Zoodirektor im Paul-Klee-Gymnasium
Wir wollen viel, tun aber nicht genug
Overath (rie). „Über 42 000 Tierarten sind vom Aussterben bedroht“, malt Professor Pagel ein erschreckendes Szenario: „Wir brauchen biologische Vielfalt. Es gibt 20 Ziele, diese zu erreichen. Nicht eines davon ist bisher erreicht. Wir wollen viel, tun aber nicht genug.“ Dr. Daniel Schiffbauer, Koordinator der MINT-Fächer am Paul-Klee-Gymnasium, begrüßte Professor Dr. Theo Pagel, den Direktor des Kölner Zoos, der im Rahmen der Vortragsreihe „Science im Klee“ einen Einblick gab in die Frage: Was machen wissenschaftlich geführte Zoologische Gärten heute? Gut gefüllt war die Aula des PKG. Mit großem Interesse lauschten die Gäste den Worten des Chefs des Kölner Zoos, der bis 2021 auch Vorsitzender des Welt-Zooverbandes war.
Der Zoo sehe sich als Bildungs- und Naturschutzzentrum, sagte der gebürtige Duisburger und heute in Overath Wohnhafte, der zuständig ist für 165 Mitarbeitende: „Wir sind ein sehr artenreicher Zoo, auch außerschulischer Lernort.“ Der Auftrag des Kölner Zoos laute: Natur- und Artenschutz, Bildung und Forschung. Es gehe um das Überleben gefährdeter Tierarten wie Bartgeier, Luchs, Nerz, Sumpfschildkröte, Löwenäffchen, Säbel-Antilope, Spitzmaul-Nashorn und Wisent. „Wenn Wilderei so weitergeht, werde ich noch erleben, dass es keine Nashörner mehr gibt“, fürchtet Dr. Pagel. Er stellte den „One-Plan-Approach“ vor: Globales Management sei dringend notwendig. Er halte es mit John Wayne: „Es ist gut zu wissen, wohin man reitet.“ Es gebe auch Positives im Kampf um den Erhalt von Arten zu berichten. Die globale Initiative „Reverse the red“ will Optimismus entfachen, Hoffnung machen. Es gehe mit Arten- und Naturschutz auch aufwärts. „Es schwimmen wieder Lachse den Rhein runter“, freute sich der Chef des Kölner Zoos.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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