Starkregenereignisse
Stadt Overath, Aggerverband und Kreis ziehen an einem Strang
Rheinisch-Bergischer Kreis - Die Bewältigung von Starkregenereignissen gelingt nur in einer
gemeinsamen Kraftanstrengung aller Beteiligten und Betroffenen. Die
Stadt Overath, der Aggerverband und die Untere Wasserbehörde des
Rheinisch-Bergischen Kreises kämpfen bereits seit einigen Jahren
dafür, die Folgen einzudämmen.
Dennoch kam es vor einigen Wochen wieder zu Überschwemmungen in
verschiedenen Overather Stadtteilen. Die Gründe für die Problematik
sind vielfältig. In den letzten Jahrzehnten sind immer mehr
Siedlungen entstanden, dadurch sind die Durchmesser der Verrohrungen
zu klein geworden.
Die Einläufe sind bei starken Niederschlägen überfordert und es
kann nicht mehr genug Wasser in die verrohrten Gewässer abgeleitet
werden. Zudem können die Gewässer selbst das Wasser aufgrund der
oftmals immensen Regenmengen nicht mehr aufnehmen. Dazu kommt, dass
der Niederschlag sich immer neue Wege sucht, um ins Tal zu fließen
– beispielsweise über Straßen, Felder und Wiesen.
„Die Folgen der Starkregenereignisse abzumildern, ist eine
Gemeinschaftsaufgabe. Dafür ziehen wir alle an einem Strang“,
machen Elke Reichert, Leiterin der Unteren Wasserbehörde beim
Rheinisch-Bergischen Kreis, und Markus Funke vom Overather
Baubetriebsamt deutlich und ergänzen, dass es „gleichwohl
niemals einen hundertprozentigen Schutz vor den Folgen von
Starkregenereignissen geben kann.“ Zusammen tue man aber alles
dafür, um mögliche Gefahren zu identifizieren, Lösungen zu finden
und Schäden möglichst gering zu halten, erläutern die Experten.
Für jedes Gebiet, das in der Vergangenheit schon einmal betroffen
war, arbeiten Stadt, Kreis und Aggerverband an einer Problemlösung.
In Vilkerath entwickeln derzeit die Partner beispielsweise mit dem
Landesbetrieb Straßen NRW die wasserwirtschaftlich beste Lösung für
alle Beteiligten. Davon profitiert nicht nur die Stadt Overath mit
ihren Liegenschaften, sondern natürlich auch private
Grundstückseigentümer.
In Overath am Katzbach wird die Stadt, sobald sie das entsprechende
Grundstück erworben hat, ein Hochwasserrückhaltebecken errichten.
Die Vorplanungen laufen bereits und der Rheinisch-Bergische Kreis
steht der Stadt mit seiner Expertise zur Seite.
In Steinenbrück wurde bereits ein Hochwasserrückhaltebecken in der
Talstraße errichtet. Dieses Becken hat bei den letzten Ereignissen
seinen Zweck voll erfüllt. Es sollen jedoch noch zusätzliche
Analysen der weiteren Zuläufe in den Holzbach erfolgen. Ein
besonderes Augenmerk wird dabei auf die Engstellen und die
Wassermengen gelegt, die unabhängig vom Bach zu Tal geflossen sind.
Nach der Untersuchung werden Aggerverband, Stadt Overath und Untere
Wasserbehörde die notwendigen Maßnahmen entwickeln, damit die Gefahr
künftiger Überschwemmungen verringert wird.
„Für jede Kommune ist es wichtig, eine Fließweganalyse für ihr
Gebiet erstellen zu lassen“, macht Elke Reichert deutlich. Dies
ist zunächst eine rechnerische Ermittlung anhand eines digitalen
Geländemodells. Diese Analyse gilt es in einem zweiten Schritt dann
mit den Erkenntnissen aus den aktuellen Ereignissen abzugleichen.
Daraus leiten sich dann die passenden Gegenmaßnahmen ab, die die
Kommune gemeinsam mit den Grundstückseigentümern umsetzen sollte.
Dabei ist oftmals ein Ergebnis, dass die Verrohrung nicht mehr richtig
funktionsfähig oder einfach zu eng ist. Aufgabe der Unteren
Wasserbehörde ist es dabei, den ordnungsgemäßen Gewässerabfluss
sicherzustellen und diesen auch einzufordern.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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