Machtübergabe an das Dreigestirn
Prinzenproklamation im kleinsten Saal des Kreises
Marialinden - 19 Minuten und 47 Sekunden, solange dauerte der Einmarsch des neuen
Marialindener Dreigestirns. Und diese Zeit ist amtlich, denn gemessen
und verkündet wurde sie von keinem geringeren, als dem MdL Rainer
Deppe, als er die Tollitäten auf der Bühne begrüßte.
Gleichzeitig drückte er seine Verwunderung aus, wie man im kleinsten
Saal des Kreises solange vom Eingang bis zur Bühne brauchen könne.
Das setze Maßstäbe für künftige närrische Regenten. Hätte nicht
manchmal der Federschmuck von Prinz und Bauer aus einer Menschentraube
rausgeragt - man hätte meinen können, die drei hätten den Saal
schon wieder verlassen, so sehr wurden sie von ihrem Volk vereinnahmt.
Aber irgendwann standen Sie dann doch zur Proklamation auf der Bühne
bereit, das Dreigestirn der KG Jecke Märjelingener: Prinz Ralf II
(Ralf Clever), Bauer Muli (Andreas Maria Kowol) und Jungfrau Markus (
Markus Höck).
Prinz Ralf arbeitet im wahren Leben in einer Werkstatt für Menschen
mit Behinderung und ist Erster Vorsitzender seiner KG.
Seine Deftigkeit, Bauer Muli, arbeitet als selbständiger
Unternehmer in der Baubranche, seine Lieblichkeit Jungfrau Markus
fungiert als Großkundenbetreuer bei einem Kölner Kreditinstitut.
Nicht ungeklärt blieb bei der Vorstellung die Frage, warum für den
Namen der Lieblichkeit keine weibliche Form präsentiert wurde.
Prinzenführer Marcel Spanier beteuerte, dass vieles vorgeschlagen
wurde (z.B. „Markise“), aber nichts gut genug erschien. So habe
man dann lieber alles beim alten belassen.
Üblicherweise hätte jetzt die Stunde von Overaths Bürgermeister
Jörg Weigt geschlagen, denn die Machtübergabe an das Dreigestirn und
die Überreichung der Insignien stand an. Stattdessen trat aber das
Gründungsmitglied der KG Jecke Märjelingener Werner Pütz (der
heimliche Bürgermeister von Marialinden) vor die Tollitäten und
führte sie mit einer in Reimform gehaltenen Rede in ihr Amt ein.
Für ihre Regentschaft wünschte er ihnen viel Glück und Erfolg.
Werner Pütz ist durch sein jahrelanges politisches und ehrenamtliches
Engagement im „Dorf op d`r Hüh“, aber auch darüber hinaus
bekannt und geachtet. Hinter vorgehaltener Hand hieß es im Saal, dass
eine Ehrung durch ihn fast einer Heiligsprechung gleichkäme.
Viele Ehrengäste, darunter die närrischen Regenten aus
Heiligenhaus und Overath gratulierten dem frisch gekürten
Dreigestirn. Das gab den Saal nun frei zum zwanglosen feiern, frei
nach dem Sessionsmotto: „Mer sinn total beklopp, mer stelle
Märjelingen op de Kopp!“
- Peter Marjan
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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