Aktion im Wald
Auf der Spur der "grünen Berufe"

In der Nähe des Forsthauses in Windfus lernten die Jugendlichen die Waldarbeit kennen. | Foto: Nadja Schwendemann
  • In der Nähe des Forsthauses in Windfus lernten die Jugendlichen die Waldarbeit kennen.
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Reichshof - „mach Grün! Und pflanz einen Baum“ so hieß es, im Wald bei
Eckenhagen, in der Nähe des Forsthauses Windfus. An der Initiative
beteiligt waren die Forstleute von Wald und Holz NRW,
Regionalforstämter Bergisches Land und Rhein-Sieg-Erft, der Initiator
von „mach Grün!“ Outdoor Oberberg und ZebiO (Zentrum für
Bioenergie). Eingeladen waren oberbergische Jugendliche, in ihrer
Freizeit spannende Berufswelten zu erkunden.

Das kräftige Hämmern war schon von weitem durch die hohen Fichten zu
hören, als die 13 Jugendlichen erleben durften, dass die Arbeit im
Wald mehr ist, als nur Bäume absägen. In zwei Gruppen aufgeteilt,
gruben die Mädchen und Jungs Baumsetzlinge in die Erde ein und bauten
unter fachmännischer Anleitung ein großes Schutzgatter.
Die frisch gesetzten Douglasien müssen vor dem hungrigen Wild
geschützt sein. „Ein Förster läuft längst nicht mehr mit dem
Dackel an der Leine und der Flinte über der Schulter durch den Wald.

Heute sieht alles ein wenig anders aus“, beschreibt Thomas Weber,
Revierleiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft sein Berufsbild
aus heutiger Sicht. Es geht um die genaue Planung, Umsetzung und
Kontrolle der Waldwirtschaft und natürlich auch um die Vermarktung
des Holzes. Nachhaltig soll es sein, betont der Forstmann, die Zeit
der Kahlschläge und Monokulturen ist vorbei, zumindest für die
Forstwirtschaft. Es darf nur so viel aus dem Wald entnommen werden,
wie auch wiedereingesetzt werden kann. Die Försterin Mirjam Hoberg
erklärt, welche Merkmale ein Zukunfts-Baum hat und dass er einige
Jahrzehnte stehen bleiben darf um sich weiter zu entwickeln, während
ein „Bedränger“ dem Wald entnommen wird.
Es wird auch nicht einfach „abgeholzt“, sondern „geerntet“.
Als die Forstwirt-Azubis in ihrer rotgelben Sicherheitskleidung die
Motorsägen anwarfen und die gefällten Bäume entasteten, wurde
schnell klar, wie körperlich fordernd dieser Beruf sein kann.

Vielleicht liegt es daran, dass der Beruf des Forstwirtes immer noch
eine Männerdomäne ist. Leni Mauelshagen vom VSB gGmbh leitete und
koordinierte das Projekt und hatte für den Nachmittag noch Spannendes
im Petto. Doch erst demonstrierte ein erfahrener Forstmann, wie man
mit der Motorsäge einem Baumstamm zu Leibe rückt und was man zu
beachten hat, damit der Stamm sicher zu Boden geht. Danach ging es in
einem anderen Waldstück mit dem Bau von „Waldmöbeln“ weiter. Mit
geschnittenen und gespaltenen Holzstücken und Seilen wurden
Sitzflächen gebaut und zwischen den Baumstämmen aufgehängt.  Auf
diesen konnten es sich die Waldarbeiter auf Probe zu einem gemeinsamen
Mittagessen gemütlich machen.
Die Aktion wurde passend zum „Tag des Waldes“ durchgeführt und
vielleicht hat der ein oder andere sein neues „grünes“ Berufsziel
entdeckt. Denn „Grün“ muss es in den Berufen der Zukunft
weitergehen, warnt die Projektkoordinatorin Leni Mauelshagen, wenn wir
unsere Natur weiter lebendig halten wollen.
Zum „Tag der Erneuerbaren Energien“ knüpfen die Initiatorenr mit
der Aktion „mach Grün! an der blauen Agger“ am 28. April, 15 bis
18 Uhr, an der Sperrmauer der Aggertalsperre an das Auftaktevent
„Auf die Agger – fertig – Floß!“ im vorigen Frühjahr an.
Infos: www.machgruen.de  oder bei Leni Mauelshagen
www.vsb-ggmbh.com  Tel: 0 22 91/9 26 41 14.

 

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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