Gipfeltreffen der Overather Tollitäten
Närrische Regenten besuchen Ausstellung
Overath - Das wird teuer für Overaths stellvertretenden Bürgermeister Guido
Lazotta. In seiner Begrüßungsrede an sämtliche regierenden
Overather Tollitäten samt Gefolge anlässlich ihres Besuchs der
Ausstellung zur Geschichte des Overather Karnevals im Schulzentrums
Cyriax hatte er doch tatsächlich das schlimmste aller Worte für
einen Karnevalisten in den Mund genommen: Aschermittwoch. Ein kurzer
Aufschrei ging durch die Reihen der Narren und die Strafe folgte auf
den Fuß: Lokalrunde für alle, die Ohrenzeugen dieses verbalen
Fauxpas geworden waren.
Die restliche Ansprache von Guido Lazotta verlief dann fehlerfrei. Er
legte den Prinzen, Prinzessinnen, Jungfrauen und Bauern die liebevoll
gestaltete Ausstellung in den Räumen des Stadtarchivs wärmstens ans
Herz. Ein großer Dank galt dem Archivleiter Ottmar Sedlaczek, der
zusammen mit Anke Kaiser in akribischer Kleinarbeit eine historische
Auswahl von Exponaten des örtlichen Karnevals zusammengetragen hat.
Närrische Ornate, Orden, Fotos und Sitzungsplakate aus mehreren
Jahrzehnten sind aus nächster Nähe zu bestaunen. „Wer genau
hinschaut wird sich wundern, wieviel Leben doch in so einem
Narrenschiffchen Platz findet“, erklärte Lazotta
augenzwinkernd.
Begleitend zur Ausstellung ist unter dem Titel „Jede Jeck ist
anders“ der erste von zwei Bänden zur Geschichte des Karnevals in
der Stadt an Agger und Sülz erschienen, der sich mit dem Zeitraum von
1861 – 1979 befasst. Verfasser ist Reiner Janßen, manch einem
sicher noch als Prinz Reiner I. aus der Session 1999/2000 bekannt.
Durch viele persönlichen Gespräche mit ehemaligen Akteuren im
Karneval hat er im Laufe von drei Jahren ein informatives und reich
bebildertes Dokument zur fünften Jahreszeit erstellt.
Darin erfährt der Leser beispielsweise, dass es schon 1862 die erste
Karnevalsgesellschaft im Ort gab, genannt „Die Physacker“, wobei
die Bedeutung des Namens nicht zweifelsfrei zu klären ist. Der zweite
Band der Reihe, der den Zeitraum von 1980 bis zur Gegenwart abbildet,
wird bis zum Abschluss der diesjährigen Session erscheinen.
Wer die Ausstellung besuchen möchte kann dies noch bis zum 27.
Februar tun und zwar jeden Mittwoch von 8 Uhr bis 13 Uhr.
#alleartikel
- Peter Marjan
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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