Einzigartige Ausstellung
Der Faden hält die Welt zusammen

Die Künstlerinnen Susanne Waltermann (re.) und Carola Willbrand zeigen im Kunstkabinett Hespert einzigartige Arbeiten. | Foto: Karin Rechenberger
  • Die Künstlerinnen Susanne Waltermann (re.) und Carola Willbrand zeigen im Kunstkabinett Hespert einzigartige Arbeiten.
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Hespert - Interessante Informationen rund um ihre künstlerischen Arbeiten und
Eindrücke über ihre kunstsinnige Entwicklung gaben Susanne
Waltermann und Carola Willbrand. Die eindrucksvollen Arbeiten der
beiden Kölner Künstlerinnen werden momentan unter dem Titel: „Der
Faden hält die Welt zusammen“ im Kunstkabinett Hespert ausgestellt.

Bodo Gerono, Direktor des Kunstkabinetts Hespert, hatte zu einer
Gesprächsrunde mit den Künstlerinnen ins Kunstkabinett Hespert
geladen. Er begrüßte die Kunstinteressierten und betonte, dass das
Kunstkabinett bei seinen Ausstellungen großen Wert auf Qualität lege
und dass diese außerordentlichen Werke der beiden Künstlerinnen
einzigartig seien.

Beide zaubern mit Nadel und Faden Gemälde, die aussehen wie
gezeichnet. „Meine Arbeiten werden oft als Textilkunst bezeichnet,
da finde ich mich nicht wieder“, betonte Susanne Waltermann.

„Das was ich mache ist Malerei und Zeichnerei, ausgeführt mit dem
Faden als Künstlermaterial“, so Waltermann. Dem stimmte Carola
Willbrand zu, die mit der Nähmaschine arbeitet und filigranste
Konturen zeichnet. Beide arbeiten auf verschiedensten Bildträgern.
Mal ist es das feine Japanpapier, mal die Gewebetapete oder Willbrand
benutzt auch schon mal historische Lochkarten für ihre Arbeiten. Ihr
sind persönliche Themen wichtig – sie sieht den Faden als
Lebensfaden. Sie ist mit zahlreichen Künstlern und Künstlerinnen
aufgewachsen und verarbeitet ihre Erinnerungen gerne in ihren Werken.
„Jede Zeichnung bezieht sich auf eine Person, die ich kannte“, so
Willbrand.

Auch ein Röntgenbild ihrer verstorbenen Tante Käthe wurde zu einem
Kunstwerk. Bis sie eine historische schwarze Nähmaschine geschenkt
bekam, fand sie nähen grauenvoll. Susanne Waltermann näht im
Gegensatz zu Willbrand mit der Hand. Sie verrät, dass die Entstehung
eines Bildes ein langer Prozess sei und manche Arbeiten über Jahre
entstünden. „Stich für Stich“ - der Zeitaufwand sei gegenüber
einer Zeichnung ein 100-facher. Dann entsteht ein flaches Relief mit
einer Vorder- und einer Rückseite.

Ihre Werke haben Volumen. „Mit Nadel und Faden zu zeichnen, entstand
irgendwann aus dem Wunsch etwas zu befestigen – und Kleber habe ich
nicht gemocht“, erklärt Susanne Waltermann.

„Mich interessieren Mode, Bildsprache, Ästhetik und Komik, die
subtil darin steckt“, so die Künstlerin. Modeinszenierungen und
Heiligenfiguren hätten oft Gemeinsamkeiten, oft auch die Komik.

Die Ausstellung im Kunst Kabinett Hespert am Platz der Künste 1, ist
noch bis zum 4. Februar zu bewundern.

Tel. 0 22 65/9 87 90 79.

- Karin Rechenberger

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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