Rote Karte gegen Fremdenhass
Großdemo gegen AfD-Veranstaltung in Overath

Viele aufgebrachte Bürger demonstrierten auf dem Overather Bahnhofsplatz: Mit selbstgebastelten Plakaten verkündeten sie ihre Meinung. | Foto: Dieter Roth
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  • Viele aufgebrachte Bürger demonstrierten auf dem Overather Bahnhofsplatz: Mit selbstgebastelten Plakaten verkündeten sie ihre Meinung.
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Overath - Der Bahnhofsplatz in Overath war voller Menschen. Mit
selbstgebastelten Plakaten protestierten sie lautstark gegen die
gleichzeitig stattfindende Veranstaltung im städtischen
Kulturbahnhof. Die AfD Rhein-Berg hatte zum „Populistischen
Ascherfreitag“ eingeladen und hierzu die beiden
AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner und seine Parteifreundin
Corinna Miazga als Redner angekündigt.

Stephan Brandner gilt als Vertrauter von Björn Höcke, dem
AfD-Fraktionsvorsitzenden in Thüringen, und Corinna Miazga ist
AfD-Vorsitzende in Bayern.

Ein Aufschrei der Entrüstung ging durch Overath und das „Bündnis
gegenRechts Overath“ lud über die sozialen Medien unter dem Motto
„Kein Fußbreit den Faschisten!“ zu einer Demonstration gegen die
AfD und ihre Veranstaltung ein. Das Bündnis vereinte die ganze
Region. Alt und Jung, die Kirchen, die Parteien, Freizeitvereine –
aktuell bilden 34 Organisationen die Allianz gegen Rechts.

Schon bei der Anfahrt nach Overath stand Auto an Auto im Stau zum
P+R-Parkplatz am Overather Bahnhof. Auch in der Innenstadt strömten
viele Fußgänger in Richtung Bahnhof.

Gut tausend aufgebrachte Bürger demonstrierten auf dem Bahnhofsplatz
gegen die AfD und zeigten der Partei die „Rote Karte gegen Gewalt
und Fremdenhass in Overath!“. „Mit so vielen Teilnehmern hat
keiner gerechnet“, erklärte Karin Grunewald aus dem
Organisationsteam überrascht und begeistert.

Der Platz vor dem Bahnhof konnte die große Menschenmenge gar nicht
aufnehmen, die Polizei sperrte für die Dauer der Großdemo die
Hauptstraße für den Straßenverkehr.

Viele selbstgebastelte Plakate bekundeten den Protest und warnten die
Menschen vor der AfD. Auf dem Platz stand am Rand eine kleine Bühne,
ein Rahmenprogramm war organisiert. Kurze Redebeiträge wechselten
sich mit Musik und Gesang der unterstützenden Künstler ab. Mit
anhaltendem Applaus und ihren Trillerpfeifen erklärten die
Demonstranten den Rednern auf der Bühne ihre Zustimmung, viele Lieder
wurden lautstark mitgesungen. Bei „Unser Stammbaum“ von den Bläck
Fööss und „Freiheit“ von Westernhagen bekamen viele eine
Gänsehaut.

Auch der Overather CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Deppe sprach am
Mikrofon. „1933 hat auch nicht erst 1933 begonnen“, erinnerte er
an die Vorgänge in den Jahren vor der Machtübernahme durch die
Nationalsozialisten. „Die Demokratie steht und fällt immer mit dem
Engagement der Bürger. Und heute, hier und jetzt, bin ich besonders
stolz auf Overath!“

- Dieter Roth

Viele aufgebrachte Bürger demonstrierten auf dem Overather Bahnhofsplatz: Mit selbstgebastelten Plakaten verkündeten sie ihre Meinung. | Foto: Dieter Roth
Das „Bündnis gegen Rechts Overath“ vereint die Region: Robert Asatourian (Mitte) aus Marialinden hatte auf Facebook von der Demo erfahren und war mit einem Freund auf den Bahnhofsplatz gekommen. | Foto: Dieter Roth
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