Aus Stadt- und Schulbücherei wird Stadtbibliothek
Tür für die Zukunft

Bibliotheksleiterin Ute Bohn versorgt im Schulzentrum Cyriax 1.600 Kinder und Jugendliche des Gymnasiums und der Sekundarschule. Foto: Axel König
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Overath (kg). Die Stadtteilbibliothek in Köln-Kalk war einmal der Vertreter einer in die Jahre gekommenen öffentlichen Ausleihe. Dann wurden rund 770.000 Euro in die Hand genommen, die niederländischen Architekten und Künstler von Urbanscreen sowie der Creative Guide Aat Vos nahmen sich Mitte der 2010er-Jahre der Dependance an und seit 2018 zählt die Filiale in Köln zu den modernsten und innovativsten Bibliotheken Deutschlands.
Warum das hier steht? Ende dieses Jahres schließt die Stadtbücherei St. Walburga, und kurz vor den Herbstferien soll sich die Zukunft des öffentlichen Ortes am Steinhofplatz und gleichfalls auch die der Bibliothek im Schulzentrum Cyriax entscheiden. Den Hintergrund bilden die Einsparungen des Erzbistums Köln, die hauptsächlich die Stadtbücherei betreffen, und weil beide Orte, Stadtbücherei und Schulbibliothek, in städtischer Trägerschaft übernommen und Anfang des zweiten Quartals 2023 unter dem Oberbegriff „Stadtbibliothek Overath“ stehen sollen. So weit der Plan. Abhängig ist das auch von der NRW-Bibliotheksförderung. „Am 28. September kommen Vertreter der Bezirksregierung Köln und der Fachstelle Bibliothek aus Düsseldorf“, sagt Bernd Sassenhof. Der erste Beigeordnete von Overath will das dazugehörige Konzept im Anschluss an dieses Treffen erstellen, damit er es in die Fachausschüsse einreichen und in der Dezember-Stadtratssitzung abstimmen lassen kann. Bis Heiligabend will er einen Antrag auf Förderung stellen. Zu diesem Zeitpunkt endet die Antragsfrist. Wie hoch die Zuschüsse aus der NRW-Bibliotheksförderung ausfallen, ist abhängig vom Besuch Ende September. Klar ist, dass das Programm darauf abzielt, solche öffentlichen Orte wie in Overath zu sichern und auszubauen.
Auch der Rahmen einer möglichen Unterstützung ist umrissen: „Die Förderung beinhaltet die Sanierung der Einrichtung, Regale, Tische, die IT-Ausstattung, die Lern- und Arbeitsumgebung, den Ausbau der virtuellen Bibliothek und eine Diplom-Bibliothekarin mit einer halben Stelle“, erläutert Bernd Sassenhof. „Die Förderung kann bis zu fünf Jahren verlängert werden.“
Die Bestände der Stadtbücherei und der Schulbibliothek sollen bei diesem Prozess angeglichen werden, denn bisher wurden diese Medien-Portfolios getrennt geführt. Die Schulbibliothek umfasst alle der 1.600 Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums und der Leonardo da Vinci-Sekundarschule. „Dort haben wir 14.600 Print- und Non-Printmedien“, sagt der erste Beigeordnete. „Die Schulbibliothek kostet die Stadt mit Personal und Medien 42.000 Euro im Jahr.“ Am Steinhofplatz nutzen 870 Bürger (37 Prozent davon Kinder und Jugendliche) die insgesamt 16.200 Medien. 12.800 davon im Bereich Buch und die übrigen sind Non-Printmedien.
Zur Bücherei im Herzen Overaths teilte das Erzbistum in 2021 mit, ab 2023 keine Zuschüsse mehr zu gewähren. Begründet wurde dies mit Sparzwängen. „Die Stadtbücherei kostet 121.000 Euro pro Jahr mit Personal, Medien, Sachaufwendungen und Miete. Die Stadt hat dies bisher mit 86.500 Euro bezuschusst“, so Bernd Sassenhof.
Die Neuausrichtung zur „Stadtbibliothek Overath“ mit den Filialen Stadtbücherei am Steinhofplatz und der Bibliothek im Schulzentrum kann als Chance in der durch Einsparungen hervorgerufenen Situation gesehen werden, die NRW-Bibliotheksförderung als ein wesentlicher Anschub. Grundsätzlich will die Landesregierung mit dieser Förderung die Informations- und Literaturversorgung in NRW stärken und diese an moderne Anforderungen ausrichten. Viele Bibliotheken sind auf Ehrenamtliche angewiesen. Das ist auch in Overath der Fall. Darauf weist auch Bernd Sassenhof hin. Ute Bohn, seit Juni Leiterin der Schulbibliothek, sagt zum Beispiel, dass sie derzeit durch Corona keine ehrenamtliche Unterstützung hat.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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