Kundgebung
Für Demokratie & Vielfalt

Etwa 250 Teilnehmer*innen versammelten sich im Burghof.                                             | Foto: Michael Kupper
  • Etwa 250 Teilnehmer*innen versammelten sich im Burghof.
  • Foto: Michael Kupper

Denklingen. Rund 250 Teilnehmer*innen versammelten sich zu einer Kundgebung im Burghof, um Flagge für Demokratie und Vielfalt in Deutschland sowie gegen Rassismus und Ausgrenzung zu zeigen. „Wir sind mehr“, „Reichshofer stehen auf“ oder „Omas gegen Rechts“ stand auf den mitgebrachten Schildern.

„Es gibt viele, die die Demokratie befürworten – wir müssen aber auch dafür kämpfen“, sagte Gerhard Jenders von der Initiative „Unser Oberberg ist bunt, nicht braun“ in seiner Begrüßung. Organisiert hatte er Demonstration in Kooperation mit der Gemeinde Reichshof und den Reichshofer Ratsfraktionen unter Federführung von Susanne Maaß (SPD).

Bürgermeister Rüdiger Gennies erklärte, dass es an der Zeit sei, ein entschiedenes Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Menschenrechtsverletzungen, Rassendiskriminierung und die damit verbundene Intoleranz zu setzen. Er erinnerte daran, dass die Würde aller Menschen im Grundgesetz der Bundesrepublik unumstößlich verbrieft und das Verbot der Rassendiskriminierung einer der wichtigsten Grundsätze des Völkerrechts sei: „Jede Form von Gewalt, verbalen Ausgrenzungen und willkürlichen Handlungen muss von vornherein und von klein auf verhindert werden.“

„Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“, zitierte Gerhard Jenders den Auschwitz-Überlebenden Primo Levi. Er erinnerte daran, dass es den Nazis damals gelungen sei, die Menschen in der hiesigen, strukturschwachen Region zu täuschen und zu verführen.

Doch habe es auch Leute gegeben, die dennoch Anstand und Menschlichkeit bewahrt hätten. Scharf kritisierte Jenders die Äußerung des Reichshofers Eugen Schmidt, Bundestagsabgeordneter der AfD, der nach dem Potsdamer Treffen gesagt habe: „Remigration? Ja, dazu stehen wir!“

„Beim Einstehen für die Demokratie kann man nichts falsch machen, außer die Augen zu schließen und nichts zu tun“, erklärten Schüler*innen der Gesamtschule Reichshof, die sich in der Vergangenheit bereits an mehreren antirassistischen Aktionen beteiligt hatte.

Auch Mathias Weber von der Wildbergerhütter Diskothek Hexagon, in der es vor einigen Wochen „Ausländer raus“-Rufe zu einem Pop-Song gegeben hatte, distanzierte sich eindeutig von Rassismus in dem Club: „Wir werden dieses Lied nie wieder spielen.“

Der evangelische Pfarrer Stefan Fritsch, begleitet von seinen Amtskollegen Martin Will und Achim Schneider, zog eine Parallele zur Wannseekonferenz 1942: „Die vielen Menschen hier machen unser Land reich und bunt – das dürfen wir uns nicht nehmen lassen.“ Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Leander Zielenbach und Lukas Hillen. Darüber hinaus trat der Lindlarer Stefan Bartsch mit seiner Band in seinen Songs für Menschlichkeit ein. Herausragend war sein selbst komponierter Song „Demokratie – braucht Dich und mich“.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Michael Kupper aus Reichshof

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