Karnevalszug in Denklingen
Badetag in der Regenpause
Denklingen - Dunkle Wolken zogen über den Ortskern und vergossen ihre nasse Last
über Kartnevalszug, als er sich aufstellte. Regenumhänge verbargen
die farbenprächtigen Kostüme, die Bagagewagen waren in dicke Säcke
gehüllt und nur einige Unerschrockene harrten am Zugweg der Dinge,
die da kommen würden. Wohl dem, der ein trockenes Plätzchen bei
Prinz Reini, Bauer Herbert und Jungfrau Jenna unter der
Eisenbahnbrücke oder in einem überdachten Wagen gefunden hatte. Kaum
einer glaubte noch an ein Wunder.
Doch dann hörte der Regen fünf Minuten vor Zugbeginn so plötzlich
auf, als hätte man einen Wasserhahn abgestellt. Was nun den
Wettergott besänftigt hat, wird im Nachhinein nicht mehr zu klären
sein. Vielleicht haben ihn die ausladenden Regenbogenkostüme der
Feuerwehrfrauen Denklingen milde gestimmt mit ihrem Motto „Auf Regen
folgt dann Sonnenschein, der Regenbogen drängt sich mitten rein“
oder aber es war Miraculix auf dem Wagen vom Team Pusteblume, der
rechtzeitig einen magischen Zaubertrank gebraut hat.
Plötzlich füllten sich die Straßenränder mit hunderten Jecken, die
sich auf den vom Spielmannszug Werratal angeführten Zug freuten. Ein
Wagen hob sich aus der Vielzahl kreativer Aufbauten besonders hervor
und sorgte für grenzenloses Erstaunen.
Nach dem Gespensterkarussell 2017 und dem Olympia-Eishockeymatch auf
einer echten Eisbahn im Vorjahr aalten sich die Kegelbrüder der
„Beißer“ jetzt vor aller Augen in einem von einer Gastherme auf
40 Grad aufgeheizten Pool auf dem Sonnendeck vom Traumschiff Aida, aus
dessen Schornstein schwarze Wolken von scheinbar verbranntem Schweröl
quollen. Vom Regen durchnässt hätte so mancher der jubelnden Jecken
dennoch sicherlich gerne in der behaglichen Badewanne Platz genommen.
Ein weiterer Hingucker war das Kutschen gespann als dem neuen Wagen
des Senats, der erst vor Kurzem in Trier gekauft, vom Denklinger
Spediteur EG-Trans kostenlos nach Reichshof geholt und von den
Senatsmitgliedern von blau-weiß auf rot-weiß umlackiert nun auf dem
Jubiläumszug seine Jungfernfahrt antrat.
Wiederum in blau-weiß präsentierte sich das Prinzenpaar Markus II.
und Prinzessin Benne in einem 80 Mann und Mädels starken Gefolge und
deckte die „Bürgerlichen“ auf der Straße mit Wurfmaterial ein.
Nicht weniger freigiebig erwies sich das Prinzenpaar Helge I. und
Birgit I. der KPG, gefolgt von dem ehemaligen KPG-Dreigestirn.
Zu Fuß unterwegs war auch das „Siesperter Dreigestirn“ Prinz
Evelyn Dresbach, Marina Wolin und Antonia Hombach von den
„Sinsperter Vampiren.
Das Rathausteam um Bürgermeister Rüdiger Gennies wies mit
aufgepopptem Mais auf den trockenen Sommer hin und die Brüchermühler
Froschkoppte surften auf der hohen Welle mit Sonne, Spaß und viel
Kamelle. Ein farbenprächtiges Schauspiel boten die „Jecken Wiever
vum TuS“, die zum 11. Mal am Zug teilnahmen.
Schwarzweiß dagegen die bleichen Gestalten der „Hütter Landeier“
mit ihrem Motto: „Gespenster drehen zur Geisterstunde in Hütte ihre
Runde.“
Kurz nach Ende des Zuges setzte wieder der Regen ein. Doch jetzt war
das egal, denn die Feier ging weiter im Festzelt, wo auch der
originellste Wagen prämiert wurde:
Das Traumschiff Aida vom Kegelclub „Die Beißer“.
- Michael Kupper
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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