Fest des Heimatvereins
Da ging der Kappes eimerweise weg
Eckenhagen - „Dank des schönen Herbstwetters waren am Wochenende über 1000
Besucher hier, und unzählige Portionen Sauerkraut mit Kassler und
Püree wurden verkauft", berichtete Werner Valperz, Vorsitzender des
Heimatvereins Eckenhagen.
Am Bauernhofmuseum in Eckenhagen ging es beim legendären Kappesfest
zum 19. Mal wieder rund ums das Sauerkraut. Vom Kappes über
Sauerkraut-Marmelade und eingelegtem Sauerkraut gab es neben den
vielen Leckereien auch interessante Informationen rund ums Kraut.
Anfang Oktober wurden durch einen Gemüsegroßhändler aus Hespert
rund 40 Zentner Weißkohl nach Eckenhagen geliefert.
Der Kohl stammt vom Niederrhein aus der Nähe von Meckenheim. Der
Heimatverein bezieht den Kohl immer vom gleichen Bauern, weil da
einfach die Qualität stimmt. Das Team des Heimatvereins Eckenhagen
befreite den rohen Weißkohl von schadhaften Blättern und dem Strunk,
„schaawte" (hobelte) den biologisch angebauten Weißkohl und
schichtete ihn in Steingutfässern auf.
Die einzige Zutat war Salz, und die Gärung begann unmittelbar. Die
Aufsicht über die unzähligen Sauerkraut-Fässer obliegt dem
„Kappes-Meister" Manfred Schöler. Bis zum Wochenende wurde täglich
Schaum abgeschöpft und der Kohl kontrolliert. In Deutschland machten
sich im späten Mittelalter die Mönche diese Methode zunutze und
legten Weißkohl ein.
Dieses „Haltbarmachen" half seitdem, die harten Winter zu
überstehen und erhöhte, dank der extra Portion der Vitamine B, C und
K die Abwehrkraft des Körpers.
Am Wochenende standen die Leute Schlange, um ein Eimerchen von dem
vitaminhaltigen, superleckeren Sauerkraut zu ergattern oder eine
Portion Kraut mit Kasseler und Püree sofort vor Ort zu verspeisen.
„Wir kommen jedes Jahr hierher, um hier das leckere Sauerkraut zu
holen", meinte ein Ehepaar aus Siegen und kaufte gleich drei
Zwei-Kilo-Eimer des gesunden Krautes. Außer Kraut wurde Honig direkt
vom Imker, Wurstwaren vom Bio-Bauern, Eier und Nudeln, Gewürze und
Tee, Marmelade und Liköre, verschiedene Käsesorten und frisches
Steinofenbrot angeboten. In der „guten Stube" im Haupthaus wurden
unzählige leckere Torten und Kuchen angepriesen. Zu dem boten die
Stände auf dem Hofgelände handgefertigte Seifen und Schmuck,
Adventsgestecke,
Weihnachtsdekoration, Schätze aus Omas Wäschekiste sowie ausgefallen
schöne selbstgestrickte Pullover, Schals und Mützen. „Großer Dank
gilt den Mitgliedern des Heimatvereins, die mit Leib und Seele am
Gelingen des Kappesfestes beteiligt waren", betonte
Vereinsvorsitzender Valperz. Die gesamte Anlage des Bauernhofmuseums
konnte an den beiden Tagen auch besichtigt werden.
- Karin Rechenberger
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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