25 Jahre "Fundus"
Perspektive, Struktur und Kontakte

Sind stolz auf ihre Fertigkeiten (v.l.): Anita Sturmberg, Maik Bank und Ricarda Mildenberg. Foto: Axel König
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Overath (kg). An einigen der Maschinen arbeiten Ricarda Mildenberger, Anita Sturmberg und Maik Bank. Eine Ausbildung dazu haben sie nicht, aber Werkstattleiter und Tischler Burkhard Koob vermittelt ihnen die Kenntnisse zum Sägen, Schleifen und Bohren, mit denen sie zum Beispiel Grillzangen, Wiegemesser und Pfeffermühlen anfertigen. „Wir erhalten hier bei Fundus Struktur, einen Rhythmus, soziale Kontakte“, erzählen die drei Teilnehmenden des Projekts, das zum größten Teil durch das Jobcenter Rhein-Berg finanziert wird. Wesentlich sei auch, erzählen sie, einen Ansprechpartner zu haben: „Das hilft einem aus verschiedenen Situationen heraus, hier wird man mit offenen Armen empfangen.“
Ricarda Mildenberger verfügt über Fachoberschulreife und ist staatlich geprüfte Servicekraft. Anita Sturm und Maik Bank haben den Hauptschulabschluss in der Tasche, aber keine Berufsausbildung. Allesamt vermitteln sie den Eindruck, dass sie bei dem Caritas-Projekt gut aufgehoben sind und Perspektiven erhalten. Möglich machen dies, neben Burkhard Koob, Sozialpädagogin Alina Ferkau, Verwaltungsangestellte Birgit Becker und Leiterin Claudia Figiel. „Fundus“ besteht aus einer Werkstatthalle, einem Garten mit Beeten und einem Haupthaus, dessen Flachdachanbau eine Schulden-, Erziehungs- und Schwangerschaftsberatung anbietet sowie eine Jobcenter-Sprechstunde.
Die Arbeitsgelegenheit und Beschäftigungsmaßnahme „Fundus“ ist für die Teilnehmenden freiwillig und wendet sich an Langzeitarbeitslose und Menschen in schwierigen Lebenslagen. Ein Dutzend Plätze werden über das Jobcenter, maximal drei weitere über das Jugendamt vergeben. Von Letzteren können zum Beispiel „schulmüde“ junge Leute profitieren. Das Alter der Teilnehmenden liegt zwischen 16 und über 60 Jahre.
Das 25-jährige Bestehen wurde mit Verantwortlichen des Projekts gefeiert. Bürgermeister Christoph Nicodemus bezeichnete Fundus als „großartige Leistung“. Caritas Rhein Berg-Vorstand Michael Ufer erklärte, dass jeder Mensch Stärken habe, „und die muss man fördern.“ Er dankte den Mitarbeitern, die sich dem Projekt mit „Herzblut und Engagement“ widmeten. Jobcenter Rhein-Berg-Geschäftsführer Sebastian Geiger erklärte, dass die Teilnehmenden Vertrauen fassten und Perspektiven entwickeln könnten. „Das ist ein wertvolles Projekt, dass man am Laufen halten sollte“, sagte er.
Projekt-Leiterin Claudia Figiel erzählte von mehreren hundert Menschen, die seit 1999 bei „Fundus“ waren. „Oft geht es um Stabilität, einige gehen direkt in Ausbildung. Prinzipiell schauen wir, was die Leute brauchen: Ausbildung, Weiterbildung zum Beispiel. Bei Schulverweigerern sehen wir zu, dass die den Abschluss nachholen. Die Leute sollen auf jeden Fall eine Perspektive haben“, schilderte die Diplom-Sozialarbeiterin. Mindestens ein Jahr, sagte sie, würde man sich um Teilnehmende bei „Fundus“ kümmern.

Sind stolz auf ihre Fertigkeiten (v.l.): Anita Sturmberg, Maik Bank und Ricarda Mildenberg. Foto: Axel König
Projektverantwortliche und Akteure des Jubiläums (v.l.): Fundus-Gründer Werner Schmitten von der Caritas, Jobcenter Rhein-Berg-Geschäftsführer Sebastian Geiger, Fundus-Gründer Herbert Rijntjes (ehemaliger Jugendamtsleiter Overath), Michael Schulte (bis 2024 Jobcenter Rhein-Berg-Geschäftsführer), Bürgermeister Christoph Nicodemus (CDU), Fundus-Leiterin Claudia Figiel, Jugendamtsleiter Jens Volkmar, Caritas Rhein-Berg-Chef Michael Ufer und Kai Funck, Fachbereichsleiter Caritas Rhein-Berg. Foto: Axel König
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