Eckenhääner Lädchen
Bioprodukte aus regionalen Quellen locken die Kundschaft nach ...
Eckenhagen - Das Eckenhääner Lädchen, gleich neben dem Eckenhääner Huus, hat
im ehemaligen Getränkemarkt seine Pforten geöffnet. Ähnlich wie in
einem Tante-Emma-Laden vor 100 Jahren, bietet der Laden Bio-Ware aus
regionalen Quellen, Obst und Gemüse saisonal, und vor allem
unverpackt an. Kostenlos dazu gibt es die neuesten Neuigkeiten aus dem
Dorf. Nur ein gutes Jahr zuvor hatte sich der Verein „Eckenhääner
Lädchen“ im November 2019 im Eckenhääner Treff gegründet, um
hier Lebensmittel grundsätzlich ohne Kunststoffverpackungen anbieten
zu können. Inzwischen hat er gut 100 Mitglieder.
Das Projektvolumen von gut 30 000 Euro wird mit rund 20 000 Euro durch
Leader „1 000 Dörfer – eine Zukunft“ gefördert, schilderten
die Regionalmanagerinnen Heike Brand und Michelle Schmidt.
Vereinsvorsitzender Klaus Breidenbach freute sich über die
Zuwendungen der Volksbank Oberberg in Höhe von gut 6 000 Euro und
einer Spende der Gemeinde von 2 500 Euro, sodass dem Verein nur ein
Eigenanteil von etwas mehr als 1 000 Euro verbleibt.
Als Aushängeschild für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und einen Ort
für soziale Kontakte bezeichnete Bürgermeister Rüdiger Gennies das
Lädchen mit rund 90 Quadratmetern Verkaufsfläche. Er zeigte sich
erfreut, dass das herausragende, ehrenamtliche Engagement der
Vereinsmitglieder ein vielseitiges Angebot von Bio-Produkten als
optimale Ergänzung der täglichen Versorgung ermögliche.
Frank Herhaus, Planungsdezernent des Oberbergischen Kreises, freute
sich sehr, in Coronazeiten nicht nur negative Mitteilungen, sondern
auch einmal etwas wirklich Tolles präsentieren zu können: „Es tut
sich was in der Region.“ „Einer alleine schafft das nicht“,
meinte Ingo Stockhausen, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg.
Er sah in dem beispielhaften Konzept den gemeinschaftlichen Gedanken
einer Genossenschaft verwirklicht. Gemeinsam mit dem Eckenhagener
Filialleiter Sebastian Funke überreichte er dem Vereinsvorsitzenden
den Scheck zur Anschubfinanzierung.
Das Sortiment umfasst derzeit rund 160 Artikel von Trockenprodukten
wie Nudeln, Reis und Getreide über Öle, Essige, Eier und
Milchprodukten bis zu Hygieneartikeln, Seife, Shampoo, Waschmittel und
Allzweckreiniger. Regionales Gemüse kommt derzeit von dem
Bio-Gemüsehof live2give bei Betzdorf, demnächst auch von einer
Reichshofer Biobäuerin.
Der neue Gemüsegarten hinter dem Heimatmuseum soll ebenfalls der
Nahversorgung dienen. Daneben gibt es Tee, Kaffee und einmal in der
Woche Brot auf Vorbestellung.
Breidenbach ist gerne bereit, das Angebot um Kundenwünsche zu
erweitern.
Nach einem vom Gesundheitsamt genehmigten Konzept sollen Kunden ihre
eigenen Behältnisse mitbringen. Diese werden zuvor gewogen und das
Gewicht wird nachher an der Kasse wieder abgezogen. Teilweise gibt es
Pfandgläser oder Papiertüten. Coronabedingt werden die Waren derzeit
von Bediensteten abgefüllt, später soll auch Selbstbedienung
möglich sein. Die Haltbarkeit ist auf kleinen Schildchen bei der Ware
angegeben und vergleichbar mit verpackten Lebensmitteln.
Der Laden ist vormittags von Dienstag bis Samstag von 9 bis 12.30 Uhr
und nachmittags von Dienstag bis Freitag von 15 bis 18.30 Uhr
geöffnet. Breidenbach hofft, dass sich das neue Angebot schnell
herumspricht und von den Kunden dauerhaft angenommen wird: „Mitte
des Jahres werden wir wissen, wie gut sich der Laden trägt.“
- Michael Kupper
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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