Offene Ganztagsgrundschule Heiligenhaus
Nominiert für Deutschen Schulpreis

Über ein einfaches Dialogprinzip wurde es möglich, mit den Kindern leicht im Austausch zu bleiben. Im digitalen Klassenraum konnten sich die Kinder untereinander, aber auch mit den einzelnen Lehrkräften austauschen und begegnen. | Foto: Offene Ganztagsgrundschule Heiligenhaus
  • Über ein einfaches Dialogprinzip wurde es möglich, mit den Kindern leicht im Austausch zu bleiben. Im digitalen Klassenraum konnten sich die Kinder untereinander, aber auch mit den einzelnen Lehrkräften austauschen und begegnen.
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Overath - (hs) 18 Schulen haben es in die Endausscheidung des Deutschen
Schulpreises 20|21 Spezial geschafft. Darunter auch die Offene
Ganztagsgrundschule Heiligenhaus, deren außerunterrichtliches Angebot
vom DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis durchgeführt wird.
Welche Schulen mit den begehrten Preisen ausgezeichnet werden, wird
bei der virtuellen Preisverleihung mit Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier am 10. Mai bekannt gegeben.

Gesucht wurden zukunftsweisende Konzepte, die Schulen im Umgang mit
der Corona-Krise entwickelt haben und die das Lernen und Lehren
langfristig verändern können. Aus den fast 400 Bewerbungen haben
sich sieben Themen herauskristallisiert, die Schulen aktuell besonders
beschäftigen. Dazu gehören beispielsweise digitale Lehr- und
Lernformate, das selbstorganisierte Lernen oder wie es gelingt, die
Beziehungen zwischen Schülern, Lehrkräften und Eltern wirksam zu
gestalten.

Die Offene Ganztagsgrundschule Heiligenhaus hat sich mit ihrem
besonderen Kompetenzbereich als „Medienlabor-Schule“ beworben. Als
solche hat sie die Lernapp #digiclass von tinkerbrain im Unterricht
eingesetzt und hybride Lernkonzepte entwickelt. Auf diese Weise
gestaltet sie die App mit wichtigen Impulsen aus der Praxis
maßgeblich mit. Inzwischen wird #digiclass als reguläres
Unterrichts- und Messenger-Tool sowohl im unterrichtlichen als auch im
außerunterrichtlichen Bereich eingesetzt, um mit den Kindern
unkompliziert in Kontakt bleiben und Aufgaben bearbeiten zu können.
Dies funktioniert sowohl im Präsenz- als auch im Hybrid- oder
Fernunterricht.

Die Idee zu dem innovativen Werkzeug entstand kurz vor dem ersten
Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres in einer für die Schule
ohnehin unruhigen Phase: 2019 hatten Schadstoffbelastungen im alten
Schulgebäude den Umzug in Container nötig gemacht, gleichzeitig
wurde ein neuer Schulbau gemeinsam geplant. Da den Kindern mit der
plötzlichen Schulschließung im März 2020 erneut vertraute Räume
und Routinen verloren gingen, ergriff die Schule schnell Maßnahmen,
um „jedes Kind an Bord zu halten“ und die Sozialgemeinschaft
Schule möglichst unbeschadet durch die ungewissen Zeiten zu bringen.

Ihr Vorteil: Die Medienpädagogin der Schule, Anne Lachmuth, hatte in
Heiligenhaus bereits mehrere Projekte mit der Beteiligungs-App
#stadtsache durchgeführt und schlug das Experiment vor, diese App
spontan umzunutzen. Auf diese Weise konnten bereits in der ersten
Woche der Schulschließung improvisierte Klassenräume im Handy
angeboten werden. Die Schule entschied sich mit der App bewusst für
die Nutzung von Smartphones als kleinsten gemeinsamen Nenner, um
möglichst alle Familien mitzunehmen. Über ein einfaches
Dialogprinzip wurde es möglich, mit den Kindern leicht im Austausch
zu bleiben. Im digitalen Klassenraum konnten sich die Kinder
untereinander, aber auch mit den einzelnen Lehrkräften austauschen
und begegnen. Auch die morgendliche Begrüßung, ein fester
Bestandteil der Tagesstruktur im Lockdown, fand über die App statt.
Die Lehrkräfte stellten für die Schülerinnen und Schüler
abwechslungsreiche Aufgaben bereit – zum Beispiel eine kurze
Tanzchoreografie als Video oder das Foto eines Matherätsels mit
Streichhölzern.

Parallel zur Nutzung der App entstand bei tinkerbrain der spontane
Wunsch, die Erfahrungen aus der Umnutzung zusammen mit der
Medienpädagogin der Schule als reguläres Unterrichtswerkzeug zu
entwickeln. Daraus wurde das digitale Lernwerkzeug #digiclass, eine
maßgeschneiderte Anwendung für Grundschulen, deren Prinzip bereits
von anderen Bildungseinrichtungen übernommen wird.

Die App #digiclass kommt im kompletten Ganztag zum Einsatz. Rainer
Krohn, Leiter der Offenen Ganztagsschule und verantwortlich für das
außerunterrichtliche Angebot, konnte sie direkt gewinnbringend für
den Kontakt zu den Kindern einsetzen: „Schon in den Osterferien 2020
wurde die App erstmals von uns genutzt, um kontaktfrei und virensicher
Ideen zur Freizeitgestaltung zu transportieren und auch Rückmeldungen
von Kindern zu erhalten.“ Zahlreiche Mal- und Bastelideen,
Spielanregungen zum Thema Bauen, Forschen und Bewegen und vieles mehr
wurden auf diesem Wege in die Kinderzimmer geschickt.

Der DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis drückt der Offenen
Ganztagsgrundschule Heiligenhaus die Daumen für den Wettbewerb und
ist stolz darauf, an einer so innovativen Schule das
außerunterrichtliche Angebot konzipieren und durchführen zu dürfen.

Infos zur Nominierung:
deutsches-schulportal.de

Infos zur #digiclass-App:
digiclass-lab.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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