Overaths Tourismus kommt unter Strom
Testphase für neuen Infopoint gestartet
Overath - Was sich zuerst mal nach einer Schnapsidee anhört könnte sich bald
als genialer Einfall erweisen. Seit einigen Tagen hat unter der Regie
von Overaths Stadtmarketingverein MOVE (vormals Ov.plus) im
Kundencenter der Stadtwerke Energie GmbH ein Infopoint für Touristen
eröffnet. Hier, wo Besucher sonst über das Angebot des lokalen
Stromversorgers, den „O-Saft“, informiert werden, präsentieren
sich nun auch die Stadt und ihr Umland als attraktives Ziel für
Urlauber, Tagestouristen, Wanderer und Radfahrer. In gut sortierten
Prospekthaltern werden zahlreiche Broschüren über Sport- und
Freizeitmöglichkeiten, sowie über Veranstaltungen und
Übernachtungsmöglichkeiten bereitgehalten.
Was die Motive hinter der Kombination von Strom und Tourismus sind,
erläuterten die beteiligten Akteure Bernd Sassenhof, 1. Vorsitzender
bei MOVE und Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Stadtwerke
Energie GmbH, während eines Pressetermins. Auf den Punkt gebracht
könnte man die Beweggründe in zwei Worte fassen: „Synergien
heben“, heißt, beide Seiten wollen voneinander profitieren.
Sassenhof und Schmidt legten im Detail dar, wo man nutzbare
Schnittmengen ausgemacht habe. Das ist zunächst die zentrale Lage des
Ladenlokals an der Hauptstraße 77, direkt gegenüber vom Bahnhof. Der
Blick von Reisenden, die den Bahnhofsvorplatz betreten, fällt schnell
auf das vor kurzem auf dem Schaufenster angebrachte weiße „i“ auf
rotem Grund, international ein Synonym für einen Infopoint. Beraten
werden Besucher durch geschulte Mitarbeiter des Kundencenters sowie
durch Ehrenamtler von MOVE, die über fundierte Kenntnisse im Bereich
Tourismus verfügen. Hinzu kommen kundenfreundliche Öffnungszeiten,
die bald auch auf den Samstag ausgedehnt werden sollen. Christoph
Schmidt sieht in der Vielfalt der Besucher auch Chancen, das Produkt
„O-Saft“ über Overath hinaus bekannt zu machen. „Hier kann ein
großes Netzwerk entstehen, in dem sich neben Einheimischen und
Touristen auch Gastronomen, Hoteliers und örtliche Händler
austauschen und voneinander profitieren können“.
Einwände, dass gerade im Bereich Tourismus schon vieles auf der
digitalen Schiene abgewickelt wird und „Manpower“ nicht so mehr
gefragt sei, konnte Waldemar Bogdon, der neben seiner Funktion als
Vertriebsleiter für O-Saft auch touristisch berät, schnell
entkräften. „Viele Menschen legen noch Wert auf Haptik. Sie ziehen
die Wanderkarte auf Papier der digitalen Version vor. Auch Fragen nach
einem Pannenhelfer fürs defekte Fahrrad werden bei uns schnell
beantwortet“, schmunzelt Bogdon.
Marketingverein und Stromanbieter wollen nun vier Monate testen, wie
das gemeinsame Angebot angenommen wird. Dann werden die gewonnenen
Erfahrungen den Mitgliedern von MOVE präsentiert um zu entscheiden,
ob die neue Konstellation dauerhaft Bestand hat.
- Peter Marjan
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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