Unruhige Zeiten in Heiligenhaus
Junges Dreigestirn proklamiert
Heiligenhaus - Weder Freitag, der 13., noch Sturmtief Egon konnten die Heiligenhauser
Karnevalsjecken aufhalten. Zur Proklamation des neuen Dreigestirns war
der Pfarrsaal des Ortes bis auf den letzten Platz gefüllt.
Und nach der Begrüßung durch Jürgen Michels (1. Vorsitzender der
Heiligenhauser Karnevalsfreunde), ging es auch gleich zur Sache.
Nach einer Tanzeinlage der Kindertanzgruppe „Fünkchen“
marschierte das neue Dreigestirn in den Saal ein. Aber das war mehr
als ein Einmarsch. Was Prinz Olli I.(Oliver Wasser), Jungfrau Lulu
(Lukas Ernst) und Bauer Alex (Alexander Buchholz) an Begeisterung und
Zuspruch von ihrem Volk entgegengebracht wurde glich mehr einem
Triumphmarsch.
Hier ein Bützchen, da eine Umarmung und zur Belohnung jede Menge
Strüßjer von den Tollitäten – der Weg zur Bühne wurde lang für
das Trifolium.
In einer kurzen Ansprache dankten das Dreigestirn in persönlichen
Worten allen Unterstützern, insbesondere ihren Familien, für die
Hilfe auf dem Weg hierher. Sie versprachen für die Dauer ihrer
Regentschaft eine fröhliche Zeit. Als erfahrene Kegelbrüder wissen
die drei wohl, wovon sie reden und was auch in ihrem Sessionsmotto zum
Ausdruck kommt: „Fasteleer steht für laache, danze, fiere, dat
müsse mir drei Käjelbröder nit mih liehre.“
Aber dann wurde es doch erst mal Ernst. Overaths Bürgermeister Jörg
Weigt betrat die Bühne zur Proklamation. Ohne großen Widerstand
übergab er die Macht an das Heiligenhauser Dreigestirn und
überreichte als äußeres Zeichen die nötigen Insignien.
Den Spiegel für die Jungfrau, den Dreschflegel für den Bauer, das
Zepter für den Prinz. Und Olli I. schritt auch gleich zur Tat: er
verkündete für die Amtszeit elf närrische Paragrafen, von dem der
eine oder andere manchem Bewohner des Ortes die Schweißperlen auf die
Stirn trieb. So heißt es im § 4, dass nach Beendigung einer Feier im
Pfarrsaal jeder Hausbesitzer sein Wohnzimmer zum Weiterfeiern zur
Verfügung zu stellen hat, wenn das Dreigestirn nicht mehr in der Lage
ist, seine etwas außerhalb gelegene Hofburg zu erreichen.
Auch für den Wirt der Hofburg auf dem Reiterhof Wasser in
Obergründemich stehen schwere Zeiten bevor. Er hat dem Dreigestirn
laut § 2 in seinen Räumen eine Kegelbahn einzurichten, damit sie
auch hier ihrem Hobby frönen können. Nach der Verkündigung des
„Regierungsprogramms“ zeigten die drei, dass trotz allem der Spaß
im Vordergrund zu stehen hat.
Sie präsentierten dem Publikum einige einstudierte Tänze, die von
klassisch bis Rock reichten und den Saal zum Kochen brachten. Gefeiert
wurde bis weit nach Mitternacht, standen doch noch karnevalistische
Spitzenkräfte wie Jürgen Wunderlich, die Steinenbrücker
Schiffermädchen oder die Gruppe Kuhl un de Gäng auf dem Programm.
Auch das Prinzenpaar aus Overath fand am späten Abend noch den Weg
aus dem Aggertal auf den Heiligenhauser Berg, um seine Glückwünsche
zu überbringen.
Ob danach aufgrund des heftigen Schneefalls schon das eine oder andere
Wohnzimmer beschlagnahmt wurde, ist nicht bekannt.
- Peter Marjan
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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