Prinzessin Stephanie weinte vor Glück
Prinzenpaar wurde proklamiert

Prinzessin Stephanie und Prinz Carlos inmitten ihres Gefolges. | Foto: Marjan
  • Prinzessin Stephanie und Prinz Carlos inmitten ihres Gefolges.
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Monika Miebach, Pressesprecherin der KG „Jecke Märjelingener“,
war zufrieden. „Die Sitzung ist ausverkauft, der Saal fast bis
auf den letzten Platz gefüllt“

MARALINDEN - Kein Wunder, stand doch am vergangenen Wochenende
einer der wichtigsten Termine der Session auf dem Programm:
Proklamation des neuen Prinzenpaares. Aber zunächst galt es,
Marialindens scheidende Regenten Prinzessin Anne und Prinz Uwe zu
verabschieden. Doch das erwies sich für Sitzungsleiter Tom Hellmann
als gar nicht so einfach.

Trotz großen Dankes und lobender Worte für die beiden war der Prinz
nicht ohne weiteres gewillt, die Pritsche als Insignie der Macht aus
der Hand zu geben. Es bedurfte schon ein klein wenig physischer
Überzeugungsarbeit, aber dann war wieder Frieden auf der Bühne und
Uwe I. bedankte sich bei seiner Prinzessin, dem Gefolge und beim
närrischen Volk für die schöne Session und gestand ein: „Das
Leben wird jetzt schwerer werden“.

Des einen Leid ist des anderen Freud. Unmittelbar danach betrat schon
das neue Prinzenpaar den „Gürzenich“ von Marialinden. Deren Motto
„Spanisch Temperament un kölsch Frohnatur bütze Märjelingen“
wurde gleich in die Tat umgesetzt. Fast 20 Minuten zogen Prinzessin
Stephanie und Prinz Carlos I. samt Gefolge durch die Reihen und
geizten nicht mit Strüssjer, Bützjer und Umarmungen.

Auf der neugestalteten Bühne angekommen, wurden sie erst einmal dem
närrischen Volk vorgestellt. Prinzessin Stephanie (Machado) ist ein
echt kölsch Mädche, geboren 1982 in Köln-Longerich und vor 15
Jahren der Liebe wegen ins Bergische gezogen. Inzwischen hat sich die
Familie erheblich vergrößert.

Stephanie (Machado) ist Mutter von neun Kindern und arbeitet als
Inklusionsassistentin an einer Förderschule. Schon seit frühester
Kindheit träumte sie davon, Prinzessin im Karneval zu sein. Jedoch,
es fehlte ihr ein Prinz. Ehemann Avelino wollte ihre Leidenschaft
nicht teilen. Aber Stephanie wurde dann doch in der Familie fündig.
Schwager Carlos Gonzalez leistete nur kurzen Widerstand, den er selber
so beschrieb: „Als ich abends nach Hause kam und die am Tisch
versammelte Familie mich mit Stephanies Plänen konfrontierte, war mir
schnell klar: aus der Nummer kommst du nicht mehr raus“.

Carlos bringt fürs Prinzenamt beste Voraussetzungen mit. Er ist ein
feuriger kölscher Jung mit spanischen Wurzeln, 1971 in Köln-Kalk
geboren und 1992 wegen der Liebe ins Höhendorf ausgewandert. Der
Vater von zwei Kindern verdient sein Geld im wirklichen Leben bei der
Firma Metten Stein + Design. Nebenbei verdingt er sich als Taxifahrer
und ist offenbar bei seinen Fahrgästen so beliebt, dass er den
inoffiziellen Titel „Taxifahrer der Herzen“ verliehen
bekam.

Nach all den vielen Worten war es an der Zeit, dass Overaths
Bürgermeister Jörg Weigt das Paar in Amt und Würde heben sollte.
Nachdem die Frage „Seid ihr bereit, diese Aufgabe zu übernehmen
?“
von beiden mit einem klaren „Ja“ beantwortet
wurde, gab Jörg Weigt dem Prinzen das Zepter in die Hand. Auch der
Landtagsabgeordnete Rainer Deppe schloss sich mit guten Wünschen an
und brachte als Wegzehrung für die lange Amtszeit regionale
Spezialitäten in flüssiger Form mit.

Prinzessin Stephanie, endlich am Ziel ihrer Träume, dankte Familie,
Freunden und dem ganzen Schmölzjen, dass in großen Teilen aus
Kindern, Neffen und Nichten besteht, für die Unterstützung auf dem
Weg zum Spitzenamt. Dabei wurde sie von ihren Gefühlen übermannt und
ein paar Tränen flossen über die frisch geschminkten Wangen.

Auch Prinz Carlos I. schien sich erst mal ins Ohr zwicken zu müsssen,
um zu glauben, dass alles kein Traum ist. „Das hätte ich im
Leben nicht gedacht, dass ich hier mal stehen würde“
, gab er
freimütig dem Publikum zur Kenntnis.

Für weiterhin gute Stimmung im Saal sorgten Musikgruppen wie Bohei
und Hanak im Wechsel mit launigen Redebeiträgen. Höhepunkt des
langen Abends war der Tanz des Prinzenpaares und Elferrats, der den
Saal zum Kochen brachte.

#alleartikel

- Peter Marjan

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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