Eiershagener Eiszeit

Boule-Platz zum Eisstockschießen umfunktioniert

Reichshof/ Eiershagen - Wer Boule spielen kann, der kann auch Eisstockschießen, dachte
sich die Eiershagener „Dorfjugend", folgte der Idee von Achim Krumm
und setzte den im letzten Jahr angelegten Boule-Platz kurzerhand unter
Wasser.

Die eisigen Wasserspiele wurden nicht aus reiner Lust am Vandalismus
inszeniert, denn aus dem Alter sind die Verantwortlichen längst
herausgewachsen, sondern um in Kooperation mit Väterchen Frost eine
Eisbahn zu erschaffen. Täglich testeten die selbsternannten
Eismeister gespannt den Fortschritt auf der 14 x 4,5 Meter großen
Fläche und nach wenigen Tagen machte die Erfolgsmeldung im Dorf die
Runde: „Das Eis trägt!"

Harald Schramm mit den Unwägbarkeiten seiner Eiershagener
Dorf-Mitbewohner durchaus vertraut, hatte in weiser Voraussicht auf
frostige Tage aus dem letzten Urlaub in Bayern sechs gebrauchte
Eisstöcke herangeschafft, die nun fitgemacht und für die ersten
Eiershagener Eisstockmeisterschaften flugs hervorgekramt wurden.

Auch Schlittschuhe und Eishockeyschläger waren plötzlich gefragte
Utensilien und wurden von den Speichern geholt. Die Glühweinkanne
machte die Runde und bei Flutlicht ging es dann im Eisstadion zu
Eiershagen mit Puk und Stock in die Vollen. Den angebotenen Container
zum Aufwärmen haben die frostsicheren Sportkameraden dankend
abgelehnt.

In Eiershagen bleibt man naturnah am Ball, vielmehr am Puk. Auch Achim
Krumm hat seine helle Freude am Spiel, traut sich beim
Eisstockschießen aber nur mit Spikes unter den Schuhen aufs Glatteis.
Anders die Kinder, die nachmittags ganz unbeschwert die neue Eiszeit
in Eiershagen genießen, denn eine Benutzungsordnung gibt es nicht, es
heißt ganz einfach: „Jeder darf drauf!" In diesem Sinne: You` ll
never walk alone und Stock Heil, liebe Eiershagener Wintersportfreaks!

- Jürgen Sommer