Bergwerk Lüderich
Klöntreff auf der Gezähekiste
Overath - Die Gezähekiste diente den Bergleuten im Untertagebetrieb des
Erzbergwerks Lüderich zur Aufbewahrung ihrer persönlichen Werkzeuge,
die in der bergmännischen Fachsprache als Gezähe bezeichnet werden.
Zu Schichtbeginn und in den Arbeitspausen dienten diese Holzkisten an
einer geschützten Stelle als Sitzgelegenheit für mehrere Bergleute.
Dort wurden auch die dienstlichen und privaten Informationen
ausgetauscht.
Seit dem Jahr 2003 treffen sich ehemalige Bergleute jedes Jahr auf dem
Lüderich am 27. Oktober zum Klöntreff, da vor 43 Jahren genau an
diesem Tag im Jahr 1978 der letzte Förderwagen mit Zinkblende und
Bleiglanz den Hauptschacht verließ.
Eingeladen war auch die Leiterin Sandra Brauer des Bergischen Museums
für Bergbau, Handwerk und Gewerbe in Bensberg. Sie berichtete über
die neuesten Untersuchungsergebnisse der in ihrem Museum neben vielen
anderen Exponaten vom Lüderich vorhandenen Gezähestücke aus Holz,
die nach der C14-Methode eindeutig aus der Zeit von 350 bis 100 vor
Christus stammen. Bisher wurde ein Alter von 100 nach Christus
angenommen. Nach diesen neuen Erkenntnissen haben nicht nur die
Römer, sondern andere Bewohner aus der Eisenzeit schon lange vorher
Blei und Silber am Lüderich gewonnen.
Den Kern des diesjährigen Treffens lieferte der Berg-Diplomingenieur
Klaus Hubrich, der aus Goslar angereist war. Er schilderte in seinem
Vortrag seine Erlebnisse als Steiger auf dem Lüderich von 1968 bis
1977 sowie die sprunghafte Entwicklung der Grube Lüderich in diesen
Jahren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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