Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller
„Ohne die Saubermacher wäre Porz ein Müllberg“
Das Jahr 2024 hat gerade begonnen. Doch was sind die bedeutendsten Fragen im Veedel? Und wie schreiten wichtige Projekte voran? Express – Die Woche hat Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller (CDU) zum Kurzinterview gebeten:
Welches Problem beschäftigt die Menschen in Porz aus Ihrer Sicht am meisten und wie wollen Sie dieses angehen?
Vandalismusschäden und Drogenprobleme beschäftigen Bürgervereine, Bezirksbürgermeisterin, Bezirksvertreter, Polizei und Ordnungsamt. Deshalb hat die Bezirksvertretung Porz entschieden, den Kriminalpräventiven Rat als Beratungsgremium, das sich mit einer sicherheitsrelevanten Präventionsarbeit befasst, wieder zu aktivieren. In nicht öffentlichen Sitzungen werden Problemsituationen mit den Mitgliedern – Bezirksbürgermeister und Stellvertreter, Bürgeramtsleiter, Polizeiinspektion, Ordnungsamt, Vertreter der Fraktionen, Bezirksjugendpflege und Seniorenvertretung – erörtert. Ein weiterer Punkt ist zudem das Müllproblem. Viele Schulen und Kitas schlossen sich im Februar 2023 einer Sammelaktion an. Das Bewusstsein der Schüler, den Müll nicht in die Natur zu werfen, wird dadurch gestärkt. Für Aktionen dieser Art möchte ich meine Anerkennung aussprechen. Ohne die privaten und öffentlichen „Saubermacher“ der AWB wäre Porz ein großer Müllberg.
Was muss aus städtebaulicher Sicht in der Porzer Innenstadt sowie am Rheinboulevard am dringendsten getan werden, um das Erscheinungsbild zu verbessern?
Das Rheinufer in Porz wird neugestaltet! Somit wird dem Wunsch vieler Porzer*innen entsprochen. Die Lindenallee zählt heute schon zu einem der schönsten Plätze in Porz. Bei der Planung zur Neugestaltung der Rheinpromenade in Höhe des Rathauses wurde den Porzer*innen im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung die Möglichkeit gegeben, Anregungen, Wünsche und Ideen zu äußern. Bisherige Themenschwerpunkte sind die Optimierungen der Wege am Rheinufer, der Wunsch nach gastronomischen Angeboten, eine bessere Beleuchtung, mehr Sitzmöglichkeiten, mehr Abfallbehälter und die Schaffung von mehr Freizeitangeboten. Aber nicht nur die Rheinpromenade beschäftigt die Bürger*innen. Die Fußgängerzone in der Bahnhofstraße soll ebenfalls neugestaltet werden. Die Planung sieht vor, die Bahnhofstraße mit der „Neuen Mitte Porz“ und dem Rheinboulevard mit einer Fußgängerbrücke über die Hauptstraße zu verbinden. Die „Neue Porz Mitte“ wurde bereits gestaltet. Die Auswahl der Geschäfte wird von vielen Porzer*innen kritisiert. Ebenso die Leerstände in der Bahnhofstraße, die durch eine momentane Kontaktaufnahme und Gespräche mit den Eigentümern verbessert werden sollen.
Warum geht es mit dem Ausbau der Linie 7 und einer möglichen Verbindung mit der neu zu schaffenden Linie 17 als wichtiger Teil der hiesigen Verkehrswende nicht schneller voran?
Die Entwicklung der Linie 7 wurde an die KVB übergeben. Diese schreibt derzeit die Machbarkeitsstudie aus. Eine Beschleunigung ist aus meiner Sicht nur mit einer zusätzlichen Ressourcenausstattung möglich.
Was wäre aus Ihrer Sicht die wichtigste Maßnahme, um Finkenberg aufzuwerten?
Diesbezüglich möchte ich mich für eine Reihe von Maßnahmen aussprechen. Und zwar: Müllsammelaktionen mit Kindern und Jugendlichen durchführen, eine Aufwertung des Platzes der Kulturen ermöglichen, weitere Begegnungsräume schaffen, Spielangebote für Kinder stärken sowie den Schulparkplatz optimieren.
Sprechen Sie sich für einen Neubau der Rodenkirchener Brücke oder eine Sanierung aus?
Hierbei handelt es sich um eine Maßnahme der Autobahn GmbH. Die Stadt Köln wird erst im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens formal beteiligt. Die Entscheidung trifft daher auch der Bund und dieser sieht derzeit einen Neubau vor. Entsprechend ist es im Bundesverkehrswegeplan priorisiert.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare