Der Sammler Michael Horn

Wiederentdeckung eines dänischen Malers

Overath - Angefangen hat alles vor mehr als 15 Jahren. Beim Stöbern in einer
Zeitschrift fiel Michael Horn die Werbeanzeige einer Gemäldegalerie
im westfälischen Hamm ins Auge.

Seit frühester Jugend kunstinteressiert und immer neugierig auf Neues
machte er sich spontan auf den Weg in die Stadt am Rande des
Ruhrgebiets. Unter der Vielzahl der ausgestellten Gemälde
beeindruckte ihn vor allem der Saal mit Werken dänischer Künstler,
darunter auch der Landschaftsmaler Hans Friis (1839 – 1892).

„Es war Liebe auf den ersten Blick“, lacht Michael Horn
heute. Die Faszination war so groß, dass er sich nach zwei monatiger
Bedenkzeit trotz knappen Budgets für den Kauf entschied. „Die
darauf abgebildete dänische Winterlandschaft gefiel mir auf Anhieb
und  gibt atmosphärisch viel von meiner bergischen Heimat wieder“,
antwortet er auf die Frage, warum er damals gerade dieses Bild
erwarb, nicht ahnend, dass dies erst der Anfang einer bis heute
andauernden Leidenschaft war.

Michael Horn ist in Overath zu Hause. Auf einer Staffelei im
Wohnzimmer seines Hauses mit schönem Blick ins Sülztal ist ein Werk
von Hans Friis zu sehen, das er vor kurzem erworben hat. Es
präsentiert sich dem Betrachter in einwandfreiem Zustand; dass es
mehr als 100 Jahre alt ist, sieht man ihm nicht an. Michael Horn
schränkt ein: „Oft sind die Bilder in schlechtem Zustand und
müssen nach dem Kauf aufwändig restauriert werden“. Seine
Sammlung umfasst inzwischen rund 60 Werke. Aber immer ist er auf der
Suche nach weiteren Zukäufen, zumeist im Internet.

„Jedes neue Bild ist für mich wie ein Puzzlestein, mit dem
Schritt für Schritt ein Überblick über das Gesamtwerk des
Künstlers entsteht“, erklärt er seinen Forscherdrang. Jedoch
bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn der Experte schätzt das
Lebenswerk des Künstlers auf etwa 300 Gemälde. Die Bilder von Hans
Friis zeigen überwiegend die Landschaften Dänemarks in häufig
melancholischen Stimmungen.

Aber auch die Darstellung von einfachen Menschen auf dem Land mit
ihren Nutztieren sind Themen. Friis malte sehr realistisch, fast
fotografisch genau, mit großer Akribie und Liebe zum Detail. Er
wollte so nah wie möglich an das Original herankommen. So kann der
Betrachter sich an schönen Licht- und Schatteneffekten oder an
großartigen Wasserspiegelungen erfreuen.

Michael Horn ist davon überzeugt, dass selbst Kinder ihre Freude an
den realistischen Darstellungen von Tieren auf dem Bauernhof oder von
Menschen bei der Arbeit haben.

Wer nun neugierig geworden ist und sich selbst einen Eindruck von dem
Schaffen des Hans Friis machen will, hat noch bis zum 16. April
Gelegenheit dazu. Im Stadtmuseum Langenfeld werden 42 Bilder aus der
Sammlung von Michael Horn ausgestellt. Öffnungszeiten sind dienstags
bis sonntags 10-17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter
www.kulturelles-forum-langenfeld.de