gerhards Gottes Schutz für das
Fahrzeug sowie seine Besatzung und segnen es ein.
Bürgermeister Jörg Weigt überreicht anschließend die
Fahrzeugschlüssel an den Löschzugführer Dirk Schmitz und betont in
seiner kurzen Ansprache die Wichtigkeit der Freiwilligen Feuerwehr
für die Stadt. Das neue Gerät sieht er als eine hervorragende
technische Unterstützung für die Arbeit der Ehrenamtler.
Knapp 300.000 Euro hat sich Overath den Löschzug kosten lassen.
„Er ist besonders dort Gold wert, wo kein oder nur wenig
Löschwasser zur Verfügung steht“, erklärt Dirk Schmitz,
beispielsweise bei Waldbränden oder Schadensereignissen auf
Autobahnen. Der integrierte 3.000-Liter-Wassertank ermöglicht einen
sofortigen Beginn der Brandbekämpfung, ohne erst lange nach externen
Löschwasserquellen suchen zu müssen.
Bei normalem Einsatz reicht das Tankvolumen für 10-15 Minuten. Im
Falle von Gefahrgutbränden, beispielsweise Benzin, wird dem
Löschwasser mittels einer an Bord installierten Pumpe Pulverschaum
zugemischt, den der TLF 3000 in einem separaten Tank mitführt.
Dank seines Allradantriebs kann der Löschzug auch im unwegsamen
Gelände gut operieren. Ein fest verbauter Lichtmast, ausgestattet mit
modernen LED-Leuchtmitteln, ermöglicht bei Dunkelheit ein schnelles
und unkompliziertes Ausleuchten des Einsatzortes. Mit der
vielfältigen Technik des neuen Wagens wird die Besatzung im Rahmen
einer intensiven Ausbildung vertraut gemacht.
„Auf ein paar Euro“ hofft man noch durch den Verkauf des
TLF 1625, Vorgänger des jetzt in Dienst gestellten Wagens. 25 Jahre
hat er in Overath seinen Dienst getan, jetzt wurde er unter
musikalischer Begleitung des Bläck Föös-Songs „Bye, Bye my
Love“ verabschiedet.
- Peter Marjan
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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