Freckhausen holt die Vergangenheit zurück
Die alte Pumpe restauriert

Schweres Gerät war nötig, um die alte Pumpe zu bergen. | Foto: Jochen Safarik
  • Schweres Gerät war nötig, um die alte Pumpe zu bergen.
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Freckhausen - (eif) Nur noch die älteren Dorfbewohner konnten sich an die ehemalige
Wasserversorgung im Dorf erinnern.

Von 1905 bis Ende der 60er Jahre war eine Lambachpumpe in Betrieb, mit
deren Hilfe der Haushalte ihr Wasser bekamen.

Seitdem stand die Lambachpumpe in einem Erdbunker unterhalb von
Freckhausen und war dem natürlichem Zerfall durch Rost ausgesetzt.

Bei einem Dorffest im vorigen Jahr wurde über die Vergangenheit
gesprochen und auch über die alte Pumpe.

Man beschloss zu prüfen, ob eine Sanierung möglich ist, um das
historische Gerät anschließend öffentlich auszustellen. Die Bergung
der etwa 900 Kilo schweren Pumpe aus der Pumpstation war nur mit
schwerem Gerät möglich.

Dazu musste zuerst die Gewölbedecke abgetragen sprich entfernt
werden.

Um die Pumpenanlage vor herabfallenden Mauerteilen oder der
Deckenträger zu schützen, wurde zur Sicherung eine Zwischendecke aus
Holzbohlen eingebaut.

Inzwischen ist die Pumpe nach rund 180 Stunden ehrenamtlicher Arbeit
soweit restauriert, dass sie im Dorf aufgestellt werden kann.

Beeindruckend finden die Freckhausener, dass Anlagenteile der Pumpe
auch nach fast 60 Jahren Stillstand noch in Funktion sind.

Derzeit wird der neue Standort an der Wanderstrecke Hunsheimer
Sträucher/Alte Bremig vorbereitet.

Zur Geschichte der Wasserversorgung: Die Wassergenossenschaft
Freckhausen wurde am 4. Januar 1904 von 14 Mitgliedern aus dem Dorf
gegründet und bestand bis Ende der 60er Jahre. Zur Wasserversorgung
entschied sich die Genossenschaft damals die wasserbetriebene
Lambach-Pumpe einzusetzen, die ohne Fremdenergie als Druckumsetzer das
gesammelte Quellwasser aus dem Wiesental durch eine druckdichte
Leitung in einen Hochbehälter förderte. Vom dort aus wurde das
Trinkwasser an die Freckhausener Haushalte verteilt.

Die Lambachpumpe galt in dieser Zeit als technische Meisterleistung,
die vom Pulvermühlenbauer Gottlieb Lambach aus Marienheide erfunden
wurde.

1895 wurde dem Erfinder das kaiserliche Patent zuerkannt, kurz darauf
wurde die Pumpen aus Gusseisen für jeden Anwendungsfall individuell
berechnet und gebaut. Somit ist jede Lambachpumpe ein technisches
Unikat. Wie den alten Plänen und der Gründungsurkunde der
Wassergenossenschaft zu entnehmen ist, handelt es sich bei der
Lambachpumpe um den Typ L-300.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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